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Nach 17 Jahren: Jimdo-Gründer besitzen wieder 100 Prozent ihres Startups

Machen wieder ihr komplett eigenes Ding: Jimdo-Gründer Fridtjof Detzner, Matthias Henze und Christian Springub (v.l.) - Copyright: Jimdo
Machen wieder ihr komplett eigenes Ding: Jimdo-Gründer Fridtjof Detzner, Matthias Henze und Christian Springub (v.l.) - Copyright: Jimdo

Es liegen wilde Jahre hinter der Selbstständigen-Plattform Jimdo: Nach gleich zwei Entlassungswellen im Jahr 2022 schmiedeten CEO Matthias Henze und seine beiden Mitgründer Fridtjof Detzner und Christian Springub einen Plan – ein kleineres Team und neues Produkt sollten den Turnaround bringen. Jimdo schmolz von 340 Mitarbeitenden zu geschäftlichen Hochzeiten während der Pandemie auf rund 240 Personen zusammen und fokussierte sich stärker auf das Produktangebot.

Mit Erfolg, wie Henze im Gespräch mit Gründerszene sagt. „Heute ist Jimdo profitabel.“ Auch mit der jetzigen Firmengröße zeigt sich Henze zufrieden, einen weiteren Ausbau soll es auf absehbare Zeit nicht geben. Was Jimdo für Selbstständige anbietet, umfasst neben dem Webseiten-Baukasten unter anderem abmahnsichere Rechtstexte in Zusammenarbeit mit Trusted Shops, ein Kundenmanagement-System, automatisierte Brancheneinträge, Social-Media-Anbindung, enge Google-Ads-Integration, ein Buchungssystem und einen Online-Store.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Jimdo-Gründer Investorenanteile zurückkaufen

Nun geht das Gründer-Trio einen bemerkenswerten Schritt und erwirbt sein Unternehmen von den Investoren zurück. Angaben zum Kaufpreis will Henze auf Nachfrage nicht machen, nur so viel: Jeder der drei Gründer hält nun etwa ein Drittel der Anteile. Nach einer Finanzierungsrunde über 25 Millionen Euro im Jahr 2015 finanziert sich das Unternehmen aus dem eigenen Geschäft, zuvor war 2007 Global Founders Capital als erster Investor eingestiegen. Eine lange Zeit für Startup-Fonds, die irgendwann ihre Investments versilbern müssen, um das Kapital ihren eigenen Geldgebern zurückzuzahlen.

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Es ist dabei nicht das erste Mal, dass die Gründer die Anteile eines Investors zurückkaufen. Bereits in den ersten Unternehmensjahren beteiligte sich der Internetprovider 1&1 am Hamburger Unternehmen. Aus Sicht der Gründer war die Zusammenarbeit allerdings schwierig. „Wir haben schnell gemerkt, dass 1&1 als Unternehmen ganz anders funktioniert als wir.“ Das Jimdo-Team sei wie eine Agentur behandelt worden. „Und genau das wollten wir nie sein. Das Ganze hat das Startup fast zerrissen. Da wussten wir: Wir müssen hier raus“, so stellte CEO Henze es einmal auf einer Bühne dar.

Folge: 2009 kaufte Jimdo die 1&1-Anteile daher wieder zurück. Den Tag, an dem der Rückkauf im Kasten gewesen sei, habe man intern als „Independence Day“ gefeiert, so Henze. Mit der gegenwärtigen Situation sei das allerdings nicht zu vergleichen. Der Investmentzyklus von Spectrum Equity und des Samwer-Fonds sei nach neun beziehungsweise 17 Jahren zum Ende gekommen. „Die Unterstützung der Investoren hat Jimdo in entscheidenden Phasen sehr geholfen“, sagt Henze.