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Trübe Stimmung an der Wall Street

Enttäuschende Quartalszahlen haben am Donnerstag die Stimmung an den US-Börsen getrübt. Schwergewicht Verizon sowie Ebay vergraulten Anleger mit ihren Zwischenberichten und setzten auch andere Technologieaktien unter Druck. "Der Markt ist diesmal nicht überzeugt", sagte Anlagestratege Chris Zaccarelli vom Finanzdienstleister Cornerstone Financial Partners. Insgesamt allerdings hätten in der laufenden Berichtssaison bislang nicht viele Unternehmen die Erwartungen verfehlt.

Ein zeitweise zehnprozentiger Sprung der AmEx -Papiere dämpfte den Abwärtstrend. Das Kreditkartenunternehmen hatte starke Quartalsergebnisse gemeldet und die Erwartungen für 2016 angehoben.

"Die Finanzunternehmen haben seit dem Start der Bilanzsaison überwiegend ziemlich solide Ergebnisse vorgelegt, die Telekom-Unternehmen dagegen nicht", sagte Randy Frederick von Charles Schwab in Austin. "Sie ziehen daher den Markt nach unten." Es sei kein Tag der großen Aufwärtsbewegung und auch kein Tag der großen Abwärtsbewegung gewesen. Es habe ein ständiges Auf und Ab gegeben.

Die US-Börsen schlossen insgesamt schwächer. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,2 Prozent auf 18.162 Punkte. Der breiter gefasste S&P gab um 0,1 Prozent auf 2141 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor ebenfalls 0,1 Prozent auf 5242 Zähler.

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An der Wall Street hatte sich die Aufmerksamkeit erneut auf eine Reihe von Firmenbilanzen gerichtet. Lange Gesichter gab es wegen eines deutlichen Umsatzrückgangs von Verizon. Der Aktienkurs des Telekomkonzerns sackte um 2,6 Prozent ab.

Zu den Verlierern zählten auch , die mehr als elf Prozent an Wert einbüßten. Der Online-Händler verstimmte die Investoren mit seiner Prognose fürs laufende Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Aufwärts ging es für die Aktie von Mattel, die sechs Prozent gewann. Der Spielzeughersteller übertraf mit seinem Gewinn die Expertenschätzungen.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 792 Millionen Aktien den Besitzer. 1225 Werte legten zu, 1669 gaben nach und 181 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,72 Milliarden Aktien 1285 Werte im Plus, 1491 im Minus und 235 unverändert.

Die Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi, dass die Notenbank auf ihrer jüngsten Sitzung nicht über ein allmähliches Abschmelzen ihrer Anleihenkäufe gesprochen hat, drückte die Rendite langlaufender US-Bonds. Die zehnjährigen Papiere blieben faktisch unverändert auf 97-23/32. Sie rentierten mit 1,75 Prozent. Die 30-jährigen Bonds fielen um 6/32 auf 94-23/32 und hatten eine Rendite von 2,5 Prozent.

KONTEXT

Der Werkzeugkasten der EZB

Leitzins

Das wichtigste Instrument ist der Leitzins, also der Zins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld ausleihen können, um es dann zum Beispiel als Kredit an Unternehmen und Verbraucher weiterzugeben. Im August 2016 liegt der EZB-Zins bei historisch niedrigen 0,0 Prozent. Niedrige Zinsen können die Konjunktur ankurbeln.

Einlagezins

In normalen Zeiten bekommen Geschäftsbanken von der EZB Zinsen für überschüssiges Geld, das sie bei der Zentralbank parken. Im Juni 2014 senkten die Währungshüter den Zins unter die Nullgrenze. Aktuell müssen die Kreditinstitute einen Strafzins von 0,4 Prozent zahlen. Das Ziel ist eine Schwächung des Euro und ein Abbau der Einlagen der Banken bei der EZB.

Geldspritzen

Ende 2011/Anfang 2012 unterstützte die EZB Banken mit Notkrediten (LTRO) im Volumen von einer Billion Euro. Die Kredite wurden zu Mini-Zinsen und für drei Jahre gewährt. 2014 folgten weitere Notkredite, allerdings diesmal in deutlich geringerem Umfang.

Kauf von Kreditpaketen

Seit Herbst 2014 kauft die EZB Pfandbriefe (Covered Bonds) und gebündelte Kreditverbriefungen (ABS). Das soll Geschäftsbanken Freiräume zur Vergabe von Krediten verschaffen.

Staatsanleihen Käufe

Im Mai 2010 begann die EZB erstmals mit dem Kauf von Staatsanleihen. Das "Securities Markets Programme" (SMP) sollte den Anstieg der Renditen von Anleihen angeschlagener Euro-Länder bremsen. Bis Anfang 2012 kaufte die EZB Staatspapiere für rund 220 Milliarden Euro, zumeist italienische Anleihen. Im September 2012 ersetzte das Programm "Outright Monetary Transactions" (OMT) diese Maßnahme: Die EZB erklärt sich dabei bereit, notfalls unbegrenzt Anleihen von Krisenstaaten zu erwerben. Gekauft wurde in diesem Rahmen bisher keine Anleihe.

Quantitative Lockerung

Für die sogenannte Quantitative Lockerung druckt sich die Zentralbank quasi selbst Geld und kauft damit in großem Stil Anleihen - Staatsanleihen und andere Papiere wie Unternehmensanleihen. Das tut die EZB seit März 2015. Bis mindestens Ende März 2017 wollen die Währungshüter auf diese Weise 1,74 Billionen Euro in den Markt pumpen. Das soll die Konjunktur ankurbeln und die anhaltend niedrige Inflation wieder in Richtung der EZB-Zielmarke von knapp unter 2,0 Prozent befördern.