Werbung
Deutsche Märkte schließen in 6 Stunden 17 Minuten
  • DAX

    18.670,24
    +172,30 (+0,93%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.027,60
    +43,93 (+0,88%)
     
  • Dow Jones 30

    38.686,32
    +574,82 (+1,51%)
     
  • Gold

    2.346,00
    +0,20 (+0,01%)
     
  • EUR/USD

    1,0839
    -0,0015 (-0,14%)
     
  • Bitcoin EUR

    63.707,14
    +1.239,90 (+1,98%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.491,38
    +23,44 (+1,60%)
     
  • Öl (Brent)

    77,14
    +0,15 (+0,19%)
     
  • MDAX

    26.941,72
    +224,92 (+0,84%)
     
  • TecDAX

    3.360,94
    +24,81 (+0,74%)
     
  • SDAX

    15.196,37
    +73,25 (+0,48%)
     
  • Nikkei 225

    38.923,03
    +435,13 (+1,13%)
     
  • FTSE 100

    8.305,35
    +29,97 (+0,36%)
     
  • CAC 40

    8.035,39
    +42,52 (+0,53%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.735,02
    -2,08 (-0,01%)
     

Ich vermiete ein "Kuppelhaus" auf Airbnb, für bis zu 950 Euro pro Nacht - darum ist es kein passives Einkommen

Stephanie und Blake Monroe vor ihrem Airbnb. - Copyright: Stephanie Monroe
Stephanie und Blake Monroe vor ihrem Airbnb. - Copyright: Stephanie Monroe

Dieser Essay basiert auf einem Gespräch mit Stephanie Monroe, einer Airbnb-Besitzerin in Joshua Tree, Kalifornien. Business Insider hat die Einnahmen ihres Airbnb mit Unterlagen verifiziert. Der folgende Text wurde aus Gründen der Länge und Klarheit bearbeitet.

Ich selbst bin eigentlich Juristin, mein Mann ist Ingenieur und Bauunternehmer. Aber 2020 beschlossen wir, in das Airbnb-Geschäft einzusteigen. Wir kauften unser Kuppelhaus in Joshua Tree, Kalifornien, kurz vor der Pandemie als zusätzliche Einkommensquelle.

Im Jahr 2020 stiegen unsere Einnahmen um etwa 60 Prozent gegenüber den Einnahmen des Vorbesitzers im Jahr 2019. Im Jahr 2021 stiegen unsere Einnahmen um 87 Prozent gegenüber 2019. Heute liegen wir für 2022 etwa 55 Prozent höher als 2019.

WERBUNG

Wir leben in San Diego, USA, und wollten nicht weiter als zwei Autostunden von der Immobilie entfernt wohnen. Wir haben uns in den umliegenden Gebieten von Kalifornien umgesehen. Joshua Tree war ein guter Ort für ein Airbnb, weil es dort zu der Zeit nicht so viele Mietobjekte und Hotels zu geben schien. Ich wollte unbedingt ein Kuppelhaus, weil mir die Architektur sehr gefiel. Während unserer Suche gab es nur eine Handvoll Kuppelhäuser auf dem Markt. Das Besondere an unserem Haus war, dass es weder ein zweites Stockwerk noch ein Loft hatte. Wenn man hineingeht, ist es ein 92 Quadratmeter großer Kreis mit einer hohen Decke.

Joshua Tree hatte auch eine geringere Beteiligung als andere Orte in Südkalifornien

Damals gab es in der Gegend ein viel geringeres Angebot an Mietobjekten, sodass man aufgrund der Nachfrage einen höheren Preis fordern konnte. Das hat sich jedoch schnell geändert.

Für mich als Gastgeberin war der Einstieg nicht so einfach, vor allem weil ich lernen musste, wie man während der Corona-Pandemie Gäste empfängt.

Während der Pandemie flohen alle in die ländlichen Gebiete, so dass die Nachfrage extrem hoch war. Investoren versuchten, jede Immobilie und jedes Stück Land zu kaufen, um es zu bebauen. Dadurch wurde das Angebot wirklich knapp.

Jetzt fangen die Leute wieder an, ins Ausland und in die Großstädte zu reisen. Die Nachfrage ist gesunken. Das hat den Markt wirklich verändert. Außerdem gibt es in Joshua Tree einen Mangel an Wohnungen, der wiederum zu einem Mangel an Arbeitskräften führt. Die Leute ziehen weg, weil sie sich die Gegend nicht mehr leisten können.

Trotz alledem hat sich unser Haus gut entwickelt

Wir glauben, das liegt an seiner Einzigartigkeit. Um die Frühjahrsferien herum gibt es mehr Buchungen, und auch den ganzen Sommer über haben wir viel zu tun. Im August scheinen die Buchungen etwas zurückzugehen, aber im September und Oktober steigen sie wieder an. Dann wird es ruhiger, aber die Ferien bringen gegen Ende des Jahres wieder mehr Mieter.

