ZDF WISO: Zocken uns die Banken ab?
Eine scheinbar arglose ältere Dame geht zur Bank, um sich hinsichtlich einer Geldanlage beraten zu lassen. Wird sie gut beraten oder über den Tisch gezogen? WISO hat es getestet.
Eine ältere Dame, die noch einen Kredit laufen hat, wird in der ZDF-Sendung WISO losgeschickt, um sich bei Banken zu erkundigen, wie sie am besten ihre 40.000 Euro aus ihrem Bausparvertrag anlegen soll. Sie will das Geld für fünf bis zehn Jahre mit einer Rendite über Sparbuch-Niveau anlegen, einen Verlust von höchstens zehn Prozent würde sie verkraften. Laut Finanzexperte Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg müsste ihr ein guter Berater empfehlen, zuerst ihren Kredit abzulösen und dann auf eine Kombination aus Tagesfestgeld und Aktienfond zu setzen.
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Die örtliche Sparkasse fällt komplett durch: dem Berater entgeht der Kredit der Dame, er will ihr ein viel zu teures Eigenprodukt andrehen, er verschweigt ihr laufende Kosten und auch der Gesprächsverlauf, den die Dame unterzeichnen soll, ist falsch wiedergegeben.
Bei der Postbank sieht es ähnlich aus. Wieder ist das angepriesene Produkt aus dem eigenen Haus zu teuer und der Finanzexperte sieht sofort, dass der von Managern geführte Aktienfond unterdurchschnittlich erfolgreich ist.
Erschreckendes Fazit: Was Banken wollen
Bei der Commerzbank kommt zwar der Tipp zum Ablösen des Kredits. Aber auch hier sind die angebotenen Mischfonds viel zu teuer, ein Beratungsprotokoll gibt es nicht. Ein klarer Gesetzesverstoß. Die Targobank will der 77-Jährigen glatt eine Versicherung aufschwatzen, bei der sie ihr eingezahltes Geld erst mit 98 Jahren wieder hereingeholt hätte.
Das Fazit des Experten: Die Frau wurde kein einziges Mal gut beraten, alle Banken wollten nur ihre teuren Eigenprodukte verkaufen.
Hydraulischer Abgleich spart Kosten
Gute Nachrichten gibt es zum Thema Heizen, denn da können Verbraucher bares Geld sparen. Wie? Mit einem hydraulischen Abgleich der Heizung. „Es ist leider fast der Regelfall, dass die Potentiale bei der Einstellung und auch bei der Ausführung der Heizung nicht genutzt werden. Das kann zwischen fünf und 20 Prozent der Energiekosten ausmachen“, erklärt der Energieberater Hans Kitzerow.
Die meisten Heizungsanlagen laufen mit Standardeinstellungen, die Heizkörper sind unterschiedlich warm, wodurch sich die Wärme ungleichmäßig im Haus verteilt. Beim hydraulischen Abgleich werden die Thermostatventile optimal eingestellt, so dass jeder Heizkörper mit dem richtigen Druck arbeitet. Die Kosten belaufen sich auf 300 bis 1000 Euro, wobei ein neues Förderprogramm der Bundesregierung einen Zuschuss von 30 Prozent möglich macht.
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Nach Meinung des Experten verpuffen bislang 1,6 Milliarden Euro durch falsch eingestellte Heizungen.