Was machen Sie mit 5.000 Euro?
Vielleicht haben Sie unerwartet von einer Tante 5.000 Euro geerbt. Oder Sie haben Ihr Auto verkauft und sind auf Car-Sharing umgestiegen. Möglicherweise konnten Sie auch einen Acker zu Geld machen. Und jetzt sind sie da – 5.000 Euro. Was können Sie damit sinnvollerweise anfangen, wenn keine Konsumwünsche anstehen?
Ich empfehle Ihnen, folgende Punkte in genau dieser Reihenfolge abzuarbeiten. Einige von Ihnen werden über den ersten Punkt nicht hinauskommen. Seien Sie nicht enttäuscht. Der erste Schritt zur finanziellen Unabhängigkeit ist getan.
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Punkt 1: Weg mit den Konsumschulden
Haben Sie noch Konsumschulden? Wenn Sie beispielsweise Ihr Auto finanziert haben, dann können Sie diesen Kredit ganz oder teilweise zurückzahlen. So sparen Sie Sollzinsen und haben entweder jetzt gleich oder deutlich eher als geplant jeden Monat mehr Geld zur Verfügung. Dieses könnten Sie zum Beispiel für Ihre Altersvorsorge zurücklegen.
Punkt 2: Her mit der Notfallreserve
Sollten Sie bislang keine Notfallreserve haben, dann ist das der geeignete Zeitpunkt dafür. Drei bis fünf Nettomonatsgehälter sollten Sie als Rücklage haben. So sind Sie gewappnet, um Autoreparaturen, Urlaub oder die Nebenkostennachzahlung pünktlich zu begleichen. Wenn Sie eine Notfallreserve besitzen, dann zählen Zinsen aus der Kontoüberziehung fortan zu den Ausgaben, auf die Sie verzichten können. Legen Sie das Geld auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto. 0,6% pro Jahr Zinsen sind derzeit drin!
Punkt 3: Teilen Sie die Summe auf
Je nach Risikoneigung, Ihren sonstigen bisherigen Anlagen und Ihrem Anlagehorizont – also dem Zeitraum, in dem Sie auf die 5.000 Euro verzichten können, teilen Sie die Summe auf. Vielleicht starten Sie zunächst mit einem Festgeld. Das mag zwar langweilig klingen, bietet Ihnen aber die Sicherheit, dass am Ende der Laufzeit wirklich das Geld zuzüglich der Zinsen da ist, was Sie erwartet haben. Für eine fünfjährige Zinsfestschreibung erhalten Sie derzeit bis zu 2% Zinsen.
Punkt 4: Starten Sie mit einem Aktien-ETF
Je nach Ihrer Aufteilung im Punkt 3 haben Sie nun eine gewisse Summe festgelegt, mit der Sie sich – möglicherweise erstmals – an den Aktienmarkt trauen. 10% Aktien geht immer. Nehmen Sie also mindestens 500 Euro für ein erstes Aktieninvestment. ETFs sind Indexfonds. Sie kaufen damit also gut gestreut Anteile an vielen Aktiengesellschaften, gerade wenn Sie beispielsweise den weltweiten Aktienindex MSCI World auswählen. Und Sie verzichten damit auf ein teures Fondsmanagement. Wenn Sie erstmals investieren, eröffnen Sie ein kostenloses Depot bei einer Direktbank. Ich empfehle dann die Anlage über einen Fondssparplan. Bei 500 Euro könnten Sie 10 Monate lang 50 Euro einzahlen. Viele Direktbanken bieten auch ETFs an, die keinerlei Gebühren beim Kauf verlangen. Und wer weiß – nach den 10 Monaten fahren Sie vielleicht einfach mit der Sparrate fort.
Punkt 5: Führen Sie Buch
Ziehen Sie mindestens einmal im Jahr Bilanz, wie sich Ihre 5.000 Euro entwickelt haben. Wieviele Soll-Zinsen haben Sie gespart? Ist die Notfallreserve noch gut gefüllt oder müssen Sie sie mal wieder aufstocken? Welche Zinsen sind aufgelaufen? Hat Ihr Aktien-ETF Plus oder Minus gemacht?
Bleiben Sie am Ball
Ihre Stefanie Kühn
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