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Ölpreise weiter auf dem Rückzug

Zu Wochenbeginn sind die Ölpreise gesunken. Medienberichte über mögliche Angebotsausweitungen drücken seit letzter Woche weiter die Preise.

Nachlassende Spekulationen über einen Versorgungsengpass haben am Freitag die Ölpreise erneut belastet. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich zeitweise um 1,7 Prozent auf 73,22 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI kostete mit 69,84 Dollar 0,7 Prozent weniger. „Die Marktstimmung hat offensichtlich gedreht“, schrieben die Analysten der Commerzbank in ihrem Tageskommentar.

Preistreibende Nachrichten wie der massive Rückgang der US-Rohöllagerbestände verhallten derzeit ungehört. In der vergangenen Woche waren in den USA dem Energieministerium zufolge die Bestände überraschend stark geschrumpft. Dies führt normalerweise zu starken Preissteigerungen. Im Verlauf der Woche hatte bereits die Sorge vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China die Ölpreise noch zeitweise stark sinken lassen.

Zwar komme mit der Öffnung der Ölhäfen in Libyen nun wieder mehr Öl auf den Markt, räumten die Commerzbank-Analysten weiter ein. Dem stünden aber anhaltende Produktionsausfälle in anderen Ländern und Regionen und der zu erwartende deutliche Rückgang der iranischen Ölexporte gegenüber. Händler in London erklärten, einige Anleger setzten in dieser Hinsicht auf Aussagen von US-Außenminister Mike Pompeo, wonach es für einige Staaten Ausnahmeregelungen bei den geplanten Öl-Sanktionen gegen den Iran geben könnte.

Der Brentpreis war vorige Woche noch in Richtung der technisch und psychologisch wichtigen 80-Dollar-Marke unterwegs, die er im Mai einmal kurz übersprungen hatte. Neben den Lieferausfällen in Libyen hatte der Produktionseinbruch in Venezuela die Preise hoch getrieben.

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Dazu kamen Sorgen um ein Versiechen der iranischen Ölexporte. „Wenn der Iran vollständig am Markt blockiert wird, könnte der Ölpreis in Richtung 90 Dollar steigen“, sagte Analyst Carsten Menke vom Schweizer Am

Abend stehen Daten der Ausrüsterfirma Baker Hughes zur Entwicklung der aktiven Bohrlöcher an, die am Markt stark beachtet werden.

Hier geht es zur Seite mit dem Brent-Preis, hier zum WTI-Kurs.