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Vonovia verteidigt Dividendenstrategie und bestätigt Gewinnprognose trotz Corona

Deutschlands größter Wohnungsvermieter schüttet auch in der Coronakrise Gewinne an die Aktionäre aus. Das Geschäft ist durch die Pandemie kaum beeinträchtigt.

Der Konzern ist der größte Wohnungsvermieter der Bundesrepublik. Foto: dpa
Der Konzern ist der größte Wohnungsvermieter der Bundesrepublik. Foto: dpa

Am Ende blieb kein Zweifel: 99 Prozent der Aktionäre haben sich auf der virtuellen Hauptversammlung der Vonovia für den Dividendenvorschlag des Vorstands ausgesprochen. 1,57 Euro will Deutschlands größter Wohnungsvermieter seinen Anteilseignern pro Aktie zahlen, neun Prozent mehr als im Vorjahr – trotz Corona.

Für diesen Vorschlag habe es vereinzelt Kritik gegeben, räumte der Vorstandvorsitzende Rolf Buch auf der Hauptversammlung ein. Er habe jedoch eine klare Haltung: „Der Dividendenvorschlag basiert auf dem guten Geschäftsjahr 2019“, sagt Buch. Im abgelaufenen Jahr kletterten die Erträge aus dem operativen Geschäft, die der Konzern im Group FFO bilanziert, um 7,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

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Außerdem nehme der Konzern weder Staatshilfe in Anspruch noch schicke er Mitarbeiter in Kurzarbeit. Insgesamt werden 851 Millionen Euro an Dividenden fließen. Die Dividendenrendite von drei Prozent sei zudem „angemessen“, erklärte Buch.

Dass Vonovia 70 Prozent seines operativen Ertrags ausschüttet, freut die Aktionäre, stößt aber schon seit Jahren auf Kritik unter Mietervertretern. Das hat sich in Corona-Zeiten nicht geändert. Knut Unger vom Mieterverein Witten fragte auf der Hauptversammlung, ob Vonovia Rückstellungen für die Folgen der Coronakrise bilde.

Buch hat dies klar verneint. Dies sei angesichts der Situation nicht nötig. Bislang habe sich nur ein Prozent der Mieter wegen Corona-bedingter finanzieller Nöte bei dem Konzern gemeldet. Aktuell rechnen die Bochumer damit, dass sie die Krise maximal 40 Millionen Euro kosten wird. Die Mieteinnahmen sollen in diesem Jahr bei 2,3 Milliarden Euro liegen.

Mit ebenfalls geringfügigen Konsequenzen rechnet Buch durch den Berliner Mietendeckel. Dort liegen zehn Prozent des Bestands von insgesamt 415.000 Wohnungen. Nur bei einem Drittel der Berliner Wohnungen wird der Mietendeckel zählbare Folgen haben, die auf jährlich zehn Millionen Euro taxiert werden.

Gewinnprognose bestätigt

Gegen den Mietendeckel haben CDU- und FDP-Politiker bereits eine Normenkontrollklage eingereicht. Sollte das Bundesverfassungsgericht die Maßnahme für verfassungswidrig erklären, könnte Vonovia die Differenz zwischen der jetzt reduzierten und der vor Einführung des Mietendeckels gültigen Miete theoretisch einfordern. „Ob wir davon Gebrauch machen, halte ich in der derzeitigen Situation aber eher für unwahrscheinlich“, sagte Buch.

Der Konzernchef ging in seiner Rede auffällig stark auf Mieterbelange ein. Er wählte Sätze, die sonst eher vom Mieterbund zu hören sind: „Wohnraum ist ein Grundbedürfnis und muss bezahlbar bleiben“, lautete eine dieser Formulierungen.

Vonovia besitzt zwar nur knapp ein Prozent aller vermieteten Wohnungen in Deutschland, steht als bundesweit größter und dazu noch börsennotierter Wohnungskonzern bei Mietervertretern und Politik aber stark im Fokus. Dessen ist sich der Konzern bewusst. Die Reputation war auch auf Aufsichtsratssitzungen im vergangenen Jahr Thema.

Zudem ist die Mieterzufriedenheit im Jahr 2019 um acht Prozent gefallen. Verbessern soll sich der Wert über Zugeständnisse an die Mieter, wie etwa den Verzicht auf Mieterhöhungen in der Coronakrise, vorläufig befristet bis September.

Insgesamt werde sich das Geschäft stabil entwickeln. Die Gewinnprognose bei rund 1,3 Milliarden Euro bestätigten die Bochumer. Aktuell sehe Buch auch keine Anzeichen, dass die Dividende für das laufende Geschäftsjahr gegenüber 2019 fallen sollte.

Ob Vonovia die eigene Aktie ihren Mietern empfehle, wurde Buch gefragt. Die Antwort des Vonovia-Chefs war deutlich: „Nein, aktiv tun wir das nicht. Viele Mieter halten aber Aktien. Das begrüßen wir sehr.“