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Der wichtigste Mitarbeiter des neuen US-Präsidenten

Schon unter Obama überzeugte er – nun wird Klain der neue Stabschef von Joe Biden. Zunächst steht für ihn Krisenbewältigung auf dem Programm.

Epidemien und Wirtschaftskrisen sind Ronald Klains Stärke. Unter Barack Obama hat der Anwalt die Antwort auf die Ebola-Krise koordiniert und saß im Beraterstab für die Finanz- und Bankenkrise. In der kommenden Regierung soll der 59-Jährige als Stabschef von Joe Biden die Arbeit in der aktuellen Corona- und Wirtschaftskrise koordinieren.

Mit der Ernennung Klains hat Biden diesen wichtigen Posten außergewöhnlich früh besetzt. Als Stabschef wird Klain zum engsten Mitarbeiter von Biden, eine Art Ober-Organisator des Präsidenten. Der Stabschef dient als Torwächter des Präsidenten, arbeitet politische Strategien sowie Gesetzesinitiativen aus und fungiert bei Verhandlungen über Gesetze oft als Verbindungsperson zwischen Weißem Haus und Kapitol.

Klain ist im Mittleren Westen in Indianapolis aufgewachsen. Der exzellente Schüler besuchte später die renommierte Georgetown University und absolvierte sein Jura-Studium an der Harvard Law School. Nach dem Abschluss arbeitete er für den Supreme-Court-Richter Byron White, danach als juristischer Berater für die Clinton-Administration. Abgesehen von einer kurzen Station in einer Anwaltskanzlei und den vergangenen vier Jahren bei Finanzhäusern hat er den Großteil seiner Karriere in der Politik verbracht.

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Seinen neuen Chef kennt er bestens: Klain war zwischen 2009 und 2011 Bidens Stabschef und wurde 2014 zum Koordinator der Ebola-Krise ernannt. Die beiden kannten sich auch damals schon lange: Klain hatte für Biden gearbeitet, als dieser sich 1988 und 2008 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewarb und als er im Senat saß.

Auch im jüngsten Wahlkampf von Biden galt der 59-Jährige als wichtiger Berater: So half er dem Kandidaten dabei, sich auf TV-Debatten vorzubereiten, und arbeitete dessen Fahrplan für seine künftige Corona-Politik mit aus.

Kritik an Trumps Corona-Politik

Wegen seiner Arbeit unter Obama wird er innerhalb der Partei von den verschiedenen Flügeln der Demokraten respektiert. „Seine tiefgreifende, vielfältige Erfahrung und Fähigkeit, mit Menschen aus dem gesamten politischen Spektrum zusammenzuarbeiten, ist genau das, was ich von einem Stabschef im Weißen Haus brauche, während wir diesem Moment der Krise begegnen und das Land wieder zusammenbringen“, sagte Biden über seinen langjährigen Vertrauten.

Klain erklärte, er fühle sich geehrt von dem Vertrauen des gewählten Präsidenten. Er werde alles geben, um ein talentiertes und diverses Team in einem Weißen Haus unter Biden und der künftigen Vizepräsidentin Kamala Harris zu führen.

Während der Corona-Pandemie hat sich Klain auch als Kritiker von Präsident Donald Trump hervorgetan. Helen Halpin vom Zentrum für Gesundheitsstudien der Berkeley-Universität lobt die Ernennung: „Wir sind in so guten Händen. Ron ist brillant, ehrlich und erfahren. Er ist genau der richtige Mann zur richtigen Zeit“, twitterte sie.

Mit der Kür Klains dürfte Biden zudem Bedenken einiger progressiver Kräfte bei den Demokraten zerstreuen, die befürchtet hatten, dass der künftige Präsident sich für einen seiner anderen früheren Stabschefs entscheiden könnte. Die Demokratin und ehemalige Jura-Professorin Elizabeth Warren nannte Klain eine „ausgezeichnete Wahl“. Er verstehe das „Ausmaß der Gesundheits- und Wirtschaftskrise und hat die Erfahrung, diese nächste Administration da durch zu führen“, twitterte Warren.

Auch der ehemalige Biden-Berater Moe Vela lobt Klain in höchsten Tönen: „Da ich in zwei Amtsperioden an Rons Seite gearbeitet habe, habe ich das Genie erfahren, das Ron Klain ist. Er hat eine nicht zu bändigende Kombination aus Brillanz, Konsensfähigkeit, strategischem Denken, inklusivem Geist und einer außergewöhnlichen Bescheidenheit.“