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VW-Aufsichtsrat will Samstag grünes Licht für Navistar-Übernahme geben

Beide Unternehmen hatten sich bereits auf den 3,7 Milliarden Dollar schweren Deal geeinigt. Jetzt sollen die VW-Aufseher den Weg für die Übernahme frei machen.

Die Tagesordnung ist knapp gehalten. Auf ihrer für Samstag angesetzten außerordentlichen Sitzung sollen die 20 Aufsichtsräte von Volkswagen der 3,7 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Lkw-Herstellers Navistar zustimmen. Das sei im Kern der einzige Tagesordnungspunkt, erfuhr das Handelsblatt aus Konzernkreisen. Das positive Votum gilt als Formsache.

Nach langem Ringen hatten sich die Vertreter des Lkw-Herstellers und der VW-Nutzfahrzeugtochter Traton auf eine Übernahme geeinigt. Ihre anfängliche Offerten mussten die Deutschen dazu von 35 auf 44,50 Dollar pro Navistar-Aktie aufstocken. Während sich die Vorstände schon einig waren, so war das Votum des Aufsichtsrats von Volkswagen noch offen.

Dem Kontrollgremium sollten die finalen Pläne erst vorgelegt werden, sobald die Buchprüfung bei Navistar abgeschlossen ist. Mit dieser sogenannten Due Diligence sollen mögliche Risiken im Zuge der Akquisition identifiziert und minimiert werden. Die Prüfung ist den Kreisen zufolge nun abgeschlossen. Der Aufsichtsrat könne deshalb zustimmen. VW äußerte sich am Freitag nicht dazu.

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Die geplante Übernahme von Navistar wird die VW-Kassen nicht mehr in diesem Jahr belasten, für die die Konzerntochter Traton gut drei Milliarden Euro aufbringen will. Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter sprach in der vergangenen Woche davon, dass mit einem zahlungswirksamen Abschluss erst im zweiten Halbjahr 2021 gerechnet werde. Wegen der Corona-Pandemie muss der Konzern seine liquiden Mittel in diesem Jahr zusammenhalten.

Ein Navistar-Abschluss erst im Jahr 2021 kommt Volkswagen deshalb entgegen. Zu den freien Aktionären, die von der kompletten Übernahme durch Volkswagen und Traton profitieren, gehört auch der bekannte US-Investor Carl Icahn. Wie die Deutschen hält er rund 17 Prozent der Navistar-Anteile.

Traton ist bereits beteiligt

Eigentlich hätten die Volkswagen-Kontrolleure dem Navistar-Deal auch auf ihrer regulären Sitzung zustimmen können, die am Freitag kommender Woche stattfinden soll. Bei dem Treffen will der Aufsichtsrat wie in jedem November die Investitionspläne für die kommenden fünf Jahre festzurren.

Mit den Beratungen über Navistar wäre die Sitzung womöglich mit Themen überfrachtet worden, hieß es. Zudem habe VW einen Samstag gewählt, da dann die Börsen dies- und jenseits des Atlantiks geschlossen seien. Auch wenn die Zustimmung des Kontrollgremiums als reine Formsache gilt, so ist die Akquisition relevant für die Kapitalmärkte.

Die VW-Tochter Traton ist bereits mit knapp 17 Prozent an Navistar beteiligt. Mit der Komplettübernahme will der Lkw-Hersteller seine weltweite Präsenz ausbauen. Bislang ist Traton mit den Marken MAN und Scania vor allem in Europa aktiv. Die USA gelten nach China als einer der wichtigsten Absatzmärkte für schwere Lastwagen.

Mit Navistar will Traton zudem näher an den Weltmarktführer Daimler heranrücken, der mit seiner US-Tochter Freightliner schon Jahrzehnte in Nordamerika vertreten ist. Traton setzt außerdem auf Synergieeffekte, wenn Navistar künftig stärker mit den Traton-Marken MAN und Scania etwa in der Entwicklung und im Einkauf kooperiert.