US-Anleihen drehen nach ISM-Index ins Minus - 'Keine Argumente für Zinserhöhung'

In diesem Artikel:

NEW YORK (dpa-AFX) -US-Staatsanleihen haben am Mittwoch nach starken heimischen Konjunkturdaten ins Minus gedreht. Zuletzt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,21 Prozent auf 109,72 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg im Gegenzug auf 4,30 Prozent.

Die Stimmung im amerikanischen Dienstleistungssektor hat sich im August überraschend aufgehellt, wie der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zeigte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet. Der Indexwert liegt zudem damit den achten Monat in Folge über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet.

Bereits zum Handelsstart am Anleihenmarkt hatte die regionale Notenbankchefin von Boston, Susan Collins, die Möglichkeit weiterer Zinsanhebungen im Kampf gegen die Inflation ins Spiel gebracht. Dies hänge aber von der konjunkturellen Lage ab. Collins geht davon aus, dass die Zinsen einige Zeit auf hohem Niveau bleiben müssen. Die Äußerungen ähneln jüngsten Einlassungen von Fed-Chef Jerome Powell.

Trotz der positiven ISM-Daten stehe in dem Zahlenwerk allerdings nichts, was die US-Notenbank Fed von weiteren Zinserhöhungen überzeugen könnte, schrieb Ökonom Andrew Hunter von Capital Economics. Der später veröffentlichte Fed-Konjunkturbericht ("Beige Book") hatte keinen erkennbaren Einfluss auf die als sicher geltenden, festverzinslichen Wertpapiere.