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Coronakrise setzt Wall Street zu – Dow verliert 3,4 Prozent

Neue Einschränkungen in Folge der Pandemie belasten die US-Börsen. Spekulationen über einen erneuten Nachfrage-Rückgang schicken den Ölpreis auf Talfahrt.

Ein drohender Rückschlag für die Wirtschaft hat am Mittwoch Anleger aus dem US-Aktienmarkt vertrieben. Der Standardwerteindex Dow Jones schloss 3,4 Prozent tiefer auf 26.519 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 3,7 Prozent auf 11.004 Punkte nach. Der breit gefasste S & P 500 büßte 3,5 Prozent auf 3271 Punkte ein.

„Gleichgültig, ob man sie als Fortsetzung oder neue Welle bezeichnet – die Coronavirus-Pandemie ist derzeit der größte Sorgenfaktor“, sagte Art Hogan, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters National Securities. „Bis wir sie überwunden haben, ist es für Investoren schwer, sich bessere wirtschaftliche Zeiten vorzustellen.“

Spekulationen auf einen Nachfrage-Rückgang schickten auch den Ölpreis auf Talfahrt. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 4,6 Prozent auf 39,27 Dollar je Barrel (159 Liter).

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Verschärft werde der Verkaufsdruck durch die steigenden US-Lagerbestände, sagte Harry Tchilinguirian, Chef-Anlagestratege für Erdöl bei der Bank BNP Paribas. Im Sog des Ölpreises rutschte der Index für die europäischen Öl- und Gaswerte um gut drei Prozent ab.

Gleichzeitig flüchteten Investoren in „sichere Häfen“ wie Bundesanleihen. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel auf minus 0,646 Prozent, den tiefsten Stand seit März. Gefragt war auch die Weltleitwährung. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen anderen Währungen widerspiegelt, gewann 0,7 Prozent. Dies setzt dem Goldpreis zu, weil das Edelmetall für Investoren außerhalb der USA unattraktiver wird. Es gab 1,4 Prozent auf 1879,46 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) nach.

Blick auf die Einzelwerte

Mastercard und Visa: Die Corona-Pandemie setzt dem US-Kreditkartenanbieter zu. Im dritten Quartal fiel der Gewinn um 28 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. Die Verbraucher zückten seltener ihre Kreditkarte, um Ausgaben wie Einkäufe, Reisen oder Hotelübernachtungen zu zahlen. Vor allem die für den Visa-Rivalen lukrativen Auslandszahlungen brachen ein und drückten auf das Ergebnis. Der Umsatz fiel um 14 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar. Die Aktien des US-Kreditkartenanbieters fielen zunächst um mehr als sechs Prozent. Die Aktien des Kreditkartenanbieters Visa, der nach Börsenschluss über sein Geschäft im abgelaufenen Quartal berichtete, sackten um 4,8 Prozent ab.

Boeing: Der Flugzeugbauer schreibt nach einem Umsatzeinbruch das vierte Quartal in Folge rote Zahlen. Die Zahlen lägen zwar weitgehend im Rahmen der Erwartungen, der Airbus-Rivale habe aber noch einen langen Weg vor sich, kommentierte Analyst Cai von Rumohr vom Vermögensverwalter Cowen.

Am Mittwoch kündigte das Unternehmen den Abbau zahlreicher weiterer Jobs. Vorstandschef Dave Calhoun teilte mit, dass die Mitarbeiterzahl bis Ende 2021 auf rund 130.000 reduziert werden dürfte. Anfang 2020 hatte Boeing noch ungefähr 160.000 Beschäftigte. Boeing-Papiere verbilligten sich um 4,6 Prozent.

General Electric: Bei dem US-Industriekonzern sorgt ein deutlich verringerter Verlust im Quartal für Kurssprünge. Die Aktien des Siemens-Rivalen steigen gegen den Trend um rund neun Prozent. Auch der gestoppte Mittelabfluss gefällt den Anlegern. Seit Jahresbeginn haben die Titel rund 36 Prozent verloren.

Tupperware: Der Anbieter von Plastikboxen zum Aufbewahren von Lebensmitteln schnitt im Quartal besser ab als erwartet. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 477,2 Millionen Dollar. Der Konzern profitierte davon, dass mehr Verbraucher pandemiebedingt zuhause kochten. Die Aktien legen zunächst rund 31 Prozent zu. Seit Jahresbeginn haben die Papiere 150 Prozent dazugewonnen.

Six Flags: Aktien des US-Freizeitpark-Betreibers fallen zunächst um 6,3 Prozent. Die Geschäftseinbußen durch die Corona-Pandemie sind noch schlimmer als befürchtet. Im dritten Quartal brach der Umsatz um 80 Prozent auf 126,3 Millionen Dollar ein. Der Verlust fiel mit 1,37 Dollar je Aktie ebenfalls höher aus als von Analysten berechnet.

Microsoft: Das boomende Cloud-Geschäft mit IT-Diensten im Internet und das Gaming-Geschäft hält den Software-Riesen auf Erfolgskurs. Im abgelaufenen Geschäftsquartal (bis Ende September) nahm der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 13,9 Milliarden Dollar zu. Der Umsatz wuchs um zwölf Prozent auf 37,2 Milliarden Dollar. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Wall-Street-Analysten deutlich. Die Aktie von Microsoft büßte als schwächster Wert im Dow 5,0 Prozent ein.