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Topmanager greifen bei zyklischen Papieren zu

Aktienanleger haben derzeit gemischte Gefühle: Zwar bleibt weiterhin unsicher, wie es im Handelsstreit zwischen den USA und China weitergeht und wie sich das auf die globale Konjunktur auswirkt. Zugleich nehmen die Hoffnungen auf wachstumsfördernde Maßnahmen durch die Zentralbanken zu, was die Aktienmärkte stützt.

Auch die Vorstände und Aufsichtsräte der deutschen Unternehmen glauben offenbar, dass die Konjunktursorgen und die damit verbundenen Kursrückgänge bei einigen Aktien übertrieben sein könnten. In den letzten Tagen kauften einige Topmanager wieder Aktien ihrer eigenen Firmen. „Hierbei gab es eine auffällige Häufung von Transaktionen bei konjunktursensiblen Aktien“, sagt Olaf Stotz, Professor an der Frankfurt School of Finance & Management.

Das Insiderbarometer, das Stotz alle zwei Wochen aus den bei der Finanzaufsicht Bafin gemeldeten Transaktionen gemeinsam mit Commerzbank Wealth Management berechnet, notiert bei 156 Punkten und damit zwei Punkte über der letzten Analyse. Damit bleibt die Grundhaltung der Topmanager leicht positiv.

Ganz oben auf der Kaufliste steht Wacker Chemie. Hier haben die Firmenchefs rund um Konzernchef Rudolf Staudigl Aktien im Wert von insgesamt mehr als 596.000 Euro gekauft. In der offiziellen Meldung an die Bafin gibt es zwar keinen Hinweis auf ein Mitarbeiterkaufprogramm. Laut Geschäftsbericht sind die Vorstandsmitglieder aber verpflichtet, 15 Prozent ihres Bruttojahresbonus in Wacker-Aktien zu stecken.

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Nichtsdestotrotz sind die Transaktionen für Anleger interessant. So hat die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten etwa 40 Prozent verloren, am 24. Juni steigt das Unternehmen sogar vom MDax in den SDax ab. Ein Grund für die Börsenschwäche sind die niedrigeren Preise für Polysilizium, das die Chemiefirma unter anderem an die Solarindustrie liefert. Laut Martin Jungfleisch, Analyst bei Kepler Cheuvreux, könnten die Preise aber einen Wendepunkt erreicht haben.

Auch bei weiteren zyklischen Titeln haben die Firmenchefs Aktien gekauft, nämlich beim Kupferproduzenten Aurubis, dem Werkstoffhersteller Covestro und dem Stahlkonzern Thyssen-Krupp. Bei diesen Unternehmen fällt die Entwicklung an der Börse ähnlich miserabel wie bei Wacker Chemie aus. Dass die Kurse der Zykliker unter Druck geraten sind, passt ins Bild.

Immer wieder haben Ökonomen ihre Prognosen für das heimische wie auch das globale Wirtschaftswachstum reduziert. Erst am Freitag gab die Bundesbank bekannt, die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft 2019 deutlich pessimistischer einzuschätzen als zuletzt. „Die Unternehmenslenker halten die Kursrückgänge bei ihren Firmen aber wohl für übertrieben und steigen beim aktuellen Niveau ein“, sagt Stotz. Längerfristig scheinen sie also mit einer Erholung zu rechnen.

Kapitalmarktexperten teilen diese Meinung: Carsten Roemheld von der Fondsgesellschaft Fidelity International sieht am europäischen Aktienmarkt Chancen bei ausgewählten Zyklikern, die die schwächere Konjunktur bereits eingepreist haben. Anleger könnten es also den Firmenchefs nachmachen und mit einem Kauf der zyklischen Aktien auf eine konjunkturelle Verbesserung setzen.

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