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Wirecard-Prozess: Verteidigung von Ex-CEO Braun will Zeugen aus russischen und österreichischen Geheimdienstkreisen laden

Ex-CEO Markus Braun: Aus dem Wirtschaftskrimi um Wirecard ist ein Geheimdienstskandal geworden. - Copyright: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler
Ex-CEO Markus Braun: Aus dem Wirtschaftskrimi um Wirecard ist ein Geheimdienstskandal geworden. - Copyright: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler

Im Wirecard-Prozess fordert die Verteidigung des früheren Vorstandschefs Markus Braun die Aufklärung der vermuteten Spionage- und Geheimdienstaktivitäten in dem 2020 kollabierten Dax-Konzern – um Braun zu entlasten. Anwältin Theres Kraußlach beantragte am Montag die Ladung zahlreicher Zeugen aus österreichischen und russischen Geheimdienstkreisen. Außerdem soll die Kammer vom Bundesnachrichtendienst dessen Akte über den seit vier Jahren untergetauchten Ex-Vertriebschef Jan Marsalek anfordern, ebenso Ermittlungsunterlagen aus Österreich. Damit will Kraußlach beweisen, dass Marsalek und Komplizen ohne Brauns Wissen für den russischen Geheimdienst arbeiteten und dabei riesige Summen aus dem Wirecard-Konzern abzweigten.

In der Anklage spielen mögliche Aktivitäten Marsaleks und seiner Helfer als russischer Spion keine Rolle. Laut Anklage soll Braun gemeinsam mit Marsalek, dem Kronzeugen Oliver Bellenhaus, dem früheren Chefbuchhalter E. und weiteren Komplizen gemeinsam eine Betrügerbande gebildet haben. Sie soll Milliardenumsätze erdichtet haben, um das Unternehmen über Wasser zu halten. Brauns Verteidigerin argumentierte, dass Spionage- und Betrugsvorwürfe untrennbar zusammenhingen: "Es handelt sich um ein miteinander verwobenes Konstrukt", sagte Kraußlach. Der seit bald vier Jahren ununterbrochen in Untersuchungshaft sitzende Braun bestreitet schon seit Prozessbeginn sämtliche Vorwürfe. So will Brauns Anwältin auch aufklären lassen, inwieweit Kronzeuge Bellenhaus in Marsaleks vermutetes Geheimdienst-Netzwerk eingebunden war. Bellenhaus hat Braun im Lauf des Prozesses mehrfach schwer beschuldigt. Kraußlach berief sich in ihrem Beweisantrag vor allem auf Recherchen des "Spiegel".

dpa