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Vermeintlich defensive Aktien sind teuer geworden – und dadurch auch risikoreicher

Als sicher geltende Aktien sind zuletzt stark gestiegen. So etwas gab es vor über 50 Jahren schon einmal, es folgte ein Absturz. Wiederholt sich die Geschichte?

Was haben Coca Cola, Pepsico, Pernod und Remy Cointreau gemeinsam? Sie sind auf Grund ihrer Marken bekannt. Außerdem sind ihre Aktien an der Börse stattlich bewertet. Wer sie heute kauft, bezahlt die Unternehmen und heruntergerechnet jeden Anteilsschein mit mehr als dem 20-fachen des Jahres-Nettogewinn.

Solch hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind ansonsten eher in der High-Tech-Branche anzutreffen. Denn hier schaffen es die Unternehmen oftmals, mit ihrem rasanten Gewinnwachstum die hohen Bewertungen rasch wieder abzubauen. Amazon ist dafür ein gutes Beispiel: Lange Zeit notierte die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von weit über 100 an der Börse. Trotzdem stieg und stieg der Aktienkurs immer weiter.

Doch weil die Gewinne noch sehr viel stärker als der Kurs zulegten, baute sich die sehr hohe Bewertung sukzessive wieder ab – trotz steigender Kurse. Amazon ist zwar immer noch sehr hoch bewertet, doch dem steht ein rasantes Gewinnwachstum und -potenzial gegenüber.

Von diesem rasanten Gewinnwachstum sind Coca Cola & Co weit entfernt. Anleger kaufen diese Aktien, weil sie sich etwas anderes erhoffen: Standfestigkeit in (künftigen) Krisen und verlässliche Dividenden. Der Kapitalerhalt geht über alles.

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Weil sich das hohe Sicherheitsbedürfnis mit den spekulativen Aktienmärkten nur schwer vereinbaren lässt, suchen vorsichtige Aktionäre in erster Linie große, etablierte und bereits fest im Markt verankerte Unternehmen mit berechenbaren und stetig steigenden Cashflows. Gefragt sind gute Firmenbilanzen, wenig Schulden - und vor allem eine hohe Dividende. Die Ausschüttungen gelten vielen Anlegern als der neue Zins in Zeiten, in denen es auf dem Sparbuch und mit Anleihen so gut wie gar keine Zinsen mehr gibt.

Gemeinsam ist diesen an der Börse hoch bewerteten Unternehmen, dass ihre Aktien auf stattliche Dividendenrenditen kommen: Bei Coca Cola sind es knapp dreieinhalb Prozent. Die Ausschüttungen erscheinen mit Blick auf die Vergangenheit mit großartiger Dividendenhistorie verlässlich. Das zieht immer neue Anleger an.

Sehr hohe Bewertungen machen Aktien anfälliger für Rückschläge

Doch Vorsicht: Je weiter die Bewertungen steigen, weil die Gewinne mit den Kursen nicht Schritt halten, desto anfälliger werden diese vermeintlich defensiven Aktien für Rückschläge. Niemand sollte sich wundern, wenn in einem künftigen Abschwung die Kurse von Coca Cola & Co stärker abstürzen als vermeintlich schwankungsreichere Aktien aus der High-Tech-Branche.

Die lange Börsengeschichte liefert dafür ein Beispiel. Vor gut 50 Jahren erwischte es rund 50 konstant wachsende Unternehmen. Dazu zählten Eastman Kodak, Johnson & Johnson, General Electric - und auch schon damals Coca Cola. All diese Aktien schienen die vielen positiven Eigenschaften eines stetigen Ertrags-, Dividenden- und Kurswachstums zu vereinen. Die Finanzmärkte nannten sie die Nifty Fifty - die schicken Fünfzig.

Das Problem war damals ähnlich der Situation heute: Sehr viele Anleger setzten auf diese vermeintlich perfekten Aktien - und trieben die Kurse in die Höhe. Nach dem Absturz dauerte es mehr als ein Jahrzehnt, bis diese schicken Aktien ihren alten Wert wieder erreichten.

Ähnliches droht den hoch bewerteten Aktien wieder, sollten Anleger die Kurse von Pepsi & Co weiter in die Höhe treiben. Wer mit seinen vermeintlich sicheren Aktien im Depot einen Kollaps wie in den 70er-Jahren vermeiden möchte, sollte deshalb neben den stetig steigenden Gewinnen und Dividenden auch das Kaufinteresse der anderen Anleger im Auge behalten.

Denn je teurer ein Unternehmen wird, weil die Kurse schneller als die Firmengewinne steigen, desto größer ist die Absturzgefahr. Das gilt auch, wenn die Unternehmenserträge gut kalkulierbar sind und das Investment deshalb als sicher erscheint. Absolut sicher ist an der Börse keine Aktie.

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