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Talanx übertrifft revidierte Prognose und hält an Dividendenziel fest

Aktionäre bekommen den Gewinneinbruch der viertgrößten deutschen Versicherungsgruppe nicht zu spüren. Eine wichtige Stütze bleibt eine Tochter der Talanx.

Die viertgrößte deutsche Versicherungsgruppe verspricht eine stabile Dividende. Foto: dpa
Die viertgrößte deutsche Versicherungsgruppe verspricht eine stabile Dividende. Foto: dpa

Große Zweifel hegte Jan Wicke nicht. Er sei weiter „sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel von über 600 Millionen Euro im Konzernergebnis erreichen werden“, sagte der Talanx-Finanzchef noch Ende Januar dem Handelsblatt.

Wenige Tage später ist aus der Prognose ein Fakt geworden. Die viertgrößte deutsche Versicherungsgruppe musste im vergangenen Jahr zwar aufgrund der Coronakrise einen deutlichen Gewinneinbruch verkraften, wie der Konzern am Freitag in Hannover mitteilte. Doch Talanx übertraf – auch dank eines guten Geschäfts der Tochter Hannover Rück – nach vorläufigen Zahlen mit einem Gewinn von 673 Millionen Euro ihre revidierte Prognose.

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Ohne die Belastungen durch die Pandemie hätten die Hannoveraner das Rekordergebnis des Vorjahres übertroffen, hieß es. Die im Kleinwerte-Index SDax notierte Gruppe mit Marken wie HDI und Neue Leben hatte wegen der Coronakrise das ursprüngliche Ziel – ein Jahresgewinn von 900 bis 950 Millionen Euro – im April zurückgezogen. Abschließende Zahlen für den Talanx-Konzern wollen die Niedersachsen Mitte März vorlegen.

Die Aktionäre werden die Krise bei der Ausschüttung nicht zu spüren bekommen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden wird das Unternehmen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2020 vorschlagen, eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie zu zahlen, analog zum Vorjahr.

„An unserer Dividendenstrategie halten wir fest und wollen eine Dividende in Höhe des Vorjahres ausschütten“, hatte Konzernchef Torsten Leue schon zuletzt angekündigt. Finanzchef Wicke hatte vor wenigen Tagen durchblicken lassen, dass die Hannoveraner bereits Gespräche mit der Bafin führten, um eine Freigabe für eine erneute Ausschüttung zu erhalten.

Das Unternehmen kommt damit bisher vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie. Für das laufende Jahr, bekräftigte die Talanx, peile man nach wie vor ein Ergebnis zwischen 800 und 900 Millionen Euro an, wenn keine neuen, Corona-bedingten Verwerfungen an den Kapitalmärkten auftreten. Das operative Ergebnis schrumpfte im abgelaufenen Jahr auf 1,7 Milliarden Euro, nach 2,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

Gewinntreiber Hannover Rück

Eine wichtige Stütze bleibt dabei die Hannover Rück. Der Gewinneinbruch beim weltweit drittgrößten Rückversicherer fiel geringer aus als erwartet. Der Nettogewinn ging nach vorläufigen Zahlen um 31 Prozent auf 883 Millionen Euro zurück. Zuvor waren jedoch nur mehr als 800 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Für das laufende Jahr peilt die Talanx-Tochter wieder ein Ergebnis von 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro an. Rückversicherer sichern andere Versicherer gegen hohe Schäden aus Verträgen mit deren Endkunden ab.

Allerdings leidet die Talanx an der Börse noch immer darunter, dass die Bewertung der Aktie unter dem inneren Wert der Firma liegt. Die aktuelle Marktkapitalisierung ist mit 8,12 Milliarden Euro kaum mehr wert als der Börsenwert der 50,2-Prozent-Beteiligung an der Hannover Rück. Viele institutionelle Investoren meiden die Talanx, weil der Free Float aufgrund der Eigentümerstruktur begrenzt und der tägliche Umsatz der Aktie noch zu gering ist. Sie erfüllt damit nicht die Investitionskriterien, die diese Investoren benötigen.

Wicke macht sich keine Illusionen. „Deshalb sind wir bisher eher ein Papier für dividendenorientierte Privatanleger“, räumte er ein. Sollte die Hannover Rück allerdings im September – wie erwartet – in den erweiterten Dax 40 aufsteigen, könnte auch die Mutter Talanx für den ein oder anderen Investor interessanter werden.