Warum das kleine Bergdorf Hallstatt von Touristen überrannt wird
In Örtchen Hallstatt im Inneren Salzkammergut stehen den rund 780 Einwohnern jedes Jahr eine Million Touristen gegenüber. Dass es vor allem Asiaten in den Ort zieht, liegt an den sozialen Medien, einem Duplikat und einer Soap-Opera.
150.000 Gästeübernachtungen pro Jahr sind für ein kleines Dorf wie Hallstatt enorm viel. Dabei sind die Gäste, die in dem Ort übernachten und damit auch relativ viel Geld da lassen, in der Unterzahl. Insgesamt kommen jährlich eine Million Besucher in das österreichische Idyll, das genau deswegen keines mehr ist.
Der Hype wird gleich dreifach angefeuert
In Kolonnen bringen Reisebusse die meist asiatischen Touristen in das Dorf, das in China mittlerweile ähnlich bekannt sein dürfte wie das Schloss Neuschwanstein. Und das liegt an mehreren Faktoren, erstens: In Südkorea erfreut sich die Soap-Opera “Spring Waltz“ großer Beliebtheit, die in Wien und Hallstatt gedreht wird. Zweitens posten unglaublich viele Touristen Fotos aus Hallstatt in den sozialen Medien, mittlerweile taucht der Ort auch in vielen Reise-Apps auf. Als dritten Faktor wird der Hype von einem Nachbau des Dorfes befeuert, der sich seit 2012 in der chinesischen Provinz Guangdong befindet.
Diese Stadt wurde zu Europas Nummer eins gekürt
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Ein Beitrag geteilt von KLOOK (@klooktravel) am Nov 13, 2018 um 6:01 PST
Müll, Lärm und nur noch Souvenirläden
Laut “Spiegel“ bringt der Touristenandrang den Einheimischen einige Nachteile. So gebe es im Ort zwar immer mehr Souvenirläden und sogar abgefüllte Luft in Dosen, aber immer weniger Läden, um zum Beispiel Lebensmittel kaufen zu können. Ständig sind die Straßen versperrt, Drohnen fliegen über Privatgrundstücke und natürlich verursachen die Menschenmassen neben einer Menge Müll auch ziemlich viel Lärm. Der Gemeinderat prüft jetzt mehrere Möglichkeiten, wie man der Lage wieder Herr werden könnte. Im Gespräch sind neben Zufahrtbeschränkungen für Reisebusse auch deutlich höhere Parkgebühren.
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