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Während Deutsche Bank und Commerzbank mit ihrem Umbau kämpfen, fährt die genossenschaftliche DZ Bank erneut einen Milliardengewinn ein.

Die DZ Bank steht nicht so im Rampenlicht wie andere Geldhäuser. Dabei schlägt sich die Zentralbank der knapp 1000 Volks- und Raiffeisenbanken seit Jahren besser als die private Konkurrenz. Während die Deutsche Bank und die Commerzbank in einem langwierigen Konzernumbau stecken, fuhr die DZ Bank auch im vergangenen Jahr einen Milliardenüberschuss ein.

„Das erreichte Ergebnis ist Ausdruck der Stabilität und Ertragskraft unserer breit aufgestellten Allfinanzgruppe“, sagte DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch am Dienstag. „Besonders erfreulich ist, dass wir unser Kundengeschäft trotz eines in vielen Feldern intensiven Wettbewerbs weiter ausbauen konnten.“

Der Vorsteuergewinn der DZ Bank ging im vergangenen Jahr zwar von 2,2 auf 1,8 Milliarden Euro zurück – in erster Linie wegen hoher Verluste in der Schiffsfinanzierung. Da viele andere Geschäftsbereiche zulegten, blieb nach Steuern jedoch immer noch ein Gewinn von 1,1 Milliarden Euro hängen – ein Ergebnis, von dem alle anderen großen Geschäftsbanken in Deutschland im vergangenen Jahr weit entfernt waren. Die Deutsche Bank machte einen Verlust von 497 Millionen Euro. Die Commerzbank kam auf einen Mini-Gewinn von 156 Millionen Euro.

Die DZ Bank fusionierte vor zwei Jahren mit ihrem Schwesterinstitut WGZ. Die Verschmelzung, die vergleichsweise geräuschlos über die Bühne ging, war der größte Zusammenschluss von Banken in Deutschland seit der mehrheitlichen Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank 2010.

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Die Integration der WGZ sei im Dezember 2017 und damit früher als geplant abgeschlossen worden, erklärte DZ-Bank-Chef Kirsch. Ende vergangenen Jahres kam das fusionierte Institut auf eine Bilanzsumme von 506 Milliarden Euro und ist damit nach der Deutschen Bank die zweitgrößte Geschäftsbank der Republik.

Ein genauerer Blick auf das Ergebnis zeigt, dass die DZ Bank vor allem von ihrem besonderen Geschäftsmodell profitiert: Unter dem Dach des genossenschaftlichen Spitzeninstituts ist eine breite Palette an Finanzaktivitäten gebündelt, darunter die Versicherung R+V, die Fondsgesellschaft Union Investment und das Bauspargeschäft. R+V und Union Investment erzielten im vergangenen Jahr Rekordergebnisse, die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat ihren Vorsteuergewinn mehr als verdoppelt.

Immer Ärger mit den Schiffen

Belastend wirkte sich dagegen die Schifffahrtskrise aus, die der Tochtergesellschaft DVB Bank einen Vorsteuerverlust von 774 Millionen Euro einbrockte. Die Schifffahrt steckt wegen Überkapazitäten seit fast zehn Jahren in der Krise, unter der auch Konkurrenten wie die NordLB und die HSH Nordbank leiden.

Die DZ Bank hatte bereits erklärt, dass sie die Aktivitäten der DVB Bank nicht mehr als Kerngeschäft betrachtet. Im vergangenen Jahr drängte sie die Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen und nahm die schwächelnde Tochter ganz unter ihre Fittiche.

Damit kann sie bei der DVB besser durchgreifen und hat auch bei einem möglichen Verkauf der Tochter mehr Handlungsspielraum. „Nach der Umsetzung stabilisierender Maßnahmen werden derzeit alle strategischen Optionen für die DVB Bank geprüft“, erklärte die DZ Bank.

Für das laufende Jahr zeigte sich Vorstandschef Kirsch verhalten optimistisch. „Für uns ist der Auftakt des Geschäftsjahres 2018 zufriedenstellend verlaufen“, sagte er. „Unter Berücksichtigung des anspruchsvollen Markt- und Zinsumfelds erscheint im Gesamtjahr ein Vorsteuerergebnis am unteren Ende der nachhaltigen Ergebnisspanne von 1,5 bis zwei Milliarden Euro realistisch.“

Kirsch, der seit September 2006 an der Spitze der DZ Bank steht, wird Ende des Jahres in Ruhestand gehen. Auf ihn folgt eine Doppelspitze, die aus Finanzchef Cornelius Riese und Uwe Fröhlich besteht, dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken.

Kirsch hat die Hürde für seine beiden Nachfolger hochgelegt. In der Finanzbranche werden viele genau darauf schauen, ob sie den Titel „Deutschlands erfolgreichste Geschäftsbank“ auch in den kommenden Jahren verteidigen können.