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„2024 wird das Jahr der Ernüchterung“: Bei Ökonomen schwindet die Hoffnung auf eine Erholung der deutschen Wirtschaft

Das Weihnachtsgeschäft läuft verhalten. Die Aussichten für 2024 bleiben trübe.  - Copyright: Picture Alliance
Das Weihnachtsgeschäft läuft verhalten. Die Aussichten für 2024 bleiben trübe. - Copyright: Picture Alliance

Das alte Jahr ist abgehakt, gesamtwirtschaftlich war es ein Jahr zum Vergessen. Deutschlands Wirtschaftsleistung schrumpft. Nun schwindet zusehends auch die Hoffnung, dass 2024 viel besser wird. Reihenweise korrigieren Ökonomen ihre Prognosen nach unten. Als jüngstes Beispiel erwartet das IfW Kiel 2024 nur noch magere 0,9 Prozent Wachstum. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rechnet sogar mit einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,2 Prozent. „Das Jahr der Ernüchterung“, schreibt die Deutsche Bank über ihren Ausblick 2024.

Damit dürfte auch die jüngste Prognose der Bundesregierung schon wieder überholt sein. Sie ging zuletzt von 1,3 Prozent Wachstum im kommenden Jahr aus. Der Sachverständigenrat der Wirtschaftsweisen prognostiziert ein Plus von 0,7 Prozent. Auch das alles kein üppiges Wachstum, und kaum eine spürbare Erholung. Nun wird es aber fraglicher, ob Deutschland es 2024 überhaupt über die Nulllinie schafft.

Dazu trägt auch die Haushaltsführung der Bundesregierung bei. Weil das Verfassungsgericht die hohe Verschuldung über Sondervermögen verworfen hatte, musste die Ampel viele Ausgaben jetzt schnell anpassen. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) geht davon aus, dass das Wirtschaftswachstum durch diesen Bremseffekt 2024 und 2025 um jeweils 0,3 Prozentpunkte geringer ausfällt. Wirtschaftsminister Robert Habeck geht sogar von einem Bremseffekt von 0,5 Prozentpunkten aus. Das sieht auch das arbeitgebernahe IW so und legt noch einen drauf: „Im schlimmsten Fall ist sogar ein Rückgang von einem Prozent möglich.“

Prognosen für die Konjunktur 2024 drehen nach unten

Die Kieler Konjunkturforscher rechnen für 2024 jetzt nur noch mit einem Wachstum des BIP von 0,9 Prozent und im Folgejahr von 1,2 Prozent. Sollten die Einsparungen stärker auf die Konjunktur durchschlagen oder stärker ausfallen, wäre auch eine noch schwächere Entwicklung möglich. Eine Rezession sei 2024 unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.

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Diese Rezession hält das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft für wahrscheinlich. Das IW sagt einen Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent voraus. Dies ist bisher die pessimistischste Prognose. Es wäre das zweite Jahr mit schrumpfender Wirtschaft in Folge.

Die Prognosen der wichtigsten Institutionen, Banken und Forscher für 2024 findet ihr in der folgenden Tabelle.

Die Ökonomen der Deutsche Bank Research hatten ihre Prognose für 2024 als erste in den roten Bereich gedreht. Sie erwarten, dass das BIP um 0,2 Prozent schrumpft. Dafür führen die Volkswirte eine Reihe von Gründen auf.

  • Das außenwirtschaftliche Umfeld sowie die Geldpolitik der Zentralbanken und die Haushaltspolitik in Deutschland sorgen „für starken Gegenwind“.

  • Die Stimmung dürfte insgesamt gedrückt bleiben, weil auch die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft immer stärker ins Bewusstsein rückten.

  • Einziger Lichtblick könnte der private Konsum sein, weil die Einkommen deutlich steigen, die Inflation aber zurückgeht. Dadurch steigt endlich auch wieder die Kaufkraft. Doch weil vielen Verbrauchern das Vertrauen fehle, dürften sie eher mehr sparen als zu konsumieren.

  • Die Arbeitslosenquote könnte auf sechs Prozent steigen, die Zunahme der Beschäftigung zu Ende gehen.

„Für die grüne Transformation war das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ein Realitätscheck“, schreiben die Ökonomen der DB Research. „Insgesamt gerät das deutsche Geschäftsmodell unter Druck.“