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SWR-Doku enthüllt schlechte Arbeitsbedingungen bei Netto

Netto steht wegen schlechter Arbeitsbedingungen in Kritik. (Bild: dpa)
Netto steht wegen schlechter Arbeitsbedingungen in Kritik. (Bild: dpa)

Die Dokumentation „Das System Netto“ des Südwestrundfunks (SWR) zeigt erschreckende Einblicke in den Arbeitsalltag der Discounter-Beschäftigten. Ehemalige und aktuelle Supermarktangestellten kommen zu Wort und erzählen, sie seien schikaniert, ausgebeutet und unter Druck gesetzt worden.

Die Supermarktkette Netto zählt zu den erfolgreichsten Marken in der Lebensmittelbranche. Mit 45 000 Filialen und 60 000 Mitarbeitern liegt der Discounter erstaunlich nah bei Aldi und Lidl. Die Erfolgsstrategie ist eingängig: Günstige Preise, ein umfangreiches Sortiment, Bioprodukte, frische Waren und Markenartikel. Doch damit nicht genug, Netto setzt auch auf Wachstum und will weiterhin die niedrigen Preise halten. Das scheint einen negativen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen zu haben.

Autor Edgar Verheyen hat nun deutschlandweit Netto-Mitarbeiter aus allen Hierarchie-Ebenen zu ihren Arbeitsbedingungen befragt. Das Ergebnis: Mitarbeiter arbeiten unentgeltlich bis zu 20 Überstunden die Woche, Lehrlinge und Praktikanten erhalten statt Tariflohn einen Zuschuss. Außerdem kommt es häufig dazu, dass ohne Pausen gearbeitet wird, Angestellte eine Schicht alleine übernehmen müssen und Urlaubstrage wegen Krankheit gestrichen werden. Auf der Webseite des SWR steht: "Netto kann vor allem so preiswert sein, weil Mitarbeiter bereit sind, umsonst zu arbeiten.“ Bereits 2001 stand die Kette in Kritik, weil sie laut der Gewerkschaft Ver.di Löhne von nur 5,50 Euro pro Stunde zahle.

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Die meisten arbeiten mehr als zehn Stunden am Tag

Besonders eindrucksvoll und für den Discounter auch beschämend läuft der Arbeits-Alltag eines Netto-Mitarbeites ab. Wie die SWR-Dokumentation anhand eines Beispiels zeigt, arbeiten die meisten mehr als zehn Stunden am Tag. Die Frühschicht kommt bereits vor 6:00 Uhr in den Markt, obwohl der Arbeitsbeginn offiziell erst um 6:30 Uhr ist. Die vorher gemachte Arbeit wird nicht bezahlt. Um 16:30 Uhr ist offiziell das Ende der Frühschciht, viele Mitarbeiter müssen allerdings noch länger bleiben, da sie mit ihrer Arbeit nich fertig geworden sind.mach

Sehr niederschmetternd ist die Geschichte einer Netto-Mitarbeiterin aus Berlin. Sie hat sich einen Arbeitsstundentagebuch eingerichtet. Demnach werden ihr 7,5 Arbeitsstunden pro Tag gezahlt, allerdins kommt es fast nicht vor, dass sie nur 7,5 Stunden am Tag arbeitet. "Ein bis zwei Mal im Monat kommt es vor, dass die Schicht von 5:30 Uhr bis 22:00 Uhr geht", erklärt sie den SWR-Reportern. Die geleisteten Überstunden werden dabei weder ausbezalht noch ausgeglichen.

 

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