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Apple-Absturz: Liegt das Beste hinter dem iPhone-Konzern?

Apple: Mit dem iPhone 6s erstmals auf Schrumpfkurs? (Bild: dpa)
Apple: Mit dem iPhone 6s erstmals auf Schrumpfkurs? (Bild: dpa)

Der Kursrutsch an den Aktienmärkten hält Anleger seit Tagen in Atem. Auch Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt, kam hart unter die Räder. Der Kultkonzern aus Cupertino steht exemplarisch für die Abhängigkeit der Weltwirtschaft vom Wachstum Chinas. Doch Apple plagen auch hausgemachte Sorgen: Wenige Tage vor dem Enthüllung des neuen iPhones wird die Frage immer drängender, wie lange Apple mit seinem Kultsmartphone eigentlich noch wachsen kann.

Plötzlich waren 90 Milliarden Dollar weg. Um diese enorme Summe brach die Apple-Aktie zur Handelseröffnung am Montag an der Wall Street in den ersten Minuten nach der Eröffnungsglocke ein.

Der Kurssturz hatte sich angedeutet: Seit Bekanntgabe der Quartalszahlen Ende Juli befindet sich die Apple-Aktie im stetigen Sinkflug. Zwar konnte der iKonzern mit 47,5 Millionen iPhones noch einmal ein Absatzplus von 35 Prozent zwischen Anfang April und Ende Juni vermelden, doch Analysten hatten wieder einmal mehr erwartet.

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Mit dem iPhone 6s erstmals auf Schrumpfkurs?

Doch es könnte bald weitaus dicker kommen: Wenn Apple in der übernächsten Woche, am 9. September, nach einem Jahr die mutmaßlich neuen Modelle iPhone 6s und iPhone 6s Plus vorstellt, könnte eine achtjährige Erfolgsserie zu Ende gehen.

Der renommierte KGI Securities-Analyst Ming-Chi Kuo, der in der Vergangenheit so akkurat wie kein anderer Branchenexperte die Absatzzahlen prognostizierte, sagt wegen mangelnder Neuerungen – die neuen iPhones sollen so aussehen die aktuellen Modelle – für das Weihnachtsgeschäft bestenfalls Verkäufe auf Vorjahresniveau voraus.

Für den Kultkonzern aus Cupertino wäre das eine echte  Hiobsbotschaft, ist Apple doch inzwischen fast vollkommen vom Erfolg seines beliebten Smartphones abhängig, das der vor vier Jahren verstorbene Unternehmensgründer 2007 einführte. 65 Prozent der Umsätze und sogar 70 Prozent der Gewinne fährt Apple inzwischen mit seinem iPhone ein.

Hustet das iPhone, bekommt Apple eine Lungenentzündung

Hustet das iPhone, bekommt Apple eine Lungenentzündung – das gilt nicht zuletzt, weil die anderen Konzernsäulen eine immer kleinere Bedeutung haben und überwiegend im Schrumpfen begriffen sind wie die iPad- und iPod-Sparte oder nur noch einstellig zulegen wie die inzwischen bereits 31 Jahre alte Mac-Unit.

Der neue Hoffnungsträger, die im April gelaunchte Apple Watch, konnte zudem bislang nicht annähernd den turmhohen Erwartungen entsprechen: Die Verkäufe entwickeln sich offenbar so enttäuschend, dass Konzernchef Tim Cook bei der jüngsten Quartalsbilanz die Höhe der Absätze verschwieg.

Crash in China könnte Apple treffen

Apple-CEO Cook, der in dieser Woche sein vierjähriges Firmenjubiläum als Vorstandschef des wertvollsten Konzerns der Welt feierte, bleibt also nur einmal mehr, nach Kräften Fanboys und -girls zum Kauf der neuen iPhones zusammenzutrommeln – vor allem in China. Dank des neuen Vertriebskanals über den weltgrößten Provider China Mobile ist das Reich der Mitte inzwischen nämlich zu Apples wichtigstem Absatzmarkt aufstiegen.

An dieser Stelle schließt sich der Kreis: Die dramatischen Verwerfungen an den chinesischen Börsen, die seit Juli einen Gegenwart von mehr als 5 Billionen Euro vernichtet haben, machen die so wichtige Kaufbereitschaft der chinesischen Konsumenten nicht gerade wahrscheinlicher.

Cook steuert mit einer Email gegen den Abwärtstrend an

Um der immer größeren Skepsis der Börse, die Apples Aktienkurs in nur vier Wochen in der Spitze um 30 Prozent in die Tiefe gerissen und damit fast 200 Milliarden Dollar an Unternehmenswert vernichtet hat, etwas entgegenzusetzen, griff Tim Cook über das Wochenende zu einem höchst ungewöhnlichen und durchaus fragwürdigen Mittel.

Vor der Börseneröffnung am Montag schickte Cook dem bekannten CNBC-Moderator James Cramer auf seine Frage, ob Apples Geschäfte in China vom Crash betroffen wären, eine Email. „Ich bekomme täglich neue Informationen über unsere Geschäftsentwicklung in China, so auch heute, und kann Ihnen sagen, dass wir weiter starkes Wachstum in China im Juli und August verzeichnen“, schrieb Cook an Cramer, der die wichtige Meldung zur Handelseröffnung auf CNBC verbreitete.

Die Email verfehlte ihre Wirkung nicht: Die Apple-Aktie erholte sich kurzzeitig von den Tiefs. Doch nach mehreren Tagen der Kurserholung notiert der Techpionier immer noch knapp 20 Prozent unter seinen Höchstkursen. Kurz vor dem mit Spannung erwarteten Launch der neuen iPhones am 9. September steht für Tim Cook viel auf dem Spiel – wieder einmal...

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