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Wall-Street-Milliardär Thomas Peterffy verrät seinen schlechtesten Börsendeal - und warum er nie Investitionsbücher liest

Vor Jahrzehnten verlor Thomas Petterfy an der Börse die Hälfte seines Kapitals. - Copyright: Lucas Jackson/Reuters
Vor Jahrzehnten verlor Thomas Petterfy an der Börse die Hälfte seines Kapitals. - Copyright: Lucas Jackson/Reuters

Der Milliardär und Gründer des Brokerunternehmens Interactive Brokers hat seinen verheerendsten Handel verraten, einen großen Vorteil von Wetten auf fallende Kurse aufgezeigt und erklärt, warum er nie ein Buch über Investitionen gelesen hat.

Das Vermögen des Thomas Peterffy beläuft sich schätzungsweise auf 27 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 24,7 Milliarden Euro. Den Großteil davon macht seine fast 75-prozentige Beteiligung an seinem elektronischen Maklerunternehmen aus. Nun erzählte Peterffy Forbes von einem schmerzhaften Handel mit DuPont in den späten 1970er Jahren.

Er setzte damals auf den Chemieriesen und kaufte eines Tages 300 bullische Call-Optionen, die ein paar Tage vor dem Verfall standen, zu einem Kurz von 18 Dollar pro Kontrakt (heute etwa 16,50 Euro). "Ich war ein kleiner Mann, der nur seine eigenen Ersparnisse investierte", sagte er. "Es war der größte Handel, den ich bis zu diesem Zeitpunkt getätigt hatte."

Als junger Mann verlor Peterffy die Hälfte seines Vermögens

Kurze Zeit später betrat jemand anderes den Handelssaal und wollte 500 dieser Optionen kaufen. "Ich war so hingerissen von meinem plötzlichen, sehr kurzfristigen Gewinn in fünf Minuten, dass ich ihm 500 Call-Optionen zu 31 Dollar [heute etwa 28 Euro; Anm. d. Red.] verkaufte", erinnert sich Peterffy. "Ich machte eine riesige Menge Geld, aber das einzige Problem war, dass ich 200 mehr verkaufte, als ich hatte."

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Unmittelbar nachdem der Mann gegangen war, wurde der Handel mit der Aktie eingestellt, und es wurde bekannt, dass DuPont herausragende Gewinne gemeldet hatte und einen Aktiensplit vornahm. Peterffy war gezwungen, die 200 Optionen zu je 450 Dollar (heute etwa 411 Euro) zurückzukaufen - fast das 15-fache des Preises, den er für sie verlangt hatte. "Das waren natürlich etwa 80.000 Dollar [heute etwa 73.000 Euro; Anm. d. Red.], also die Hälfte meines Kapitals, für das ich 10 Jahre lang gehandelt hatte", sagte Peterffy. "Das war ein riesiger Schlag. Das war der schlimmste Handel, den ich je in meinem Leben hatte."

Peterffy erklärte gegenüber Forbes, seine wichtigste Erkenntnis bestehe darin, niemals billige Optionen zu verkaufen und sich stets des Risikos bewusst zu sein, dass Personen über Insiderinformationen verfügen.

Richtig investieren: "viel Mühe und Analyse"

Der Vorsitzende von Interactive Brokers erinnerte sich auch an seine erste große Wette, die er in den späten 1990er Jahren nach einer Besichtigung des Büros eines konkurrierenden Market-Makers namens Knight Trading Group abschloss. "Ich verbrachte den halben Tag dort und war so überzeugt, dass es sich um ein wirklich mieses Unternehmen handelte, dass ich eine Menge Aktien leerverkaufte", erzählte er dem Magazin. Die Aktien stürzten in den nächsten drei Monaten um etwa 80 Prozent ab. Peterffy brachte das nach eigenen Angaben einen ordentlichen Gewinn von etwa 30 Millionen Dollar (heute etwa 27,4 Millionen Euro) ein.

Peterffy erklärte gegenüber Forbes, dass die Suche nach überzeugenden Aktien, auf die man wetten kann, viel Mühe und eine gründliche Analyse erfordert. Im Gegensatz dazu kann das Aufspüren einer guten Short-Position so einfach sein, wie eine Aktie zu sehen, die in die Höhe schießt, und dann "schaut man unter die Haube und stellt fest, dass da nicht viel ist", sagte er.

Der erfahrene Unternehmer, der im vergangenen Sommer vor einem Fall der Aktienkurs und einer sicheren Rezession gewarnt hatte, betonte, Investieren sei keine geheimnisvolle Kunst. Vielmehr beruhe es auf Logik und Fakten beruht. "Ich glaube, es gibt keine großen Geheimnisse, wie man investiert, und man kann nicht viel von anderen lernen."

"Wissen Sie, ich habe noch nie ein Buch über Investitionen gelesen", fuhr Peterffy fort. "Bei Leuten, die Anlagebücher schreiben, muss man sich die Frage stellen: Warum sollten sie das tun? Wenn sie wirklich etwas wüssten, würden sie es für sich behalten".

Lest den Originalartikel auf Business Insider.