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WISO: Warum billiges Fleisch lebensgefährlich sein kann

Billiges Fleisch gibt es nur durch Massentierhaltung. Doch der Preis für die Gesundheit ist hoch. Und welche Rolle spielt der Preis in puncto Qualität beim Reis? WISO, die Sendung für Service und Wirtschaft im ZDF, hat billige Discounter- und teure Markenprodukte getestet.

Siegfried Franke hat harte Zeiten durchgemacht. Um ein Haar wäre seine Hauptschlagader geplatzt, sein Leben konnte nur durch eine Not-OP gerettet werden. Und stand kurz darauf schon wieder auf der Kippe: Grund dafür war ein Krankenhaus-Keim. „Dem bist du hilflos ausgeliefert. Du kannst nur beten“, erinnert er sich in der ZDF-Sendung WISO an seine Angst. Letztendlich rettet ihn ein Reserveantibiotikum, das nur in absoluten Notfällen eingesetzt wird.

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Gegen diese Art von Antibiotika haben die gefährlichen Keime noch keine Resistenzen entwickelt – bisher. Denn in den Zuchtbetrieben kommen immer öfter auch Antibiotika zum Einsatz, die auch bei Menschen eingesetzt werden. In den Ställen können sich dann resistente Bakterien entwickeln, die sich über die Nahrung beim Menschen festsetzen.

Die Pharmaindustrie wird nicht kontrolliert

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gibt Entwarnung. Laut einer Studie habe sich die eingesetzte Menge an Antibiotika in den letzten fünf Jahren halbiert. Augenwischerei, ist sich Tierarzt Dr. Rupert Ebner sicher: „Eine Tonne der modernen Antibiotikagruppe der Fluorchinolone reicht für die Behandlung von über zwei Millionen Mastschweinen. Eine Tonne herkömmlicher Antibiotika für 39 000“, sagt er im Interview mit WISO. Laut Studie ist der Verbrauch der Fluorchinolone deutlich gestiegen.

Billiges Fleisch gibt es nur durch Massentierhaltung. (Bild: Getty Images)
Billiges Fleisch gibt es nur durch Massentierhaltung. (Bild: Getty Images)

Und auch andere Reserveantibiotika kamen verstärkt zum Einsatz. Eine Nachfrage von WISO beim zuständigen Bundeslandwirtschaftsministerium fördert zudem zutage: Die Behörde, die den Einsatz der Antibiotika eigentlich kontrollieren soll, verlässt sich voll und ganz auf die Daten, die ihr von den Pharmaunternehmen vorgelegt werden. „Das BVL ist bei der Erstellung seiner Statistik auf die Richtigkeit der zur Verfügung gestellten Daten angewiesen.“

Resistenzen kosten Menschenleben

Laut Angaben des Deutschen Bauernverbandes werden Reserveantibiotika nur „für wirklich streng beschränkte und gut definierte Einzelfälle“ eingesetzt. Wirklich? Tierarzt Dr. Ebner weiß es besser. 82 Tonnen an Cholestin wurden allein im letzten Jahr verfüttert, wobei das billige Antibiotikum „gern und häufig über lange Zeiträume eingesetzt wird.“

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Pro Jahr sind 300 000 Menschen in Deutschland auf Reserveantibiotika angewiesen, 25 000 sterben, weil ihnen die Antibiotika nicht mehr helfen. Und die Zahl könnte deutlich ansteigen. „Wenn wir keine wirksamen Antibiotika zur Verfügung haben, sind wir zurück im Mittelalter“, bringt es Prof. Klaus-Dieter Zastrow von den Vivantes Kliniken in Berlin auf den Punkt.

Welcher ist besser: Teurer oder billiger Reis?

Im Gegensatz zum Fleisch unbedenklich ist der Verzehr von Reis. Er ernährt ein Drittel der Weltbevölkerung, jeder Deutsche isst pro Jahr fünf Kilo davon. Doch wie groß sind die Unterschiede bei teurem und billigem Reis? Im WISO-Test der teuren Markensorten: Bioreis Davert (5,40 Euro pro Kilo), Langkronreis von Oryza (2,79 Euro pro Kilo), Spitzen-Langkornreis von Uncle Ben´s für 3,98 Euro pro Kilo. Dagegen die billigen Discountersorten: Lidl Golden Sun (0,85 Euro pro Kilo), L e Gusto von Aldi Süd (0,85 pro Kilo) und Real Quality für 1,98 Euro pro Kilo.

Reis im Test: Sind teure Marken tatsächlich besser als billige? (Bild: Getty Images)
Reis im Test: Sind teure Marken tatsächlich besser als billige? (Bild: Getty Images)

Bei der Laboruntersuchung kam heraus, dass in keiner Probe Rückstände von Schimmelpilzgiften gefunden wurde, die sich bei der langen Lagerung bilden können. Auch die Arsenwerte lagen bei allen Proben unterhalb des Grenzwertes, den höchsten Gehalt wies der Reis von Real auf. Das Arsen wird von den Pflanzen über das Grundwasser aufgenommen und wirkt in hohen Dosen toxisch. In einem dritten Test wurde der Reis auf gentechnisch veränderte Organismen gecheckt, die in der EU verboten sind.

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Das Ergebnis: Alle Reissorten waren frei davon. Wissenschaftlich betrachtet gibt es also keine auffälligen Qualitätsunterschiede zwischen dem teuren, und dem billigen Reis. Beim Geschmackstest in einem japanischen Restaurant mit 30 Testessern ergab sich dagegen folgendes Bild: Den meisten Gästen schmeckte der teure Oryza-Reis am besten, gefolgt von den billigen Sorten von Aldi Süd und Lidl, den teuren Sorten von Uncle Ben´s und Davert. Schlusslicht war der billige Real-Reis.

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