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Tesla will mehr als neun Prozent aller Jobs im Konzern streichen

Schon vor Wochen hatte Elon Musk eine „grundlegende Reorganisation“ von Tesla angekündigt. Jetzt setzte der Chef von dem Elektroautohersteller sie in die Tat um – neun Prozent der Mitarbeiter müssen gehen. Das wären mehr als 4000 der rund 46.000 Stellen bei Tesla.

„Wir vereinfachen unsere Managementstruktur“, schrieb Musk in einem internen Memo, „um die Kommunikation zu vereinfachen, Bürokratie zu eliminieren und schneller handeln zu können“.

Die Rauswürfe betreffen vor allem mittleres Management und weniger die Arbeiter in der Fabrik in Fremont. Musk sprach von einem weiterhin „bedeutsamen Bedarf an Produktionspersonal“, die Herauswürfe würden nicht die Produktionsziele gefährden. Tesla versucht seit Monaten, die Produktion des neuen Model 3 hochzufahren.

Das Ziel: Ende Juni will die Firma 5000 Fahrzeuge pro Woche herstellen, derzeit sind es 3500. „Das sind die qualvollsten, höllischsten Monate, die ich jemals hatte“, sagte Musk vor wenigen Tagen auf der Hauptversammlung von Tesla.

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Kosteneinsparung seien nicht der Grund für die Maßnahme. „Tesla hat nie Gewinn geschrieben“, sagte Musk. „In unserer gesamten Existenz seit 15 Jahren motiviert uns Gewinn offensichtlich nicht“. Tesla sei in den vergangenen Jahren schnell gewachsen, was zu Dopplungen von Rollen und Jobfunktionen geführt habe. „Während das in der Vergangenheit sinnvoll gewesen ist, wäre es heute schwer zu rechtfertigen“, begründet Musk den angekündigten Jobabbau.

Das Unternehmen werde von der Mission angetrieben, den weltweiten Übergang zu nachhaltiger und sauberer Energie zu beschleunigen. „Aber wir werden dieses Ziel nicht erreichen, bevor wir beweisen, dass wir langfristig profitabel sein können“, schreibt Elon Musk in seiner Mail an die Belegschaft.

Mit der Reorganisation will Musk den Startup-Geist bei Tesla aufrechterhalten, Tesla wuchs in den vergangenen Jahren sprunghaft. Der Umsatz verdreifachte sich von 2015 auf 2017 auf rund zwölf Milliarden Dollar. Die Mitarbeiterzahl verzwölffachte sich in den vergangenen fünf Jahren bis Ende 2017 auf knapp 38 000. Die Marktkapitalisierung bei 59 Milliarden Dollar, knapp hinter Branchenriese General Motors. „Wir sind ein kleines Unternehmen in einer der schwierigsten und umkämpften Branchen der Welt“, beschwor Musk den alten David-Gegen-Goliath-Geist.

Die Gefeuerten erhalten „signifikante“ Abfindungen in Bargeld und Aktien, abhängig von ihrer Dienstzeit. „Ich bin zutiefst dankbar für ihre harte Arbeit all die Jahre“, sagte Musk. Eines wolle er aber festhalten: Er würde weiterhin „hervorragendes Talent in Schlüsselpositionen“ suchen. Im Umkehrschluss nicht gerade ein Kompliment an die tausende Entlassenen. Diejenigen, die von den Kürzungen betroffen seien, sollten noch in dieser Woche darüber informiert werden, hieß es.

Die Aktie von Tesla notierte im Nachmittagshandel in New York vier Prozent im Plus. „Es ist klar, dass Tesla unter enormen Druck steht, endlich Gewinne zu schreiben und geht das an, in dem es in der Verwaltung Stellen streicht“, Michelle Krebs, Analystin für Autotrader. Sie weist darauf hin, dass Tesla nicht in der Produktion kürzt.