Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.161,01
    +243,73 (+1,36%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.006,85
    +67,84 (+1,37%)
     
  • Dow Jones 30

    38.239,66
    +153,86 (+0,40%)
     
  • Gold

    2.349,60
    +7,10 (+0,30%)
     
  • EUR/USD

    1,0699
    -0,0034 (-0,32%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.732,19
    -768,53 (-1,27%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.327,46
    -69,08 (-4,95%)
     
  • Öl (Brent)

    83,66
    +0,09 (+0,11%)
     
  • MDAX

    26.175,48
    +132,30 (+0,51%)
     
  • TecDAX

    3.322,49
    +55,73 (+1,71%)
     
  • SDAX

    14.256,34
    +260,57 (+1,86%)
     
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • FTSE 100

    8.139,83
    +60,97 (+0,75%)
     
  • CAC 40

    8.088,24
    +71,59 (+0,89%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.927,90
    +316,14 (+2,03%)
     

Österreich schnappt sich am Freitag Gazprom-Megaspeicher

(Bloomberg) -- Österreich bereitet sich darauf vor, einen der größten europäischen Erdgasspeicher von der russischen Gazprom PSJC zu beschlagnahmen. Am Freitag tritt ein neues Gesetz in Kraft, das Betreiber zwingt, die Speicher mit Gas zu befüllen.

Die Übernahme der Kontrolle über den Speicher in Haidach nahe Salzburg könnte einen Wendepunkt in den Beziehungen Wiens zu Moskau markieren. Das Alpenland bezieht rund 80% seines Gasbedarfs aus Russland, und seine exportorientierte Wirtschaft rechnet noch mindestens weitere fünf Jahre mit Lieferungen.

Die Kürzung der russischen Erdgaslieferungen stellen die Einigkeit der Europäischen Union als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine auf die Probe. Ausreichende Gasreserven sind ein Schlüssel zur Bewältigung von Nachfragespitzen bei Heizung und Strom im Winter.

Austro-Unternehmen bereiten sich schon auf mögliche Vergeltungsmaßnahmen vor. Der Kreml könnte etwa auf Vermögenswerte der OMV AG in Russland zugreifen, berichtete die Tageszeitung Die Presse am Mittwoch. Die teilstaatliche OMV ist mit 25% an dem russischen Gasfeld Juschno Russkoje beteiligt. OMV wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

WERBUNG

Die Ölfirma - hervorgegangen 1956 nach dem Abzug der Alliierten aus Österreich aus der “Sowjetischen Mineralölverwaltung” - bekräftigte am Mittwoch, dass das Russland keine Kernregion mehr darstelle. Nach der Abschreibung von mehr als 2 Milliarden Dollar an Investitionen in Russland betrage ihr verbleibendes Engagement nur mehr 2% der Bilanzsumme - was etwa 1 Milliarde Euro entspricht.

Während russisches Gas weiterhin in wichtige ostösterreichische Speicher fließt, die zu etwa drei Fünfteln gefüllt sind, bedeuten die leeren unterirdischen Kavernen in Haidach, dass insgesamt weniger als die Hälfte der Kapazität genutzt wird. Das neue Gesetz erlaubt es der Regierung in Wien, Speicher zu übernehmen, die bis zum 1. Juli nicht mindestens 10% ihrer Kapazität genutzt haben.

Haidach wurde von Gazprom und der deutschen Wingas GmbH mit einem Kostenaufwand von 300 Millionen Euro gebaut. Betrieben wird es von der österreichischen RAG AG. Die Anlage hat eine Speicherkapazität von etwa 2,6 Milliarden Kubikmetern Gas, was 33 Terawattstunden entspricht und den österreichischen Verbrauch von etwa vier Monaten deckt.

Allerdings ist der Speicher an das Gasnetz des Landes derzeit nicht einmal angeschlossen, weswegen es einer Koordinierung bedarf, um ihn zu befüllen. Die einzigen Pipelines, die nach Haidach führen, kommen aus dem nahe gelegenen Bayern.

Überschrift des Artikels im Original:

Austria Prepares to Seize Giant Gas-Storage Depot From Gazprom

More stories like this are available on bloomberg.com

©2022 Bloomberg L.P.