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Wirtschaftswachstum bleibt 2018 laut Draghi stark

EZB-Präsident Mario Draghi hat sich optimistisch zur Entwicklung der Konjunktur im Währungsraum geäußert. "Nach vorne blickend erwarten wir, dass das Tempo der wirtschaftlichen Expansion 2018 stark bleibt", erklärte er im Jahresbericht 2017 der Europäischen Zentralbank (EZB), der am Montag veröffentlicht wurde. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft in der Euro-Zone um 2,5 Prozent gewachsen und damit so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Draghi zufolge sind die Euro-Wächter zuversichtlich, dass sich die Inflation mittelfristig der EZB-Zielmarke annähern werde. Allerdings bestünden immer noch Unsicherheiten hinsichtlich des Aufholbedarfs in der Wirtschaft. Die EZB strebt knapp unter zwei Prozent Teuerung an, was sie als Optimalwert für die Konjunktur erachtet. Davon ist sie aber noch ein gutes Stück entfernt. Im März legten die Verbraucherpreise 1,4 Prozent zu. Der Notenbank-Chef bekräftigte, eine geduldige, beständige und umsichtige Geldpolitik sei daher weiter notwendig.

Bei der Vorstellung des Berichts vor dem Europaparlament mahnte EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsektors in der Eurozone an. Damit sich die Geldpolitik schneller und stärker auf die Realwirtschaft auswirken kann, sind aus seiner Sicht Fortschritte bei der Bankenunion und der Kapitalmarktunion nötig. Der EZB-Vize wies den Vorwurf zurück, dass die niedrigen Zinsen der EZB Schuld an der Misere einiger europäischer Banken seien. Als Ursache sieht er vielmehr mangelnde Kosteneffizienz. Constancio verwies auf das Beispiel Schwedens. Dort sind die Banken besonders profitabel, obwohl die Leitzinsen bei minus 0,5 Prozent liegen. Dies habe damit zu tun, dass dort die Kosten viel geringer seien, sagte Constancio.
Derzeit liegt der Leitzins im Euroraum bei null Prozent. Banken, die über Nacht Geld bei der Notenbank parken, müssen dafür sogar einen Strafzins von minus 0,4 Prozent zahlen. Im vergangenen Oktober hatte die EZB eine vorsichtige Wende in der Geldpolitik beschlossen. Zum Jahresbeginn 2018 hat sie ihre monatlichen Anleihekäufe auf 30 Milliarden Euro halbiert. Viele Experten erwarten, dass sie die Käufe bis zum Jahresende vollständig auslaufen lässt. Eine erste Zinserhöhung könnte es dann wohl frühestens Mitte 2019 geben. Constancio verwies darauf, dass die Inflation im Euroraum noch nicht dort angekommen sei, wo die EZB sie sehen möchte. „Wir sollten vorsichtig sein, um zu vermeiden, dass eine frühe, stark restriktive Politik diese Entwicklung durchkreuzt.“