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Mit 25 Jahren verließ ich meine sichere und gutbezahlte Position als Vice President im Konzern, um ein Startup zu gründen – darum habe ich es nicht bereut

Die Entscheidung, seinen gut bezahlten und sicheren Job aufzugeben, um ein Startup zu gründen, fiel Timothy Gamble nicht leicht. Aber sein persönliches Wachstum war ihm wichtiger. - Copyright: Courtesy of HelloData.ai
Die Entscheidung, seinen gut bezahlten und sicheren Job aufzugeben, um ein Startup zu gründen, fiel Timothy Gamble nicht leicht. Aber sein persönliches Wachstum war ihm wichtiger. - Copyright: Courtesy of HelloData.ai

Dieser Artikel basiert auf einem Gespräch mit Timothy Gamble, einem 26-jährigen Mitbegründer von HelloData.ai in Washington, DC. Der Text wurde aus Gründen der Länge und Klarheit überarbeitet.

Ich bin Mitbegründer und Leiter der Datentechnik bei HelloData.ai. Das nutzt Echtzeitdaten von mehr als 25 Millionen Mehrfamilienhäusern im ganzen Land, um die relevantesten vergleichbaren Objekte vorzuschlagen und Immobilienanlagen zu analysieren.

Meine Karriere begann 2016 bei Enodo, einem Unternehmen für Immobilienanalysen. Damals war ich Studienanfänger, mit nur wenigen Monaten Informatikunterricht. Ich sammelte und normalisierte Immobiliendaten, aber meine Rolle weitete sich schnell aus. Bald war ich für die Dateninfrastruktur verantwortlich, die täglich Milliarden von Immobiliendatenpunkten verarbeitete.

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Als ich meinen Abschluss machte, wurde Enodo von einer anderen Firma übernommen. Im Februar 2019 wechselte ich dann als leitender Data Engineer zu Walker & Dunlop (W&D), einem Anbieter von Finanzierungsdienstleistungen für Eigentümer von Gewerbeimmobilien.

Ich spielte eine Schlüsselrolle bei der Integration der Technologie von Enodo in die datengesteuerten Produkte von Walker & Dunlop. Im August 2021 wurde ich zum Vice President of Data Engineering befördert.

Von außen sah es vielleicht so aus, als hätte ich alles, aber innerlich fehlte mir etwas

Obwohl ich die Stabilität meiner Rolle genoss, kam ich an einen Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, dass mein Wachstum stagniert. Daher wollte ich wieder in die Startup-Szene einsteigen.

Ende 2022 kündigte ich meinen Job und gründete zusammen mit Nico Lassaux, Leiter des Bereichs Maschinelles Lernen, und CEO Marc Rutzen, HelloData.ai.

Nico verließ W&D ein Jahr vor mir, aber wir blieben in Kontakt. Als ich W&D verließ, beschlossen wir, ein KI-Unternehmen für Immobilien zu gründen. Grund dafür war, dass wir beide über Unternehmergeist, einen starken technischen Hintergrund und Fachwissen im Immobilienbereich verfügten.

Wir begannen mit sechs verschiedenen Ideen, bevor wir mit HelloData.ai weitermachten. Marc blieb mit uns in Kontakt und beschloss, sich unserem Unternehmen anzuschließen.

Einen festen Job aufzugeben und HelloData.ai mitzugründen war keine einfache Entscheidung

Die Entscheidung, meinen festen Job zu verlassen, erforderte ein Jahr des Ringens mit Fragen, insbesondere von meiner Familie. Sicherheit, Prestige und ein fester Gehaltsscheck – warum sollte ich das gegen die Ungewissheit eines Startups eintauschen?

Es gab keine eindeutige Antwort, aber ich kam zu mehreren Erkenntnissen, die ich nicht ignorieren konnte. Erstens: Ich sehnte mich nach der Energie eines Startups. Die ständigen Herausforderungen und der Innovationsrausch entfachten in mir ein Feuer. Mein Job war zwar bequem, aber ich vermisste das Adrenalin, wenn es darum ging, Grenzen aufzulösen und Hürden zu überwinden.

Und dann war da noch meine Rolle bei W&D, die sich vom Erschaffen auf die Wartung verlagert hatte. Der Aufbau neuer Systeme und die Umsetzung neuer Ideen waren die Tätigkeiten, die meine Leidenschaft entfachten. Ich brauchte eine Herausforderung und die Karriereleiter bot mir diese Art von Wachstum nicht. Ein größeres Team zu leiten oder einen "Senior"-Titel zu bekommen, war weniger attraktiv als die Chance, in einem sich schnell verändernden Bereich zu lernen und zu innovieren.

Und dann war da noch die Künstliche Intelligenz. Sie begann, sich in allen Branchen durchzusetzen und ich wollte nicht nur ein Zuschauer sein.

Die Entscheidung, meine Position als Vice President aufzugeben, war beängstigend. Aber die Angst vor Selbstgefälligkeit und die Aussicht, im Nachhinein zu bedauern, dass ich meinen Leidenschaften nicht nachgegangen war, waren weitaus größere Motivatoren.

Ich wusste, dass ich mich selbst herausfordern musste, um zu wachsen

Wenn man sich von einer Rolle trennt, die perfekt auf einen zugeschnitten zu sein scheint, muss man sich darüber im Klaren sein, was einem am wichtigsten ist. Das ist vor allem der Fall, wenn man "golden handcuffs" (goldene Handschellen) trägt. Für mich ging es um ständiges Wachstum und darum, nicht zurückzubleiben, wenn sich das Tempo der Entwicklung, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, langsam beschleunigt.

Scheut euch nicht vor dem Unbehagen, die Sicherheit hinter euch zu lassen. In diesem Unbehagen findet ihr die größten Chancen für Wachstum und Innovation. Vertraut auf eure Fähigkeit, euch im Unbekannten zurechtzufinden. Und denkt daran, dass die Fähigkeiten und die Widerstandsfähigkeit, die ihr in diesem Prozess aufbaut, von unschätzbarem Wert sind.

Ich verdiene jetzt weniger als vorher. Aber das liegt daran, dass wir alle Gewinne in das Unternehmen reinvestieren. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als Bootstrapped-Unternehmen profitabel sind und weiter wachsen.

Ich habe als Unternehmer eine Menge gelernt

Ich habe in meiner Laufbahn schon viele Fehler gemacht. Aber der letzte war im Januar, als ich ein System baute und unerwartet über 5000 US-Dollar (etwa 4700 Euro) an Rechenkosten verursachte.

Das Problem war nach der Bearbeitung einiger Codezeilen gelöst. Aber das zeigte mir, wie wichtig es ist, die Kosten eines neuen Systems vor seiner Einführung abzuschätzen.

Wenn ich einen konkreten Ratschlag für Menschen geben sollte, die ihre Stelle in einem Unternehmen aufgeben wollen, dann wäre es dieser: Betrachtet die Herausforderung, eine bequeme Position zu verlassen, nicht als Verlust, sondern als entscheidenden Schritt in Richtung eures persönlichen und beruflichen Wachstums.

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