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Türkei will Nato-Beitritt Schwedens nun doch unterstützen

(Bloomberg) -- Die Türkei will nun doch den Beitritt Schwedens zur Nato unterstützen.

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Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Antrag Stockholms auf Aufnahme in das Militärbündnis seit mehr als einem Jahr blockiert. Nun wolle er das Parlament in Ankara bitten, für die Nato-Mitgliedschaft Schwedens “so bald wie möglich” grünes Licht zu geben, sagte Bündnischef Jens Stoltenberg am Montagabend vor Reportern in Vilnius.

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Zuvor hatte der türkische Präsident am Montag noch erklärt, Schwedens Nato-Beitritt nur unter der Voraussetzung zuzustimmen, dass die Europäische Union ihre Türen für die Türkei öffnet. Brüssel hatte daraufhin deutlich gemacht, dass es sich dabei um getrennte Prozesse handele. Nach der Forderung kam es hinter verschlossenen Türen dann jedoch innerhalb weniger Stunden zu einer Lösung für die festgefahrene Situation.

Erdogan sprach erst mit dem schwedischen Premierminister Ulf Kristersson und dann mit EU-Ratspräsident Charles Michel. Nach diesen Gesprächen erklärte Michel, dass die EU einen Bericht über die Beziehungen zur Türkei vorlegen werde, “um strategisch und zukunftsorientiert vorzugehen.”

Demnach sollen die Beitrittsverhandlungen beschleunigt werden, einschließlich der Erweiterung der Zollunion und der Visaliberalisierung für die türkischen Bürger. Einem türkischen Beamten zufolge erhielt die Türkei zudem Zusicherungen in Bezug auf wichtige Forderungen, darunter die Haltung Stockholms gegenüber den Anhängern kurdischer Separatisten, die auf türkischem Gebiet operieren.

Am heute beginnenden zweitägigen Nato-Gipfel nimmt auch US-Präsident Joe Biden teil. Ziel des Treffens ist, Kremlchef Wladimir Putin Geschlossenheit der Bündnispartner zu signalisieren.

“Der Abschluss des schwedischen Nato-Beitritts ist ein historischer Schritt, der der Sicherheit aller Nato-Verbündeten in dieser kritischen Zeit zugute kommt”, sagte Stoltenberg in Vilnius.

Sobald der Beitritt Schwedens vollzogen ist, würde er der Nato die Kontrolle über die Ostsee sichern und dem Bündnis die Oberhand in der arktischen Region geben - beides strategische Einfallstore für Russland -, selbst wenn Moskau seine Invasion in der Ukraine fortsetzt. Sieben von acht Arktis-Anrainerstaaten werden der Nato angehören.

Da sowohl Finnland als auch Schweden dem Bündnis angehören, hat die Nato besseren Zugang zu militärischer Unterstützung für die baltischen Staaten im Falle einer Krise. Das Gebiet gilt seit langem als Schwachstelle des Bündnisses. Denn Truppen und Ausrüstung, die auf dem Landweg ankommen, müssen hier einen schmalen Korridor zwischen Polen und Litauen durchqueren, der zwischen der russischen Exklave Kaliningrad und dem Verbündeten Belarus liegt.

Überschrift des Artikels im Original:Turkey Agrees to Back Sweden’s NATO Bid in Boost to Alliance (3)

--Mit Hilfe von Andra Timu, Niclas Rolander, Kati Pohjanpalo, Daryna Krasnolutska und Zach C Cohen.

©2023 Bloomberg L.P.