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Internetgigant Amazon: Mit der Cloud-Sparte AWS zum wertvollsten Konzern der Welt?

Schwimmt auf einer Erfolgswelle: Amazon-Gründer Bezos (Bild: dpa)
Schwimmt auf einer Erfolgswelle: Amazon-Gründer Bezos (Bild: dpa)

Endlich hat E-Commerce-Riese Amazon die Profitabilität entdeckt. Bei den jüngsten Quartalszahlen konnte Konzernchef Jeff Bezos erneut schwarze Zahlen schreiben. Dank der boomenden Cloud-Sparte verdient der Internet-Pionier inzwischen soviel wie nie. Die Aktie steht nur noch knapp unter Allzeithochs, Analysten prophezeien Amazon bereits eine Billionen-Bewertung. Wie gigantisch kann Amazons Erfolgsstory noch werden?

Man kann sich Jeff Bezos als einen glücklichen Mann vorstellen. Dem 52-jährigen Amazon-CEO mit der notorischen Lache gelingt alles: Binnen 22 Jahren hat Bezos Amazon von einem Online-Buchversender zum heute mit Abstand wertvollsten E-Commerce-Konzern der Welt aufgebaut – und sich dabei zum 58-fachen Milliardär gemacht.

Amazons phänomenale Erfolgsgeschichte, an der sich nur noch die später gegründeten Online-Riesen Google und Facebook messen können, ist zur zigfach kopierten Blaupause von aufstrebenden Internet-Start-ups geworden. Jeff Bezos trimmte seinen 1994 gegründeten Online-Einzelhändler über zwei Jahrzehnte bis an die Schmerzgrenze auf Wachstum und hielt sich dabei nicht groß mit den alten Gesetzen der Buchhaltung auf.

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Amazon-Aktie eine der größten Erfolgsstories der Wall Street

Bezos hat sich nie für das nächste oder übernächste Quartal interessiert – sondern für die Märkte, die er in den kommenden Jahren besetzen kann und investierte dafür schon mal Milliardensummen außerhalb des Kerngeschäfts, wenn er an seine Wette glaubte. 22 Jahre später steht fest, dass keine Wette im Internetzeitalter maximaler aufgegangen ist: Amazon ist mit einem Börsenwert von 310 Milliarden Dollar inzwischen schon der siebtwertvollste Konzern der Welt – und bereits deutlich wertvoller als der Einzelhandelsriese Walmart.

Anleger, die Amazon seit dem Börsengang 1997 die Treue gehalten haben, wurden so reich belohnt wie mit kaum einer anderen Aktie in den vergangenen zwei Jahrzehnten: Aus dem Ausgabekurs von 18 Dollar, der nach drei Aktiensplits auf 1,50 Dollar geschrumpft ist, sind bis heute 660 Dollar geworden – ein sensationelles Plus von 34.000 Prozent Plus in nicht einmal zwanzig Jahren. Oder anders gerechnet: Wer seinerzeit nur 1000 Dollar investiert hätte, würde heute über die schier unglaubliche Summe von 440.000 Dollar verfügen.

Die Drohne ist eines von Bezos' Zukunftsinvestments. (Bild: dpa)
Die Drohne ist eines von Bezos' Zukunftsinvestments. (Bild: dpa)

Amazons Erlöse explodieren weiter      

Woher die enormen Kurszuwächse kommen, machte der Wall Street-Liebling in der vergangenen Woche bei den vorgelegten Geschäftszahlen für das März-Quartal deutlich. Enorme 29,1 Milliarden Dollar erlöste der weltgrößte Online-Händler allein in den ersten drei Monaten des Jahres – ein beeindruckender Zuwachs von nochmals 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Hält die Wachstumsdynamik an, ist Amazon auf Kurs, im Geschäftsjahr 2016 bereits mehr als 120 Milliarden Dollar umzusetzen.

Jahrelang nahm Bezos für den rasanten Wachstumskurs Verluste in dreistelliger Millionenhöhe in Kauf – doch die Zeiten der roten Bilanz sind vorbei. Bereits das vierte Mal in Folge konnte Amazon seinen Aktionären nunmehr ein Plus bescheren. Und das fiel mit einem Nettogewinn von immerhin schon 513 Millionen Dollar so groß aus wie nie in der 22-jährigen Unternehmensgeschichte.

Cloud-Sparte AWS wird zum Wachstumstreiber

Der Auslöser für den plötzlichen Gewinnreigen ist die boomende Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS), die Konzernchef Bezos bereits 2006 gegründet und durch Zukäufe immer weiter vergrößert hat. Cloud Computing ist der große Wachstumsmarkt der IT-Branche, in der immer größere Datenmengen virtuell verarbeitet werden: Amazon dominiert das Boom-Segment deutlich vor den Cloud-Lösungen von Microsoft (Azure) und Google.

Mehr als eine Million Kunden speichern ihre Daten bereits in den Rechenzentren von Amazon – darunter auch so renommierte Unternehmen wie Netflix, Adobe, Dropbox, Expedia, Pinterest, Foursquare, Airbnb, Nokia, Samsung, Time, BMW, Pfizer oder Novartis. Bereits 2,6 Milliarden Dollar erlöste Amazon allein im vergangenen Quartal mit AWS und ist damit auf Kurs, 2016 erstmals auf Jahressicht mehr als 10 Milliarden Dollar mit seiner Cloud-Sparte umzusetzen.

Analysten überschlagen sich: Potenzial auf drei Billionen Börsenwert?

Angesichts der rasanten Zuwächse – im vergangenen Quartal legte AWS allein um 64 Prozent zu – sehen Analysten für Amazon die Bäume schier in den Himmel wachsen. Deutsche Bank-Analyst Karl Keirstead taxiert den Wert von Amazon Web Services, wäre die Sparte ein eigenständiges Unternehmen, bereits auf enorme 160 Milliarden Dollar – und damit die Hälfte des aktuellen Börsenwertes des Gesamtkonzerns.

„AWS ist die Basis, um Online-Unternehmen aufzubauen. Es ist die Elektrizität des Internetzeitalters“, ist auch Chamath Palihapitiya, CEO des Wagnisfinanzierers Social Capital, der bereits erfolgreich im Slack oder Box investierte, vom Wachstumspotenzial der Cloud-Sparte begeistert. „Amazon ist das unglaublichste Unternehmen Welt“, leg sich Palihapitiya fest.

Glaubt man dem Hedgefondsmanager, besitzt Amazon, angetrieben von AWS, auf Sicht der nächsten Dekade noch ein ganz anderes Potenzial. „Amazon kann bis 2025 einen Börsenwert von drei Billionen Dollar erlangen“, erklärte Palihapitiya diese Woche auf einer Investmentkonferenz – das wäre eine Verzehnfachung und würde einem Wert von 6000 Dollar pro Amazon-Aktie entsprechen. Anleger bekämen demnach doch noch eine zweite Chance zum Einstieg – und Jeff Bezos einen weiteren Anlass zu schallenden Lachsalve…

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