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US-Börsen legen zu – Nasdaq profitiert von Quartalszahlen

Die US-Börsen nehmen die Rally wieder auf. Die vorgelegten Unternehmensberichte stimmen die Anleger positiv. Eine Studie zu Gileads Corona-Medikament treibt die Wall Street an.

In der Hoffnung auf ein rasches Ende der Coronavirus-Krise sind Anleger am Mittwoch in den US-Aktienmarkt eingestiegen. Zusätzlichen Schub erhielten die Leitindizes von positiv aufgenommenen Firmenbilanzen.

Der Standardwerteindex Dow Jones schloss 2,2 Prozent höher auf 24.633 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 3,6 Prozent auf 8914 Punkte vor. Der breit gefasste S & P 500 legte 2,7 Prozent auf 2939 Punkte zu.

Am Dienstag machten enttäuschende US-Konjunkturdaten der Wall-Street-Rally ein vorläufiges Ende. Aufbauende Unternehmensbilanzen verhinderten allerdings noch deutlichere Kursverluste. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,1 Prozent tiefer auf 24.101 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,4 Prozent auf 8607 Punkte nach. Der breit gefasste S & P 500 büßte 0,5 Prozent auf 2863 Punkte ein.

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Durch die wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie gab die Wirtschaftsleistung der USA von Januar bis einschließlich März, hochgerechnet auf das Gesamtjahr, im Vergleich zum Vorquartal um 4,8 Prozent nach. Dies erklärte das Handelsministerium am Mittwoch.

Im vorherigen Quartal, also Ende Dezember 2019, schaffte die weltweit größte Volkswirtschaft noch ein solides Wachstum von 2,1 Prozent. Experten befürchten, dass den USA der stärkste Wachstumseinbruch seit der Weltwirtschaftskrise vor fast 100 Jahren droht.

Der US-Biotechkonzern Gilead verhalf den US-Börsen hingegen zu Auftrieb. Das mit großen Hoffnungen verbundene Mittel Remdesivir des Unternehmens hat die Symptome von COVID-19-Patienten bei einem frühzeitigen Einsatz verbessert. In der Studie wurden 62 Prozent der früh behandelten Patienten aus dem Krankenhaus entlassen, verglichen mit 49 Prozent der Patienten, die erst spät behandelt wurden, wie Gilead mitteilte. Die Wirkung und Sicherheit der Arznei wurde bei 397 Patienten getestet.

Dem Seuchenexperten der US-Regierung zufolge dürfte Remdesivir sogar zur Standardtherapie gegen Covid-19 werden. Der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, nannte erste Ergebnisse einer Regierungsstudie „wirklich sehr wichtig“. Remdesivir habe einen „eindeutigen, signifikanten, positiven Effekt“ bei der Genesungszeit gezeigt. Gilead-Aktien stiegen um knapp sechs Prozent in die Höhe.

Gute Nachrichten gibt es auch seitens weiterer US-Firmen. Nach dem Google-Mutterkonzern Alphabet legen am heutigen Mittwoch zwei weitere Unternehmen der „Big Five“ des Technologiesektors ihre Zahlen aus dem ersten Quartal offen: Facebook und Microsoft. Beide Aktien legten kräftig zu.

Schon am Dienstag konnte Alphabet trotz Einbußen im Werbegeschäft die Investoren mit Gewinn- und Umsatzsteigerungen überzeugen. Die Aktie schoss 8,2 Prozent auf 1335 Dollar in die Höhe.

Die US-Notenbank Federal Reserve will gegen eine von der Coronakrise ausgelöste Rezession alles in ihrer Macht stehende in die Waagschale werfen. Die Währungshüter beließen den Leitzins am Mittwoch in der Spanne von null bis 0,25 Prozent und gelobten zugleich, die gesamte Bandbreite der Instrumente zur Stützung der Wirtschaft zu nutzen. Die Notenbank werde sie „kraftvoll, vorausschauend und aggressiv“ einsetzen, sagte Fed-Chef Jerome Powell in einer Videokonferenz nach dem Zinsbeschluss. Der Konjunktur stehe im Frühjahr ein „beispielloser“ Einbruch ins Haus, nachdem die Wirtschaft schon zu Jahresbeginn geschrumpft war.

Blick auf die Einzelwerte

Boeing streicht angesichts des dramatischen Einbruchs der Flugzeug-Nachfrage in der Coronakrise etwa jede zehnte seiner 160.000 Stellen. Der US-Flugzeugbauer aus Seattle drosselt die Produktion seines lukrativen Langstreckenflugzeugs Boeing 787 um die Hälfte, wie er am Mittwoch mitteilte. Auch die Produktion der Boeing 737 MAX, die nach zwei tödlichen Abstürzen am Boden bleiben musste, soll nur langsam wieder anlaufen. Boeing-Chef Dave Calhoun schrieb in einem Brief an die Mitarbeiter, in der Verkehrsflugzeug-Sparte müssten sogar rund 15 Prozent der Belegschaft gehen. Kündigungen schloss er dabei nicht aus. Die Papiere stiegen fast sechs Prozent.

Starbucks rechnet wegen der Coronakrise das zweite Quartal in Folge mit erheblichen Einbußen. Die Kaffeehauskette muss infolge von Filialschließungen und Betriebsbeschränkungen in China einen Verlust zwischen 25 und 35 Prozent einstecken, teilte Starbucks mit. In der Volksrepublik, dem größten Wachstumsmarkt des US-Konzerns, blieben die Geschäfte den größten Teil des zweiten Quartals geschlossen, während Restaurants in den Vereinigten Staaten im März zu einem Mitnehm- und Lieferservice-Modell übergingen.

Die Kaffeekette mit Sitz in Seattle verzeichnete für das zweite Quartal, das am 29. März endete, einen Rückgang der weltweit vergleichbaren Ladenverkäufe um zehn Prozent. Analysten hatten nach IBES-Daten von Refinitiv mit einem Rückgang um 9,71 Prozent gerechnet. Ohne Einmalposten verdiente das Unternehmen 32 Cent je Aktie, was den Erwartungen der Wall Street entsprach. Die Aktien des Unternehmens fielen um 2,3 Prozent.

Aktien von Mastercard legten um 7,2 Prozent zu, nachdem der Kreditkartenanbieter beim Umsatz positiv überrascht hatte. Aktien der Kontrahenten Visa und American Express rückten um 6,2 Prozent beziehungsweise neun Prozent vor – American Express lagen damit an der Spitze des Dow.

Noch stärker ging es für die Papiere von Spotify nach oben. Sechs Millionen neue Nutzer im ersten Quartal bescherten den Aktien des Musikstreaming-Anbieters eine Rally von 11,5 Prozent.

Ford hat wegen der Corona-Pandemie für das laufende Quartal einen Verlust von fünf Milliarden Dollar vorausgesagt. Der Aktienkurs verlor 2,2 Prozent.

Aktien des US-Parfüm- und Kosmetikherstellers Coty fielen um sechs Prozent. Als Grund für die Kursschwäche nannten Beobachter einen Medienbericht, dem zufolge Henkel und auch der Finanzinvestor KKR angesichts der Corona-Krise die Lust auf eine Übernahme von Coty verlieren könnten.

Mit Agenturmaterial.