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15 Milliarden Euro kamen schon, jetzt sind weitere vier Milliarden nötig: Wie viel Steuergeld braucht Gas-Riese Uniper noch?

    - Copyright: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
- Copyright: picture alliance / Flashpic | Jens Krick

Seit Monaten taumelt der Gas-Riese Uniper in Düsseldorf. Die explodierenden Einkaufspreise von Erdgas haben den Konzern in erhebliche wirtschaftliche Turbulenzen gebracht. Die Bundesregierung sah sich daher bereits gezwungen, Uniper Ende Juli mit 15 Milliarden zu unterstützen. Doch keine vier Wochen später erklärte Uniper, nochmal vier Milliarden zu benötigen, um Gas einkaufen zu können und dafür notwendige Sicherheitsleistungen zu bezahlen.

Doch ein Ende der Staatshilfen erscheint nicht in Sicht. Nach Informationen von Business Insider rechnet man regierungsintern damit, dass die vier Milliarden Euro höchstens bis Oktober reichten, bis dann Geld aus der Gasumlage kommt. Am Montag erklärte Uniper auf Reuters-Nachfrage, dass man kein Gas mehr aus Russland bekomme. Russland hatte zuvor angekündigt, wegen Mängeln vorerst kein Gas mehr durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 zu transportieren.

Die Uniper-Aktie sackte daraufhin kräftig ab, lag am Montagnachmittag bei rund fünf Euro. Vor einem Jahr lag sie noch bei knapp über 34 Euro. Ein Milliarden-Verlust für Uniper und den finnischen Mutterkonzern Fortum. Zudem liegt die Kreditwürdigkeit Unipers mit "BBB-" und negativem Ausblick trotz des 15 Milliarden Euro schweren Rettungspakets der Regierung kurz vor Ramsch-Niveau.

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Die Frage ist daher: Braucht Uniper zusätzlich zum Rettungspaket und den vier Milliarden Extra-Kredit absehbar noch sehr viel mehr Geld? Immerhin dürfte die Strompreisbremse und die Abschöpfung von Zufallsgewinnen insbesondere bei Erzeugern erneuerbarer Energie (Uniper will bis 2025 bis zu zwei Gigawatt Wind- und Solarenergie erzeugen) auch Folgen für Uniper haben.

Zudem hat Uniper ein großes strategisches Problem: Absehbar fängt der Einkauf von Flüssiggas (LNG) das Fehlen der russischen Gasimporte nicht auf. Mit anderen Worten: Selbst wenn sich Uniper den teuren Gaseinkauf derzeit leisten könnte, es fehlen schlicht die Alternativen zu russischem Gas in vergleichbarer Menge.

Bislang sieht der Vertrag mit Russland bis 2036 eine Lieferung von 24 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr vor. Das sind 40 Prozent des gesamten deutschen Bedarfs. Über das im Bau befindliche LNG-Terminal in Wilhelmshaven sollen dagegen nur bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr umgeschlagen werden. Ab dem 1. Oktober kommen über das LNG-Terminal in Rotterdam weitere vier Milliarden Kubikmeter an. Außerdem hat Uniper zudem noch 1,3 Milliarden Kubikmeter Kapazitäten auf der britischen Isle of Grain sowie einen Marktzugang in Spanien. Am Montag gab Uniper darüber hinaus eine Kooperation mit der Firma Woodside aus Singapore bekannt, wodurch ab Januar 2023 nochmals eine Milliarde Kubikmeter Gas pro Jahr nach Deutschland.

Unter dem Strich kann Uniper also aktuell etwas mehr als die Hälfte der ausgefallenen russischen Gaslieferung mit Flüssiggas aus anderen Erdteilen kompensieren. Eine dauerhafte wirtschaftliche Perspektive für den Konzern lässt sich aktuell kaum absehen. Angesichts der rund 1000 Kunden, die Uniper beliefert – darunter 200 Stadtwerke und Industrieunternehmen – dürfte ein dritter Zuschuss in Milliardenhöhe wohl alternativlos sein.

In Deutschland sind etwa 6,16 Millionen Bürger über 18 Jahre überschuldet. Sie können ihre Rechnungen nicht mehr mit ihrem Einkommen begleichen.
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