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Mammografie-Screening – Vorteile und Risiken

Nicht alle Ärzte klären Frauen ausreichend über Screening auf
Nicht alle Ärzte klären Frauen ausreichend über Screening auf

Frauen ab 50 Jahren bekommen eine Einladung zum Mammografie-Screening. Die Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung ist für Frauen ab diesem Alter kostenfrei. Doch für die Screenings, die in speziellen radiologischen Zentren durchgeführt werden, ist keine Beratung vorgesehen, berichtet das Verbrauchermagazin test in seiner aktuellen Ausgabe.

Für Fragen zu der Früherkennungsuntersuchung sei in erster Linie der niedergelassene Frauenarzt zuständig. Wie gut die Ärzte ihre Patientinnen aufklären und ob die Abläufe beim Screening bundesweit einheitlich sind, hat test exemplarisch in verschiedenen Bundesländern untersucht. Mit leider „ernüchterndem“ Ergebnis, denn die Qualität der Beratungsgespräche sei erschreckend schlecht gewesen, so das Verbrauchermagazin. Wurden die Mediziner nach den Risiken befragt, ernteten die ratsuchenden Frauen meist nur Schulterzucken.

„Nur zwei von zehn sprachen das Risiko von Überdiagnosen an. Nur drei informierten über falsch-positive Befunde. Dabei zeigen Studien, dass Frauen die Risiken einer Untersuchung kennen möchten. Auch das konkrete individuelle Brustkrebsrisiko kam kaum zur Sprache“, berichtet die Redaktion vom aktuellen Test.

In 2002 hat der Bundestag das Mammografieprogramm beschlossen, nach dem jede Frau zwischen 50 und 69 alle zwei Jahre das Recht auf die kostenlose Untersuchung hat. Das Screening soll dazu dienen, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen und die Sterblichkeitsrate zu senken. Von den etwa 10,5 Millionen anspruchsberechtigten Frauen nehmen etwa 54  Prozent die Untersuchung alle zwei Jahre in Anspruch. Dadurch entstehen laut test jährlich Kosten in Höhe von etwa  220 Millionen Euro.

Stiftung Warentest hat auf der Basis von Studien und Metaanalysen für 1000 Frauen, die 20 Jahre am Screening teilnehmen, Folgendes errechnet: Bei 59 Patientinnen wird Brustkrebs diagnostiziert, 13 davon sterben am Mammakarzinom. Ohne Screening würden  49 Frauen die Diagnose Brustkrebs erhalten, 16 würden sterben. Damit verhindert das Programm drei Todesfälle pro 1000 Frauen in 20 Jahren.

Die Risiken


Als Risiken bei der Früherkennung benennen die Experten vor allem Überdiagnosen. Damit sind Fälle gemeint, bei denen auffällige Befunde festgestellt werden, die dann behandelt werden, mit denen eine Frau aber ein Leben lang hätte problemlos leben können. Fast jede dritte Frau erhalte mindestens einmal einen auffälligen Befund, von denen sich ein Großteil im Nachhinein als unbegründet erweise. Sogenannte falsch-positiven Diagnosen können psychische Probleme auslösen. Darüber hinaus kann auch das Screening keine hundertprozentige Sicherheit geben, dass ein Tumor entdeckt wird. Die oft zitierte Strahlenbelastung durch den Röntgenvorgang sei jedoch als gering einzuschätzen, so test.

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Letztlich muss jede Frau selbst entscheiden, ob sie am Programm teilnehmen will oder nicht. Ein Arzt sollte immer unabhängig beraten und auch auf individuelle Risikofaktoren eingehen und keine persönliche Empfehlung aussprechen. Wer Zweifel an den Aussagen eines Arztes hat, sollte sich nicht scheuen, bei einem zweiten Mediziner eine weitere Meinung einzuholen.

Beratung finden Frauen auch beim Krebsinformationsdienst unter der kostenlosen Rufnummer: 0800 – 420 30 40.

Den vollständigen Bericht der Stiftung Warentest zum Thema „Mammografie-Screening“ finden Sie hier (kostenpflichtig).