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SVB bringt Euro-Start-ups Schrecksekunde: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Auch für europäische Start-ups war es ein banges Wochenende in Sachen Silicon Valley Bank. Und die Erfahrung dürfte Folgen haben für die Jungunternehmen, die nun in Sachen Bankdienstleistungen wählerischer werden dürften. Angesichts des Zusammenbruchs der Bank hat etwa der Berliner Risikokapitalgeber Cherry Ventures seinen Portfolio-Unternehmen klar aufgegeben, ihr Geld künftig bei mehr als einer Bank anzulegen. “In der Vergangenheit war es den meisten Fonds nicht so wichtig, bei welcher Bank ein Portfolio-Unternehmen seine Bankgeschäfte tätigt”, sagt Christian Meermann, ein Partner bei Cherry Ventures, “In Zukunft sollte es so sein.”

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Zum Glück für die Startup-Szene in Europa wurden die Probleme der SVB-Tochter in Großbritannien mit einer raschen Übernahme durch die HSBC schnell gelöst. Ob die HSBC sich im selben Maße den Bedürfnissen der Start-ups verschreibt oder sie über denselben Kamm wie die anderen Kunden schert, wird sich zeigen. Jedenfalls ist die rettung eine große Erleichterung für die Unternehmen wie für ihre Finanziers, sagt Lakestar-Gründer Klaus Hommels.

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Allerdings zeige die Pleite auch den Bedarf an unabhängigen europäischen Finanzierungsquellen. “Stellen Sie sich vor, es gäbe einen echten Schock und wir wären auf ausländische Quellen angewiesen”, so Hommels, “Die gesamte Innovationsindustrie in Europa wäre nicht mehr in der Lage, Finanzierungen zu erhalten.”

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Volkswagen weitet seine Investitonsläne aus: Auf Fünf-Jahres-Sicht sollen €180 Milliarden investiert werden, fast 70% in E-Autos und Software.

  • Credit-Suisse-Präsident Lehmann verzichtet für sein erstes volles Amtsjahr auf eine Zahlung von 1,5 Millionen Franken.

  • Die Credit Suisse hat “wesentliche Mängel” in ihrer finanziellen Berichterstattung festgestellt.

  • Apollo Global Management hat informierten Kreisen zufolge Interesse an einem Kreditportfolio der vergangene Woche kollabierten kalifornischen Silicon Valley Bank bekundet.

  • Die US-Großbanken verzeichnen nach den drei Bank-Zusammenbrüchen der letzten Woche große Einlagenzuflüsse.

  • Im Streit um das geplante Verbrenner-Aus 2035 drängen Berlin und Prag bei der Europäischen Kommission auf eine schnelle Ausnahmeregelung für Autos, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden.

ANALYSEN:

  • Der für seine Bärenszenarien bekannte Investor Michael Burry sieht den Kollaps der Silicon Valley Bank nicht als wirklich besorgniserregend an.

AKTIENMÄRKTE | Mit der Besorgnis zum Kollaps der kalifornischen Silicon Valley Bank fallen am Dienstag die Börsen in Asien, während die Wall Street frühe Einbußen am Montag fast komplett aufholen konnte. Der KBW Bankenindex weitete seinen Vorwocheneinbruch um knapp 12% aus. Einen solchen Sturz gab es seit Beginn der Corona-Pandemie an keinem Handelstag mehr. Das größte Risiko für den Markt bestehe in einem geldpolitischen Fehler, sagte Portfoliomanagerin Mary Manning von Alphinity Investment Management im Gespräch mit Bloomberg-TV. “Es ist schwierig, die Inflation in den Griff zu bekommen und gleichzeitig die Instabilität des Bankensystems.” Für den Handelsstart in Europa signalisieren die Futures minimale Verluste.

RENTENMÄRKTE | Staatsanleihen waren mit der Sorge um die Gesundheit des Bankensektors am Montag rege gesucht. Die Rendite 10j Bunds ging so stark zurück wie seit 2011 nicht mehr. Bei Bundesschatzanweisungen fiel sie in beispiellosem Umfang von 40 Bp angesichts des Umstands, dass die Anleger mit der SVB-Krise ihre Wetten auf EZB-Zinserhöhungen um bis zu einen halben Prozentpunkt stutzten. Heute beschaffen die Niederlande €2 Mrd über 2027 Bonds. Aus Italien kommen Papiere mit Fälligkeiten 2026, 2029, 2035 und 2072. Deutschland beschafft €5 Mrd über Anleihen mit Laufzeit bis 2028. In den USA werden heute die Verbraucherpreisdaten für Februar vorgelegt.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt setzt seine Abwärtsbewegung am Dienstag fort, wobei der Brent-Preis unter die Marke von $80 je Barrel gesunken ist. “Öl ist den Ausstrahlungseffekten des SVB-Kollaps nicht entkommen”, erklärte Rohstoffstratege Warren Patterson von ING. “Angesichts der anstehenden US-Verbraucherpreisdaten gibt es kurzfristig viel Potenzial für weitere Volatilität.” Gold profitierte am Montag weiter von der Sorge um die Stabilität des Bankensystems. Am Dienstag konsolidiert Bullion den vorangegangenen Drei-Tages-Anstieg von 5%.

TERMINE AM DIENSTAG

  • Quartalszahlen Europa: Fraport, Wacker Chemie, Volkswagen, Dermapharm, Teamviewer, Assicurazioni Generali, Mercedes-Benz, Deutscher Sparkassen- und Giroverband

  • 10:00 Treffen der EU-Finanzminister

  • 10:00 Bundesverwaltungsgericht spricht Urteil zu Treuhandverwaltung von Rosneft-Töchtern nach Energiesicherungsgesetz

  • 12:00 Konjunkturprognose des Institut für Wirtschaftsforschung Halle

  • Konjunkturdaten USA: Realeinkommen, Verbraucherpreise

  • 14:00 Bundeskanzler Scholz, Pk mit aserbaidschanischem Ministerpräsidenten Alijew, Berlin

  • 15:00 PK nach Kommissionssitzung, Themen u.a. Gesetz über die Netto-Null-Industrie sowie europäisches Gesetz über kritische Rohstoffe

  • Deutsche Bahn, Fortsetzung der Tarifverhandlungen mit Verkehrsgewerkschaft EVG

  • Wirtschaftsminister Habeck, Reise nach Brasilien und Kolumbien; u.a. Teilnahme an den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen

©2023 Bloomberg L.P.