An Wochentagen verlangen wir ungefähr zwischen 395 und 450 Dollar pro Nacht (was derzeit fast dem gleichen Wert in Euro entspricht) für bis zu acht Personen. Am Wochenende gehen wir mit dem Preis auf 950 Dollar herauf. Bei mehr als acht Personen berechnen wir 50 Dollar pro Nacht und Gast zusätzlich. Die Höchstgrenze liegt bei 16 Gästen.

Wir haben festgestellt, dass man in dieser Gegend im Sommer ohne einen Pool nicht überleben kann. Wir haben vor kurzem eine Heizung in den Pool eingebaut, um in der Nebensaison mehr Miete pro Nacht verlangen zu können.

Mein Mann und ich teilen uns die Arbeit auf. Jeder von uns arbeitet etwa zehn Stunden pro Woche am Haus. Ich denke, wenn wir einige der zusätzlichen Aufgaben, wie beispielsweise das Bespielen unseres Social-Media-Accounts, weglassen würden, hätten wir viel weniger zu tun. Wir haben auch keine Hausverwaltungsfirma, was die Arbeit als Gastgeber zeitaufwändiger macht.

Außerdem haben wir viel umgestaltet und dekoriert

Wir haben direkt am Anfang einen Anbau mit zwei Schlafzimmern an das Kuppelhaus gebaut. Es ist nicht so einfach, unser Objekt zu verwalten, weil so viele verschiedene Objekte damit verbunden sind, wie der Pool und der Jacuzzi. Manchmal beschädigen die Gäste auch Dinge. Wir haben Glück gehabt und hatten noch keine wirklich großen Schäden, aber wir mussten Tore, Türen, Farbe und Dekoration erneuern und ausbessern. Wir mussten auch den Fernseher ersetzen. Allerdings kaufen wir jetzt hochwertigere Geräte, damit sie länger halten.

Wir haben auch in Dinge investiert, die uns die Verwaltung erleichtern, wie eine ferngesteuerte Klimaanlage und ein ferngesteuertes Schloss, damit wir bei neuen Gästen keine Schlüssel mehr übergeben müssen.

Der Umsatz ist seit COVID-19 zurückgegangen

Ich führe viele Analysen durch, um unsere Übernachtungspreise festzulegen. Ich schaue mir Airbnb an und sehe, was andere Leute verlangen, denn besonders in Joshua Tree - im Vergleich zu anderen Gegenden in Südkalifornien - scheint es, dass die Gastgeber eine Attraktion nach der anderen einbauen. Ein Gastgeber baut zum Beispiel einen Jacuzzi ein, ein anderer einen Pool, wieder ein anderer eine Bar im Freien.

Die Gäste, die jetzt buchen, sind eher preisbewusst. Es gibt jetzt viel mehr Preiswettbewerb als früher. Die Preise schwanken von Monat zu Monat, je nach Jahreszeit, deshalb lege ich den Preis nie für längere Zeit fest.

Seit wir das Haus übernommen haben, haben wir uns viele Gedanken darüber gemacht, wie wir es besser und rentabler machen können. Zum Beispiel hatte das Haus eine sehr hohe Stromrechnung, also haben wir Sonnenkollektoren installiert. Die Einrichtung sah auch so aus, als wäre der vorherige Gastgeber in irgendeinen Secondhand-Laden gegangen und hätte einen Haufen verschiedener Gegenstände gekauft, die nicht zusammenpassten. Also haben wir das alles entfernt und dafür gesorgt, dass die Dekoration im Haus zusammenpasst.

Wir haben versucht, ein breiteres Publikum anzusprechen als nur das Hippie-Publikum. Wir wollten Familien, Yoga-Retreats und andere besondere Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern anlocken. Die Werbung in den sozialen Medien hat uns wirklich dabei geholfen, vor allem, weil so gut wie alle unsere Buchungen für eine besondere Veranstaltung bestimmt sind.

Man spricht bei Airbnbs immer von "passivem Einkommen", aber nichts daran ist passiv

Selbst wenn ihr die Immobilie einem Verwalter überlasst, müsst ihr immer noch Rechnungen bezahlen. Ihr seid vielleicht nicht rund um die Uhr für die Gäste da, aber es gibt immer noch Arbeit zu tun.

Ich glaube, das ist der Grund, warum sich viele Gastgeber davon angezogen fühlen. Sie denken: "Oh, es ist passiv. Das kriegt doch jeder hin." Aber bei den heutigen Preisen muss man wirklich strategisch vorgehen, um Geld zu verdienen. Auf dem Markt ist es unwahrscheinlich, dass man eine positive Rendite erzielt, wenn man zu den derzeitigen Preisen kauft und einen Immobilienverwalter bezahlt.

Dieser Text wurde von Lisa Ramos-Doce aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.