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Verkauf von Niki an Lufthansa gescheitert

Rückschlag für Lufthansa-CEO Spohr: Die EU will die Übernahme von Niki nicht ohne längere Prüfung durchwinken. Die Lufthansa zieht daher ihr Kaufangebot für die Air-Berlin-Tochter zurück. Niki steht vor der Insolvenz.

Die Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki durch die Lufthansa ist gescheitert. Das hat Air Berlin am Mittwoch in London mitgeteilt.

Als Grund gab die Fluggesellschaft am Mittwoch an, dass eine schnelle Freigabe des Erwerbs durch die EU-Kommission nicht zu erwarten sei. Daher habe die Lufthansa Air Berlin darüber informiert, dass der Kaufvertrag nicht zu Stande komme, hieß es in der Mitteilung weiter.

Die Bundesregierung rechnet daher mit Insolvenz und Einstellung des Flugbetriebs bei Niki. „Alternative Käufer für Niki standen und stehen bis heute nicht zur Verfügung, trotz allerlei öffentlicher Ankündigungen und intensiven Bemühens des Generalbevollmächtigten von Air Berlin“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. „Insolvenz und Grounding von Niki sind jetzt die Folge.“

Von Air Berlin hieß es, man prüfe derzeit Alternativen für eine Verwertung von Niki. Lufthansa hatte sich im Oktober mit der insolventen Air Berlin darauf geeinigt, Niki und LGW für insgesamt 210 Millionen Euro zu übernehmen. Das Scheitern des Deals könnte auch dazu führen, dass die Bundesregierung ihren Staatskredit von 150 Millionen Euro an Air Berlin nicht vollständig zurückbekommt.

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Mit dem Verzicht auf Start- und Landerechte hatte Lufthansa versucht, die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission gegen die Air-Berlin-Teilübernahme zerstreuen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte für den Fall eines Scheiterns der Niki-Übernahme einen „Plan B“ angekündigt. Er sehe vor, die Lufthansa-Tochter Eurowings in der gleichen Größenordnung von rund 20 Flugzeugen aus eigener Kraft wachsen zu lassen.

Air Berlins Generalbevollmächtiger Frank Kebekus hatte noch am Dienstag mitgeteilt, Lufthansa sei der einzig zuverlässige Kaufinteressent für Niki. Interesse an einem Kauf hatten in den vergangenen Monaten auch Thomas Cook (Condor) und der British-Airways-Mutterkonzern IAG gezeigt.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte bereits am vergangenen Freitag gesagt: „Wir haben ziemlich starke Wettbewerbsbedenken.“ Damit wurde eine vertiefte Prüfung der EU-Wettbewerbshüter über 90 Werktage immer wahrscheinlicher. Für diesen Fall hatte die Lufthansa angekündigt, das Vorhaben zurückziehen und auch die Zwischenfinanzierung für Niki einstellen.

Bei einem Platzen des Niki-Deals würde nach Worten von Tui-Chef Fritz Joussen „viel Kapazität aus dem deutschen Markt gehen“. Im Ergebnis dürfte es hohe Nachfrage geben, so dass die verbleibenden Fluggesellschaften ein gutes Umfeld hätten. „Deshalb sind wir zuversichtlich.“

Die Insolvenz von Air Berlin belastete Europas größten Reisekonzern TUI demnach im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr mit 15 Millionen Euro. Denn man habe eine Leasing-Vereinbarung neu verhandeln müssen, sagte Joussen.