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#heimkommen: Edeka gelingt der Weihnachtsclip des Jahres

So soll Weihnachten nicht aussehen (Bild: <span class=suchwort>Edeka</span>/dpa)
So soll Weihnachten nicht aussehen (Bild: Edeka/dpa)

Das soll den Hamburgern erst mal einer nachmachen: Nachdem Edeka im vergangenen Jahr mit „Supergeil" bereits der aufsehenerregendste Image-Clip der Einzelhandelsbranche gelungen war, legt die Hausagentur Jung von Matt noch mal nach – mit einer ganz anderen Botschaft. Kurz vor Weihnachten gelingt Edeka eine 180-Grad-Wende mit #heimkommen: Der makabre Weihnachtsclip lässt kein Auge trocken und wird zum Gesprächsthema der Republik.

Super Schampus, super Gans, super Weihnachten? Klar, dass man die Zutaten für ein „supergeiles“ Weihnachten bei Deutschlands größtem Vollsortimenter Edeka findet. Nur: Perfekt wird Weihnachten deswegen noch nicht für jeden. Die gerne unterschlagene Wahrheit lautet schließlich: Viele Menschen sind zu den Weihnachtsfeiertagen allein.

Wie frustrierend die vermeintlich besinnlichen Festtage für die ältere Generation aussehen können, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Partner vielleicht schon verstorben ist, hat Edeka in seinem Weihnachtsclip #heimkommen thematisiert.

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„Fröhliche Weihnachten, Opa, bis bald“

Es beginnt so hoffnungsvoll: Der erste Schnee rieselt, die Welt bereitet sich auf die schönsten Tage des Jahres vor, ein älterer Mann kommt nach Hause und hört, wie eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen wird. „Hallo Papa, ich bin’s“, sagt eine Frauenstimme mit leicht schuldbewusstem Unterton. Warum, wird wenig später klar: „Ich wollte nur kurz anrufen und Dir Bescheid geben, dass wir es dieses Jahr Weihnachten (wieder) nicht schaffen. Wir versuchen es nächstes Jahr wieder, und dann klappt es ganz bestimmt, versprochen.“ Die Enkelin ergänzt: „Fröhliche Weihnachten, Opa, bis bald.“

Spätestens jetzt ist klar: „Fröhlich“ wird dieses Weihnachtsfest für den im Stich gelassenen  Großvater kaum mehr werden. Traurig sieht Opa aus dem Fenster. Noch trauriger sitzt Opa alleine am gedeckten Tisch. Sogar eine Fliege hat er sich umgebunden. Man sieht ihm an: Er hatte nicht mehr alle Zeit der Welt. Noch einmal alle an einem Tisch zu haben – das wäre sein vielleicht letzter großer Wunsch gewesen.

Das große Bereuen:  Hätte man sich doch früher mehr Zeit genommen…

Dann ertönt Musik aus dem Off: Der Kampagnensong „Dad“ von Neele Ternes, der sogar kostenlos via Soundcloud geladen werden kann. Die Kinder in der Welt verstreut – der eine Sohn in einer asiatischen Metropole, der andere Arzt, die Tochter mit ihrer eigenen Familie. Alle bekommen eine Nachricht, mit der sie nicht gerechnet haben: Die Todesanzeige. Die Tochter öffnet den Brief und verbreitet die traurige Nachricht an ihre Brüder. Es folgt der kollektive Zusammenbruch: Der erste Sohn weint im Taxi, der zweite alleine im Krankenhaus.

Die Tochter hält die Todesanzeige in der Hand und fühlt sich sehr schuldig. Ertappte Blicke. Allen scheint dasselbe durch den Kopf zu schießen: Wäre man doch eher gekommen, hätte man doch Abschied genommen, als noch Zeit dazu war. Was die Kinder nun eint, ist die Trauer: So treffen sie schuldbewusst Weihnachten zusammen und spenden einander Trost.

„Wie hätte ich Euch denn sonst alle zusammenbringen sollen?“

Bevor es zur Beerdigung geht, führt der Weg noch einmal in der väterliche Wohnung. Plötzlich die Überraschung:  Der Tisch ist gedeckt, die Kerzen angesteckt. Erstaunte Blicke. Dann der große Auftritt des Totgeglaubten: Der Vater kommt hinter der Tür hervor.  „Wie hätte ich Euch denn sonst alle zusammenbringen sollen?“ spricht der Vater mit vorwurfsvoller Miene. Einen größeren Schluchzmoment wird es in dieser Weihnachtssaison kaum geben.  

Erst nach 1:28 Minuten so etwas wie Werbung im eigentlichen Sinne für den größten deutschen Supermarkt: Eine leckere Weihnachtsgans ist zu sehen – und jede Menge glückliche Menschen.
Es wird gelacht, es wird aneinander gedacht. Mensch, Papa. Der Clip, der in gekürzter Form auch im TV und Kino zu sehen sein wird, endet mit der Weihnachtsbotschaft: Zeit heimzukommen. Dezent leuchtet das gelb-blaue Edeka-Logo am Ende auf.

Fünf Millionen Abrufe in 48 Stunden: Neuer Viral-Hit nach „Supergeil“

Dem Hamburger Einzelhandelsriesen ist mit seinem am Samstag gestarteten Clip der Viral-Coup des Jahres gelungen: Enorme 5 Millionen Abrufe zog das 1:45 Minuten lange Web-Video binnen der ersten 48 Stunden auf YouTube – und ist damit auf Kurs, den Erfolg des Vorgängerhits „Supergeil“  zu überbieten, der mit Friedrich Liechtenstein in der Hauptrolle bis heute 15 Millionen Mal geklickt wurde.

Gekoppelt ist das Weihnachtsvideo an eine Mitmach-Aktion in den sozialen Medien: Wer bis zum 13.12. auf Facebook oder Instagram mit dem Hashtag #heimkommen postet, das zeigt, was man mit Weihnachten verbindet, kann einen von hundert 100-Euro-Gutscheinen gewinnen – ein fast bescheidener Anreiz für das große Viralvideo, das erneut von der Hausagentur Jung von Matt entwickelt wurde, die nach einem Jahr mit  empfindlichen Kundenverlusten (Mercedes) und drastischen Jobkürzungen am Ende zumindest noch ein kreatives Ausrufezeichen setzt.

„Der Werbespot spaltet Deutschland“

In der Agenturszene werden darauf schnell Ritterschläge verteilt: Als „Weihnachtssensation“, bezeichnete das Branchenblatt „Werben & Verkaufen“ den Viralcoup. Doch nicht nur die Werbebranche, sondern die ganze Republik diskutiert über den Viral-Clip: Dürfen die so makaber mit dem Tod spielen, lautet ein mitunter gehörter Vorwurf? „Werbespot spaltet Deutschland“, findet etwa die „Bild“. „Selten hat mich etwas so sehr berührt! Wahnsinnig tolles Video“, schreibt eine Nutzerin bei YouTube. „Ich finde ihn nicht gut. Mit dem Tod spaßt man nicht herum“, lautet dagegen der Vorwurf einer Twitter-Userin.

Edeka dürften vereinzelt kritische Stimmen ziemlich egal sein – alles, was bei Werbung zählt, ist schließlich die harte Währung Aufmerksamkeit: „Edeka möchte darauf aufmerksam machen, die kostbare Zeit, vor allem zu Weihnachten, mit Familie und Freunden zu verbringen und dabei das Leben gemeinsam zu genießen“, erklärte ein Sprecher des Einzelhandelsriesen gegenüber Deutschlands größter Tageszeitung noch einmal die Intention. Die Weihnachtsbotschaft ist offenbar angekommen.

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