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Toyota will seine Gewinnprognose mehr als verdoppeln

Im August hatte der Autobauer noch einen operativen Gewinn von 500 Milliarden Yen prognostiziert. Medienberichten will Toyota diesen mehr als verdoppeln.

Japans größter Autobauer Toyota hat nach einer starken Erholung im vergangenen Quartal die Jahresprognose mehr als verdoppelt. Für sein bis März 2021 laufendes Bilanzjahr erhöhte der Konzern am Freitag seine Betriebsgewinn-Vorhersage von 500 Milliarden auf 1,3 Billionen Yen (10,6 Milliarden Euro). Dies würde einer Umsatzrendite von fünf Prozent entsprechen.

Konzernchef Akio Toyoda begründete den Schritt mit der raschen Erholung, die der von seinem Großvater gegründete Autobauer im zweiten Quartal erzielen konnte. „Wir haben unser ursprüngliches Jahresziel im ersten Halbjahr erfüllt“, so Toyoda. „Das war keine einfache Aufgabe.“

In seinen Augen zahlten sich nun die Reformen aus, die Toyota seit der Weltfinanzkrise im Jahr 2008 durchgeführt habe. Der Konzern musste seitdem einen Megarückruf durchführen sowie einen rasanten Anstieg des Yens und die Tsunami- und Atomkatastrophe von 2011 verkraften. Dies habe zu der Kraft geführt, die Toyota nun in der Krise bewiesen habe.

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Während Toyota sich während der Weltfinanzkrise langsamer als der Markt erholt habe, sei der Absatz in der Covid-19-Krise um drei Prozent stärker gewachsen als der Industriedurchschnitt, so Toyoda. So konnte Toyota in seinem zweiten Quartal seine Produktion bereits auf 93 Prozent des Vorjahresniveaus erhöhen. Im September produzierten die japanischen Werke sogar acht Prozent mehr Autos als im Vorjahr, die europäischen zwei Prozent mehr.

Die Betriebsgewinnmarge stieg zwischen Juli und September sogar wieder auf 7,5 Prozent. Außerdem schreiben alle Regionen schwarze Zahlen. In den USA brummt das Geschäft sogar, obwohl Toyota die Kaufrabatte senkte.

Toyota profitiert vom chinesischen Automarkt

Zudem profitierte der Konzern wie andere Hersteller vom starken chinesischen Automarkt. Inklusive der Überweisungen von Joint Ventures fuhr Toyota während der vergangenen sechs Monate im Reich der Mitte 35 Prozent mehr Gewinn ein. Mit 190 Milliarden Yen (1,55 Milliarden Euro) hat China damit die USA als zweitprofitabelsten Markt des Konzerns abgelöst.

Allerdings warnte der Konzern davor, dass die künftigen Geschäftsaussichten wegen möglicher neuer Virenwellen extrem unklar seien. Der Konzern stellte klar, dass er wegen der Krise die Investitionen in die Zukunft nicht einstellen werde. Toyota wird zwar Dividenden zahlen, aber die Aktienrückkäufe vorerst einfrieren.

Ein wichtiges Prestigeprojekt ist eine vernetzte Smart-City, die Toyota auf dem Grund einer Fabrik am Fuße des Nationalbergs Fuji bauen will. Akio Toyoda hat die „Woven City“ zur Chefsache erklärt. Alle drei Wochen träfe er sich mit der Projektleitung, um schnell die notwendigen Entscheidungen zu treffen.

Noch laufen die Vorbereitungen. Die Fabrik wird erst Ende des Jahres geschlossen. Toyota versucht daher derzeit, neue Jobs für die Arbeiter zu finden, die sich nicht nach Nordjapan versetzen lassen wollen. Am 23. Februar soll dann die Grundsteinlegung für die Stadt gelegt werden, die Toyoda als Freilandlabor für das vernetzte Leben und die Mobilität der Zukunft ansieht.

Neben Wissenschaftlern und normalen Familien sollen auch Erfinder dort zeitlich befristet wohnen, um in Echtzeit neue Ideen im wahren Leben ausprobieren zu können. Wer keine Ideen hat, wird durch einen neuen kreativen Geist ersetzt.

Zahlreiche Entwicklungsprojekte

Ein weiteres Projekt ist die Elektrifizierung der Antriebe. Toyota hat bisher vor allem auf Hybridfahrzeuge gesetzt, um die Emissionen zu senken. Doch inzwischen schickt der Pionier dieser Technik auch batterieelektrische Autos ins Rennen.

Allerdings stellte Vizepräsident Shigeki Terashi klar, dass Toyota nicht nur auf einen Antrieb setzen werde. Er sieht sein Unternehmen im Gegensatz zu Tesla als globalen Vollanbieter, der in allen Regionen die Kundenwünsche bedienen wolle. Toyota geht dabei davon aus, dass gerade in Schwellen- und Entwicklungsländern Benzin weiter eine wichtige Rolle spielen wird. Terashis Ziel geht daher über eine Elektrifizierung hinaus. „Wir wollen versuchen, für alle Autos, die die Kunden wünschen, Karbonneutralität zu erreichen.“

Toyota ist in der Entwicklung daher an vielen Fronten aktiv: Der Konzern hat mit Panasonic ein Batterie-Joint-Venture gegründet, dass neben Akkus auch die nächste Generation der Feststoffbatterien entwickelt. Letztere haben eine weitaus höhere Energiedichte und lassen sich schneller laden als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien.

Darüber hinaus setzt Toyota auf Brennstoffzellenautos, die Strom aus der Verbindung von Wasser- und Sauerstoff gewinnen. Und mit anderen japanischen Herstellern entwickelt das Unternehmen zudem synthetisches Benzin, um auch Verbrenner klimaneutral betreiben zu können.

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