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Deutliche Einbrüche im Lkw-Geschäft – Vorstandschef von Knorr-Bremse unter Druck

Der neue Chef des Zulieferers kämpft mit den Folgen der Coronakrise. Und Mehrheitsaktionär Heinz Hermann Thiele will als Aufsichtsrat wieder mehr Kontrolle.

Dass Bernd Eulitz einen schwierigen Job antritt, war dem ehemaligen Linde-Manager klar, als er im November zu Knorr-Bremse wechselte. Die Ansprüche an Führungskräfte in dem Zulieferkonzern sind hoch, ebenso die Fluktuation. Sein Vorgänger Klaus Deller verließ 2019 das Haus „wegen unterschiedliche Auffassungen von Führung und Zusammenarbeit“.

Am Dienstag musste der neue Vorstandschef Eulitz der Hauptversammlung Rechenschaft ablegen. Der 54-jährige zeigte sich „zuversichtlich, dass Knorr-Bremse gestärkt aus der Krise hervorgehe“. Er muss aber gleichzeitig deutliche Einbrüche vor allem im Lkw-Geschäft einräumen. Mit 17,8 Prozent liegt die Umsatzrendite im ersten Quartal zwar immer deutlich über dem Branchenschnitt der Zulieferindustrie, aber der Druck auf den Lkw-Märkten nimmt zu.

Als Gegenmaßnahme versprach er „ein deutlich verschärftes Kostensenkungsprogramm“, das neben Kurzarbeit auch einen Personalabbau einschließe. Eine Prognose für das Gesamtjahr traut sich Eulitz erst zur Vorstellung der Halbjahreszahlen im September zu.

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Ein schwieriges Unterfangen, Eulitz ist branchenfremd. Die Macht im Unternehmen haben vor allem die Spartenchefs, Jürgen Wilder (Schiene) und Peter Laier (Nutzfahrzeuge). Die Sparten funktionieren als sehr selbstständige Einzelunternehmen, ein neuer CEO hat es da schwer. Eulitz ist in einer Sandwich-Position. Denn die Ansprüche von Mehrheitsaktionär Heinz Hermann Thiele bleiben hoch.

Thiele, der zur Zeit als Großaktionär der Lufthansa Schlagzeilen macht, hält über seine Familienholding immer noch 65 Prozent an Knorr-Bremse, die er selbst vom Nischenanbieter zu einem globalen Zulieferkonzern machte. Die letzten Jahre war er noch „Ehrenvorsitzender“ des Aufsichtsrates, mischte als Berater des Gremiums aber weiter mit.

Doch diese Rolle reicht Thiele nicht mehr. Am Dienstag ließ er sich gemeinsam mit Deutsche Börse-Chef Theodor Weimer und Ex-Airbus-Chef Tom Enders wieder in den Aufsichtsrat von Knorr-Bremse wählen. Thiele, der im kommenden Jahr 80 wird, will wieder mehr Kontrolle über sein Lebenswerk.