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Die Ukraine verfolgt Da Vincis und Warhols auf dem Kunstmarkt, um zu verhindern, dass sanktionierte russische Oligarchen durch den Verkauf Geld verdienen

Bekannte Kunstwerke wie der "Denker" von Auguste Rodin sollen kürzlich von russischen Oligarchen gekauft oder verkauft worden sein. - Copyright: Timothy Clary/AFP / Sefa Karacan/Anadolu Agency via Getty Images
Bekannte Kunstwerke wie der "Denker" von Auguste Rodin sollen kürzlich von russischen Oligarchen gekauft oder verkauft worden sein. - Copyright: Timothy Clary/AFP / Sefa Karacan/Anadolu Agency via Getty Images

Die ukrainische Anti-Korruptionsbehörde nimmt einen der buntesten und am schlechtesten regulierten Orte ins Visier, an dem sanktionierte Russen Geld bewegen können: den Kunstmarkt.

Die Nationale Agentur für Korruptionsprävention hat eine Datenbank eingerichtet, in der Kunstwerke im Wert von 1,3 Milliarden Dollar (etwa 1,2 Milliarden Euro) erfasst sind. Den Angaben zufolge wurden diese Kunstwerke kürzlich von sanktionierten russischen Oligarchen gekauft oder verkauft. Registriert wurden unter anderem das Seerosenbild von Monet, eine Christusdarstellung von Da Vinci und ein Picasso-Porträt.

Die Datenbank soll es den Akteuren des Kunstmarktes ermöglichen, zu überprüfen, dass sie nicht mit sanktionierten Waren handeln. "Russische Oligarchen können trotz der gegen sie verhängten Sanktionen ihr Geld immer noch leicht durch Kunstwerke verstecken und waschen", schreibt die Agentur auf ihrer neu eingerichteten Seite. "Gemälde, Skulpturen, Schmuckkunst – genau das wird als Schlupfloch genutzt, um die Sanktionen zu umgehen."

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Die Rubrik "Krieg und Kunst" auf der Website verfolge das Ziel, solche Vermögenswerte einzufrieren, zu beschlagnahmen oder in die Ukraine zu transferieren.

In der Datenbank sind auch Werke von Warhol, Kandinsky und Rodin erfasst

Die Werke, die in der aktuellen Datenbank der Korruptionsbehörde aufgeführt sind, enthalten einige sofort erkennbare Namen und Bilder. Ein 10,4 Millionen Dollar (etwa 9,4 Millionen Euro) teures Modell von Auguste Rodins "Denker" ist beispielsweise als Eigentum von Dmitri Rybolowlew aufgeführt. Er ist ein milliardenschwerer Oligarch, der von der Ukraine sanktioniert wurde und dem auch der Fußballclub von Monaco gehört.

Der in der Ukraine geborene, russisch-israelische Oligarch Mikhail Fridman wurde von der EU und dem Vereinigten Königreich sanktioniert. Er soll einen ikonischen Andy-Warhol-Siebdruck von Marilyn Monroe im Wert von 38,2 Millionen Dollar (etwa 34,7 Millionen Euro) besitzen.

Des Weiteren wird ein Entwurf??? ("study") von Wassily Kandinsky im Wert von 23 Millionen Dollar (etwa 20,9 Millionen Euro) als Eigentum von Petr Aven aufgeführt. Dabei handelt es sich um einen vom Vereinigten Königreich sanktionierten Oligarchen mit engen Beziehungen zu Präsident Wladimir Putin.

Die Agentur bittet auch um öffentlich zugängliche Informationen über den Besitz anderer Werke.

Der Handel mit Kunstwerken eignet sich hervorragend für die stille Übertragung von Vermögenswerten. Grund dafür ist, dass er weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Außerdem gibt es kein offizielles Eigentumsregister, sodass sich Verkäufe nur schwer verfolgen lassen.

Ähnliche Projekte wie das Art Loss Register werden seit langem von Kunsthändlern und Versicherern genutzt, um die Herkunft eines Objekts zu überprüfen und sicherzustellen, dass es nicht als gestohlen registriert ist.

Lest den Originalartikel auf Business Insider