Anlagen in Immobilien – Warum die Lage so wichtig ist

Diesen alten Spruch aller Immoblienprofis kennen Sie vermutlich auch: „Auf welche drei Dinge muss ein Immobilienkäufer achten? Die Lage, die Lage, die Lage“. Egal ob Sie ein Eigenheim für sich selbst und Ihre Familie suchen oder eine Eigentumswohnung für die Kapitalanlage erwerben möchten. Die Lage ist immens wichtig. Doch wie prüft man die Lage als Nicht-Immobilien-Experte?

Ich habe es in vier Punkten zusammengefasst:

1)    Der Ort:
Käufe vom Papier weg sind ein Tabu. Idealerweise kennen Sie den Ort, in dem Sie etwas kaufen möchten gut. Entweder Sie wohnen dort oder der Ort liegt in der Nähe oder Ihre nahen Verwandten oder Freunde wohnen dort und kennen sich aus. Oder Sie verwenden viel Zeit darauf, den Ort kennenzulernen. Denn dann wissen Sie, was der Ort zu bieten hat an:

•    Verkehrsanbindung: Ist man auf ein Auto angewiesen oder gibt es eine gute Nahverkehrsanbindung?

•    Arbeitsplätzen: Wie ist die Arbeitslosenquote? Gibt es attraktive Firmen vor Ort?

•    Schule/Kindergärten: Dies ist sowohl für Eigenheimkäufer als auch für potenzielle Vermieter wichtig.

•    Grünflächen/Freizeitmöglichkeiten: Wenn ein Ort ein Freibad, ein Eisstadion oder schöne Parks bietet, steigert das die Attraktivität.

•    medizinische Versorgung: Ärzte und vielleicht sogar ein Krankenhaus vor Ort stellen gerade für ältere Menschen wichtige Entscheidungsmerkmale dar.

Bildergalerie


2)    Die Straße
Ein Ort kann noch so schön sein, es gibt immer die falschen Ecken. Der erste Blick geht bei mir zu dem Vergleich, den die Online-Immobilienportale unter den konkreten Anzeigen mit „Durchschnittlicher qm-Preis“ im Vergleich zu „Durchschnittlicher qm-Preis der Nachbarschaft“ ausweisen. Diese Auswertung ersetzt nicht die eigene Excel-Tabelle mit den verfügbaren Angeboten der Gegend und der daraus folgenden eigenen Berechnung. Aber trotzdem sind die Infos aus dem Netz ein guter Anhaltspunkt. Manche Städte sind auch im Immobilienkompass der Zeitschrift Capital von Maklern und Journalisten bewertet. Auch das ist ein guter Anhaltspunkt.
Wenn Sie einen Ort kennen, wissen Sie vermutlich sofort, welches die besseren und schlechteren Lagen sind.
Gehen Sie aber auch hin und überprüfen Sie die Lage zu Fuß. Wie ist die Straße, gibt es genügend Stellplätze, welche Unternehmen sind in der Nähe, gibt es Lärmquellen und so weiter.

3)    Die Tageszeiten
Prüfen Sie eine in Frage kommende Immobilie später noch zu verschiedenen Tageszeiten und Wochentagen. Mancher mag keinen Sportplatz vor der Nase oder auch keinen Kindergarten. Straßenlärm oder S-Bahn-Rauschen stören zu manchen Zeiten mehr, zu anderen weniger.

4)    Besonderheiten der Lage:
Ein Anruf oder Termin beim örtlichen Bauamt kann Auskunft geben über Bodenbeschaffenheit, Altlasten und Vorgeschichte der Immobilie, über die Gefahr von Hochwasser, geplante Umgehungsstraßen, neue Industriegebiete etc.. Aufmerksames Zeitungslesen zeigt manchmal, was in naher oder weiter Ferne kommen könnte. Die Verlegung eines großes Firmensitzes ist ebenso von Bedeutung wie ein Windpark. Solche Informationen sollten gesammelt werden!

Stimmt die Lage und der Preis, geht es weiter mit der Prüfung der Bausubstanz durch einen Sachverständigen. Sie sehen schon, der Weg zu einer Immobilie ist lang und aufwendig, macht aber auch Spaß und zahlt sich langfristig aus.

Viel Erfolg bei Ihrem Immobilienkauf.
Ihre Stefanie Kühn