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Coca-Cola entschuldigt sich für beleidigende PR-Kampagne

Blake Loates veröffentlichte ein Bild der „Vitaminwater“-Flasche und eine Aufnahme ihrer kleinen Schwester Fiona auf Facebook. (Bild: Blake Loates/Facebook).

Zwei kleine Worte brachten den Weltkonzern Coca Cola am vergangenen Mittwoch in Bedrängnis. „You retard“ stand auf dem Deckel eines mit Vitaminen angereicherten Getränks, das von der Tochterfirma „Vitaminwater“ vertrieben wird. Blake Loates aus dem kanadischen Edomonton war geschockt, als sie am Dienstagabend beim Öffnen der  Flasche den Spruch entdeckte. Sie verlangte eine Entschuldigung vom Konzern.

Übersetzt bedeutet „You retard“ so viel wie „Du Depp“ oder „Du Spasti“. Politisch korrekt ist die abfällige Bezeichnung für Menschen mit geistiger Behinderung allemal nicht. Blake Loates reagierte auf den Ausdruck zu Recht besonders empfindlich, denn ihre kleine Schwester Fiona ist autistisch. Die 11-jährige leidet zudem an zerebraler Kinderlähmung.

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Loates schickte ein Foto von dem Deckel an ihren Vater Doug, der in Tacoma im US-Bundesstaat Washington lebt. Der war so entsetzt von dem Spruch, dass er noch in derselben Nacht einen Brief an Coca Cola verfasste. Im dem Schreiben erzählt er von seinen zwei jüngsten Töchtern, den Zwillingen Fiona und Maddi, die dreieinhalb Monate zu früh zur Welt kamen. Fiona musste in den vergangenen Jahren aufgrund einer Kinderlähmung 22 Operationen über sich ergehen lassen und wird über eine Magensonde ernährt. Trotz dieser enormen Einschränkung sei sie, so Doug, eine Kämpferin, die viel lacht.

Umso schlimmer sei es für ihn gewesen, zu entdecken, dass der Lebensmittelkonzern mit einem Wort wirbt, dass in Loates Familie als Schimpfwort angesehen werde. „Wir benutzen es nie, und wir tolerieren auch nicht, wenn andere es tun. Wir sind übersensibel, aber sie würden das auch sein, wenn sie Fiona als Tochter hätten“, so der Familienvater in dem Schreiben.

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Am Mittwoch kontaktierte Coca Cola die Familie und erklärte, dass die Kampagne sofort gestoppt werde. Davon berichtete ABC News. Das Ganze sei ein unangenehmes Missverständnis, so Shannon Denny, der Verantwortliche für die Markenkommunikation von Coca Cola in Kanada. Im zweisprachigen Kanada werden die Sprüche für die Getränkeverpackungen in Französisch und Englisch herausgegeben. „Retard“ bedeute auf Französisch „zu spät kommen“ oder auch „verspätet“. Die fatale Doppeldeutigkeit müsse bei der Produktionsprüfung übersehen worden sein, so Denny.

Blake Loates postete eine bezaubernde Aufnahme ihrer kleinen Schwester und ein Foto von der „Vitaminwater”-Flasche mit dem „You retard”-Spruch auf Facebook. Gegenüber der „Huffington Post“ sagte sie: „Wir sind sehr froh über die Möglichkeit, viele Menschen wissen zu lassen, wie verletzend das ‚R-Wort’ ist“.