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Welche Neuerungen das kommende Jahr für Smartphones bringt

Die Präsentation dauerte nur wenige Sekunden: Anfang November zeigte Samsung ein Smartphone mit biegbarem Bildschirm – klappt man das Gerät auseinander, hat es das Format eines Tablets. Samsung-Manager Justin Denison hielt den Prototypen auf einer abgedunkelten Bühne aber nur kurz nach oben. Erst 2019 soll die Öffentlichkeit mehr Details erfahren.

Wie das neue Konzept genau funktioniert, lässt sich noch nicht sagen. Feststeht aber dafür, dass im nächsten Jahr eine neue Generation von Hardware vor dem Durchbruch in den Massenmarkt steht. Auch der neue Mobilfunkstandard 5G und Kameras mit künstlicher Intelligenz zählen dazu. Ein Überblick über die wichtigsten Trends.

Wenn sich der Bildschirm biegt: Flexible Displays

Schon seit Jahrzehnten forschen Universitäten und Unternehmen an biegbaren Bildschirmen, doch erst die Smartphone-Hersteller könnten die Technologie im Massenmarkt zum Einsatz bringen. Neben Samsung arbeiten Medienberichten zufolge auch Huawei und LG an solchen Konzepten. Der Bildschirmhersteller hat bereits ein Gerät vorgestellt.

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Die Stückzahlen dürften 2019 noch niedrig sein, sagt Christian Kulick, Mitglied der Geschäftsleitung beim IT-Verband Bitkom: Zu teuer die Produkte, zu unerprobt das Konzept. Langfristig sei das aber anders: „Die Technologie vereinbart zwei Trends, die eigentlich nicht zusammengehen“ – einerseits große Bildschirme, andererseits handliche Geräte. „Das wird irgendwann Standard sein.“

Großes Potenzial sieht der Experte zudem im kommerziellen Bereich. Biegbare Bildschirme ermöglichen es beispielsweise Autoherstellern, die Mittelkonsolen völlig neu zu gestalten. Und sie bieten die Grundlage für eine Zeitung, die sich stets selbst aktualisiert, ähnlich wie auf dem Tablet – nur aufrollbar. „Was früher Science-Fiction war, ist nun im Bereich des Denkbaren“, so Kulick.

Wenn die Daten rauschen: 5G auf dem Smartphone

Ein Hollywood-Film ist in ein paar Sekunden abspielbereit auf dem Smartphone, die Fotosammlung rauscht innerhalb weniger Minuten in den Online-Speicher: Der neue Mobilfunkstandard 5G verspricht hohe Übertragungsgeschwindigkeiten und geringe Verzögerungen. 2019 beginnen die Netzbetreiber mit dem Ausbau der Infrastruktur –die Gerätehersteller warten sehnsüchtig darauf.

„5G ist in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich der wichtigste Faktor“, sagt Gianfranco Lanci, der Vorstand bei Lenovo und für die mobilen Geräte verantwortlich ist, gegenüber dem Handelsblatt. Er ist überzeugt: Käufer von Smartphones und anderen Geräten wollen die neue Technologie, auch wenn die Netzwerke dann erst im Aufbau sein werden.

Die Lenovo-Marke Motorola hat bereits angekündigt, 2019 bestimmte Smartphones 5G-tauglich zu machen. Nutzer können per Magnet eine Erweiterung anbringen, die den Standard und zudem eine Akkuerweiterung unterstützt. Auch Samsung und LG wollen Modelle mit der neuen Technologie auf den Markt bringen. Weitere Ankündigungen dürften folgen.

Immer auf dem aktuellen Stand: 5G für andere Geräte

„5G ist nicht auf Smartphones beschränkt“, betont Hideyuki Furumi, der bei Sony einer der führenden Manager der Sparte „Mobile Communications“ ist. Bei dem japanischen Konzern beschäftigen sich mehrere Arbeitsgruppen mit den Möglichkeiten der neuen Technologie. Der Konzern baut eine große Bandbreite von Geräten: von Kameras über Computeruhren bis zu Robotern. Konkrete Anwendungen will der Manager aber noch nicht nennen.

Um den Nutzern 5G schmackhaft zu machen, müssen die Unternehmen indes nicht nur leistungsfähige Hardware anbieten, sondern auch Anwendungen, die über den schnellen Download eines Films hinausgehen. „Wenn die Telekommunikationsanbieter höhere Preise verlangen, muss die Technik besser sein als 4G“, betont Sony-Manager Furumi.

2019 wird die Suche nach innovativen Anwendungen losgehen. Lenovo-Manager Lanci nennt ein Beispiel: Dank der schnellen Verbindung gewinne das Cloud Computing eine neue Bedeutung. Nutzer können beispielsweise die Daten auf verschiedenen Geräten immer synchron halten. Und dank der Standleitung werden digitale Assistenten, wie Alexa, überall verfügbar sein – etwa auf Always-On-PCs, die dank eines Mobilfunkmodems jederzeit online sind.

Wenn die Mikrowelle spricht: Digitale Assistenten

Es war nur ein Referenzprodukt, ein Beispiel für andere Unternehmen. Doch die Mikrowelle mit Sprachsteuerung, die Amazon vor einigen Monaten in den USA auf den Markt gebracht hat, erweist sich als so beliebt, dass der Konzern sie vielleicht auch in Deutschland und anderen Ländern verkaufen wird: Alexa, wärm‘ die Nudeln auf!

Die Überlegungen zeigen, dass digitale Assistenten immer beliebter werden. Und die Anbieter tun alles, um sie in immer mehr Geräten zum Einsatz zu bringen: Amazon hat beispielsweise einen Einbauchip entwickelt, der Herstellern die Integration erleichtert. Auch an einem System für Autos arbeitet der Internetkonzern.

„Sprachassistenten werden 2019 den Massenmarkt erreichen“, ist Bitkom-Experte Kulick überzeugt. Ob auf Smartphones, in Lautsprechern, dem Auto oder „ganz vielen Dingen, mit denen wir täglich interagieren“. Die Bedienung per Sprache sei natürlich und intuitiv.

Die Verbreitung sorgt nach Einschätzung von Kulick dafür, dass Alexa, Siri und der namenlose Assistent von Google immer besser und genauer antworten können. „Die Hersteller nutzen die Daten, um die Software zu verbessern.“ Zudem arbeiten sie an neuen Funktionen, etwa der Identifizierung einzelner Sprecher. „Das sind wirkliche Verbesserungen, die zu einer breiten Akzeptanz führen werden“, sagt Kulick.