Yahoo Finanzen US-Muslim erhält Starbucks-Becher mit dem Namen "ISIS"
In einem Starbucks in Philadelphia fand ein US-Muslim auf seiner Bestellung statt seines Namens das Wort “ISIS”. Der Konzern spricht von einem Versehen.
Das “Sensitivity-Training” für alle Starbucks-Mitarbeiter im vergangenen Jahr hat nicht viel gebracht, sollte der Verdacht von Niquel Johnson, mit religiösem Namen Abdul Aziz, stimmen. Er vermutet, diskriminiert worden zu sein, weil seine Bestellung in einer Filiale des Kaffee-Konzerns in Philadelphia, der größten Stadt im US-Bundesstaat Pennsylvania, mit dem Wort “ISIS” beschriftet wurde. So wird in den USA üblicherweise die islamistische Miliz “Islamischer Staat” abgekürzt.
Der Twitter-Account von Johnsons Moschee veröffentlichte Ende August dieses Foto:
One of the Admin, who was dressed in Islamic attire, recently bought a drink at @Starbucks and they wrote ISIS on the cup
Clear discrimination that needs to be addressed. #MUSLIMSNOTISIS pic.twitter.com/qOb3ynUD0o— Germantown Masjid (@GtownMasjid) August 29, 2019
Jemand aus unserer Verwaltung, der in muslimischem Gewand gekleidet war, hat sich vor kurzem ein Getränk bei Starbucks gekauft und sie haben “ISIS” auf den Becher geschrieben.
Klare Diskriminierung, die nicht ignoriert werden darf.
#MUSLIME NICHT ISIS
Johnson sagt, er verwende im Alltag meistens seinen religiösen Namen Abdul Aziz. So auch am 25. August, als er für sich und zwei Freunde schnell Kaffee holen ging – bei Starbucks, wo der Name von Kunden auf die Becher geschrieben und dann ausgerufen wird. Gekleidet war Johnson in einen Thawb – ein langärmliger Kaftan, der bis zu den Knöcheln reicht und ein traditionelles Gewand für viele muslimische Männer ist.
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“Abdul Aziz bedeutet ‘Diener des Allmächtigen’”, sagte Johnson dem US-Fernsehsender NBC. “Aber ich habe ihn für sie abgekürzt. ‘Aziz’ alleine bedeutet ‘mächtig’.” In den USA ist das übrigens kein unbekannter Name, es gibt beispielsweise einen sehr berühmten Comedian und Schauspieler namens Aziz Ansari (“Parks and Recreations”).
Starbucks spricht von “bedauerlichem Fehler”
Dass auf allen drei Bechern “ISIS” stand, bemerkte Johnson erst 20 Minuten später, als er schon zurück zu seinen zwei Freunden gegangen war, die in einem Buchladen auf ihn gewartet hatten. “Ich war erst schockiert und dann wütend, weil ich das Gefühl hatte, dass wir diskriminiert worden sind”, sagt er.
Muslimen schlägt in den USA seit den Terrorangriffen vom 11. September 2001 viel Hass entgegen. Und auch seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten 2016 hat sich die Zahl von diskriminierenden und rassistischen Vorfällen wieder erhöht. Im April 2018 waren zwei schwarze Männer in Handschellen abgeführt worden – sie saßen an einem Tisch und hatten nichts bestellt, weil sie noch auf einen Kollegen warten wollten. Auch in einem Starbucks, auch in Philadelphia.
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Das landesweite “Sensibilisierungstraining”, dass der Konzern nach dem darauf folgenden öffentlichen Aufschrei seinen Mitarbeitern verordnet hatte, habe dann wohl keinen Effekt gehabt, sagt Johnson: “Man sollte meinen, dass sie etwas sensibler wären und dass das Training besser gewesen wäre.”
Ein Starbucks-Sprecher sagte NBC, der Konzern habe den Vorfall untersucht. Der Barista habe den Namen “Aziz” einfach nur falsch geschrieben. Bei Johnson habe man sich für den “bedauerlichen Fehler” entschuldigt. Ob der sich mit dieser Erklärung zufrieden gibt, ist allerdings fraglich.
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