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Tesla und Panasonic stoppen Investitionen in Gigafactory-Expansion

Die Expansion von Tesla gerät ins Stocken. Wie die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ berichtet, stoppt der US-Elektroautobauer und Partner Panasonic den Ausbau der Gigafactory 1, der größten Batteriefabrik der Welt.

Sinkende Margen in der Batteriebranche, finanzielle Probleme bei Tesla sowie Unsicherheit bezüglich der künftigen Nachfrage nach Elektroautos hätten zu der Entscheidung gegen eine Expansion geführt, berichtet die Zeitung ohne Angabe von Quellen. Die Aktien von Tesla rutschten am Donnerstag knapp drei Prozent ins Minus.

Erst in der vergangenen Woche hatte Tesla einen massiven Absatzrückgang vermelden müssen. Logistische Hürden beim Export des neuen Tesla Model 3 nach Europa und China sowie eine schwindende Nachfrage nach älteren Modellen brockten dem US-Elektroautobauer einen Absatzrückgang ein. Im ersten Quartal rollten mit 63.000 Fahrzeugen 31 Prozent weniger Teslas zu den Kunden.

Besonders der Absatz des Model 3 blieb hinter den Erwartungen zurück, die schon wegen der Einfuhrprobleme in den Häfen Zeebrugge in Belgien und Schanghai gedämpft waren. Tesla zufolge hingen dort Ende März noch 10.600 verkaufte Fahrzeuge fest. Daher kamen letztlich nur 50.900 Model 3 bei den Kunden an.

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Ursprünglich planten der US-Elektroautohersteller und der japanische Batteriespezialist die Kapazität der Gigafactory bis 2020 um 50 Prozent auf 54 Gigawattstunden zu erhöhen. Doch mit Teslas Problemen steigt das Risiko, die Produktion des Werks rasch hochzufahren. Denn die Auslastung der Fabrik kann aus technischen Gründen nicht durch den Verkauf von Batterien an andere Hersteller erhöht werden.

Tesla nutzt nämlich als einziger Hersteller kleine zylindrische Akkus, die der Autohersteller zu Batterien verschiedener Größe zusammensetzt. Der Rest der Autowelt setzt für seine Hybrid- und Elektroautos auf rechteckige, prismatische Akkupacks.

Laut „Nikkei“ empfiehlt Panasonic Tesla nun, auch die Investitionen in das neue Batteriewerk in Schanghai zunächst auf Eis zu legen. Stattdessen solle Tesla am Standort Schanghai zunächst einen technischen Support bereitstellen und Batterien aus den existierenden Gigafactories beziehen.

Tesla und Panasonic haben zusammen bereits 4,5 Milliarden US-Dollar in die Gigafactory investiert. Noch vor sechs Monaten versicherte Panasonic-Präsident Kazuhiro Tsuga, dass das Unternehmen weitere Investitionen in Nordamerika in Betracht ziehe. Berichten zufolge wollte Panasonic 900 bis 1,35 Milliarden US-Dollar in Teslas Gigafactory investieren.

Die Hersteller wollten bisher nicht bestätigen, dass eine Entscheidung bereits gefallen sei. Panasonic werde weitere Investitionen über die derzeitige Kapazität von 35 Kilowattstunden in Zusammenarbeit mit Tesla in Betracht ziehen, erklärte ein Unternehmenssprecher.

Ein Investitionsstopp wäre aber keine große Überraschung. Denn bislang beschert Panasonic die Zusammenarbeit mit Tesla Verluste. So wies der japanische Batteriespezialist für diesen Geschäftsbereich für das im März abgeschlossene Geschäftsjahr einen Verlust von 20 Milliarden Yen (knapp 180 Millionen US-Dollar) aus. Verantwortlich dafür seien laut Panasonic die Produktionsverzögerungen beim Model 3.

Panasonic blickt sich nun nach weiteren Kooperationspartnern um. Bei dem Versuch zu einem der größten Zulieferer der Autoindustrie zu werden, setzt Panasonic neben Tesla auch auf die Zusammenarbeit mit dem japanischen Autobauer Toyota.

Bereits 2017 schlossen sie eine Batterieallianz ab. Diesen Januar folgten die konkreten Pläne: Bis Ende 2020 wollen sie ein Gemeinschaftsunternehmen zur Batteriefertigung und -entwicklung aufzubauen. Eingeschlossen ist die nächste Generation der Feststoffbatterien, die eine weit höhere Energiedichte als Lithiumionen-Akkus haben und sich auch sehr viel rascher laden lassen.

Der japanische Autobauer ist einer der technologischen Führer dieser neuen Batteriegeneration. Toyota bringt sein Knowhow und Anlagen mit ein, Panasonic zusätzlich Personal und seine Akkufabrik im chinesischen Dalian.

Toyota wird zwar mit einem Anteil von 51 Prozent der Hauptaktionär sein. Aber der Konzern verlangt keine Exklusivität. Stattdessen soll das gemeinsame Unternehmen ausdrücklich mit Batterieriesen wie LG in Südkorea und CATL in China um andere Autohersteller als Kunden konkurrieren. Die Verkäufe werden in dem Fall über Panasonic laufen.