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Uber macht Deutschland zur Chefsache

Ubers Expansion ist in Deutschland besonders problematisch. Mit neuem Stil nimmt sich Chef Khosrowshahi des Problem-Markts an.

Die Charmeoffensive des Taxi-Schrecks hat offenbar doch Grenzen. Seit Dara Khosrowshahi Chef des US-Fahrdienstvermittlers Uber ist, lässt der gebürtige Iraner keine Gelegenheit aus, Kunden wie Konkurrenz, Fahrer wie Behörden zu umschmeicheln. Doch Anfang Juni in Berlin wirkt Khosrowshahi überrumpelt.

Draußen protestieren Taxifahrer gegen Uber, die Trillerpfeifen kann man bis in den Konferenzsaal des Tempodroms hören. Drinnen fragt der Moderator, ob er denn die Gelegenheit nutzen und nach seinem Auftritt das Gespräch mit den Taxifahrern suchen werde. Khosrowshahi stockt. „Falls ich die Zeit habe ... ja, schon möglich.“

Als er die Bühne verlassen hat, sind die meisten Protestierenden weg. Rolf Feja aber harrt aus, ein Herr mit schwarzer Lederweste und Schiebermütze. „Innung des Berliner Taxigewerbes e.V.“ steht auf seiner Visitenkarte. Ob er Khosrowshahi eine geben konnte? „Natürlich nicht“, sagt Feja. „Warum sollte er auch kommen?“

Gesprochen hat Khosrowshahi in Berlin vor allem mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Klares Signal: Ubers Problemmarkt ist von nun an Chefsache. Demnächst wollen die Amerikaner auch bei Kommunen und Bundesländern vorsprechen.

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Seit Khosrowshahi vor knapp einem Jahr bei Uber übernommen hat, wird er nicht müde, in neue Märkte zu drängen. Das Geschäftsmodell: Privatleute chauffieren Kunden mit eigenem Auto, Uber vermittelt per App die Fahrten. Hierzulande ist das gerichtlich verboten. Uber vermittelt nur Taxis und Mietwagen samt Fahrer, in Berlin und München. Doch selbst da macht ein Wortungetüm Uber Probleme: das Personenbeförderungsgesetz.

Khosrowshahi hält so manche Vorschrift für überkommen. Fakt ist: Die Gesetzeslage macht ihm das Geschäft zunichte. Etwa Paragraf 49: Danach haben „Mietwagen unverzüglich zum Betriebssitz zurückzukehren“. Erst dann dürfen Fahrer über „UberX“ eine neue Fahrt annehmen. „Sinnlos“, findet Khosrowshahi. Überlebenswichtig, sagen die Taxifahrer.

Ihr Verhältnis zu Uber ist schon lange zerrüttet. Khosrowshahis Vorgänger Travis Kalanick, der unter Druck von Investoren zurücktrat, beschimpfte sie einst als „Arschlöcher“. Vergessen haben sie das nicht, aber seit August 2017 einen neuen Gegner. Da wechselte Khosrowshahi vom Reiseportal Expedia zu Uber. Der 49-Jährige ist bemüht, sich von Kalanick abzugrenzen.

„Wir brauchen einen vollständigen Neustart“, predigt er. Er gibt sich als Reformer, spricht von Demut, will die Fahrer besserstellen. Erstmals finanziert Uber ihnen in Europa Versicherungen.

Nun will der CEO auch hierzulande durchstarten, mit grünem Anstrich: Uber investiert in E-Bikes und E-Autos für die Hauptstadt. Khosrowshahi, der Uber 2019 an die Börse bringen will, sagt: „Das ist ein klares Bekenntnis zum deutschen Markt.“