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Finanzkrise reloaded?

Eigentlich hatte die Finanzgemeinde gehofft, die Krise sei überstanden. Nun aber meldet sie sich aus Portugal zurück. Ein Warnschuss wider die Sorglosigkeit.

Seit Jahresbeginn haben Aktien der portugiesischen Bank “Espirito Santo” 70 Prozent an Wert verloren. Seit ein paar Tagen fällt diese Schieflage auch an den Finanzmärkten auf. Die Börse Lissabon rauscht in den Keller, die Renditen portugiesischer Staatsanleihen steigen. Anleger befürchten, dass Portugals größte börsennotierte Bank den gesamten Finanzsektor anstecken könnte.

Dabei geht es gar nicht mal primär um die “Banco Espirito Santo” sondern um den Mutterkonzern. Die Holding “Espirito Santo Internatiuonal” hat die Rückzahlung einer Anleihe ihrer Tochter Rioforte verschoben. Das hat die Aufregung ausgelöst. Die portugiesische Zentralbank hat die Bank selbst als liquide bezeichnet. Nach einer Kapitalerhöhung um über einer Milliarde Euro hat die Eignerfamilie Espirito Sansto (“Heiliger Geist”) die Kontrolle über die Bank abgeben müssen.

Eine Bankenpleite droht also demnach nicht. Trotzdem ist mit einer eventuellen Schieflage der Holding nicht zu spaßen. Die Portugal Telecom beispielsweise ist massiv in Rioforte-Bonds investiert. Das Firmenimperium strahlt also weiter in die Wirtschaft hinein als es auf den ersten Blick scheint.

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Die Geschichte rund um Espirito Santo macht deutlich, dass Anleger nicht sehr stark differenzieren, wenn sie neue Nachrichten hören. Die Probleme der Eignerfamilie sind auf die Bank übertragen worden und dann über den gesamten Finanzsektor auf Portugal. Die Anleihezinsen stiegen kurzzeitig wieder über vier Prozent. Und da Portugal gerade erst vor zwei Monaten den Rettungsschirm verlassen hat, stellt sich schnell die Frage nach einer möglichen Rückkehr.

Doch das ist natürlich alles Spekulation. Bei den Anleihen haben sich die Gemüter schon wieder beruhigt. Aber Finanzkrisen sind eben nun einmal in den meisten Fällen Vertrauenskrisen. Wenn Anleger den Glauben an Espirito Santo verlieren, dann kann schnell mehr passieren. Da die Wirtschaft in Portugal eng mit der Spaniens verknüpft ist, sind Gefahren der Ansteckung latent vorhanden.

Die Politik der europäischen Zentralbank (EZB) und die Rettungsschirme für Staaten und Banken haben ein Sicherheitsgefühl entstehen lassen. Doch allzu große Sorglosigkeit sollte daraus nicht erwachsen. Es ist gut möglich, dass der aktuelle Krisenherd schnell gelöscht werden kann. Den Warnschuss aus Portugal sollte aber niemand überhören.