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Taiwan sichert Autoindustrie oberste Priorität bei Chipversorgung zu

Durch globale Engpässe bei Halbleitern mussten bereits mehrere Werke ihre Produktion drosseln. Hilfe könnte nun aus Taiwan kommen.

Wegen des Mikrochip-Mangels musste Volkswagen in mehreren Werken Kurzarbeit anmelden. Foto: dpa
Wegen des Mikrochip-Mangels musste Volkswagen in mehreren Werken Kurzarbeit anmelden. Foto: dpa

Beim Mangel an Halbleitern winkt der deutschen Autoindustrie Hilfe aus Taiwan. Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua erklärte am Mittwoch, es werde zwar eine Zeit dauern, das Problem zu lösen. Vier führende taiwanische Chiphersteller hätten aber zugesichert, Lieferungen für Autohersteller angesichts des globalen Mangels an Chips für die Industrie zu priorisieren.

Die Unternehmen seien bereit, die Kapazitäten so weit wie möglich aufzustocken und mit anderen Kunden zu verhandeln, um die Versorgung mit Auto-Chips an die oberste Stelle zu setzen.

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Durch die Engpässe waren bereits mehrere Autobauer gezwungen, ihre Produktion zu drosseln. Volkswagen und Daimler haben in mehreren Werken Kurzarbeit angemeldet. Grund sind nicht nur die Folgen der Pandemie.

Die ohnehin wegen der starken Nachfrage an der Kapazitätsgrenze arbeitender chinesischer Halbleiterhersteller sind zusätzlich durch den von Donald Trump während seiner Zeit als US-Präsident angeheizten Handelskrieg in Bedrängnis geraten.

Autobauer suchen daher nach alternativen Bezugsquellen und versuchen zum Teil nach Taiwan auszuweichen. Der dortige Halbleiterhersteller TSMC war wegen anderer Aufträge zuletzt überbucht. Die Taiwaner sind nicht nur der größte Auftragsfertiger weltweit. Sie sind vor allem technologisch vorn und haben selbst Branchenführer Intel hinter sich gelassen.

Die Bundesregierung bemüht sich derweil, mit staatlichen Zuschüssen die europäische Chipproduktion zu stärken. Das hilft allerdings nur mittel- bis langfristig. Das Wirtschaftsministerium „setzt sich für eine Stärkung der digitalen Souveränität und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft ein“, sagte eine Sprecherin.

Berlin behilft sich dabei gemeinsam mit seinen europäischen Partnern mit dem industriepolitischen Instrument des „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI).

Zwei IPCEI-Projekte gibt es im Chipbereich derzeit. Zum einen das IPCEI Mikroelektronik, für das das Wirtschaftsministerium bis 2023 eine Milliarde Euro für Investitionen und Innovationen zur Verfügung stellt, gerade auch mit Blick auf Spezialchips für Autos.

„Konkret unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium 18 deutsche Unternehmen dabei, moderne Chip-Fabriken zu errichten, leistungsfähige und energieeffiziente Mikroelektronikkomponenten bis zum Start der Massenproduktion zu entwickeln und so zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen“, betonte die Sprecherin.

Ein Beispiel sind die neu entstandenen oder deutlich erweiterten Chip-Fabriken von Bosch, Infineon und Globalfoundries in Dresden. Das zweite IPCEI soll sich stärker auf Kommunikationstechnologien richten, befindet sich aber noch in der Planungsphase.

Hilferuf von Altmaier

Wang Mei-hua reagierte mit der Zusicherung von Lieferungen auch auf einen Brief von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Der hatte seine Kollegin gebeten, sich an TSMC zu wenden und sich für Autochips der deutschen Marken einzusetzen. Altmaier betonte zudem die Bedeutung des Halbleiterherstellers als zentralen Lieferanten der deutschen Autobauer.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte am Montag auf Anfrage, man beobachte die Lage „sehr genau“ und stehe im Austausch mit der Autoindustrie.