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Streit zwischen Kellerhals-Familie und Ceconomy eskaliert erneut

Lange ist es ruhig um den Minderheitsgesellschafter gewesen. Jetzt will er die Berufung von Freenet-Chef Vilanek in den Aufsichtsrat per Gerichtsentscheid verhindern.

Der Streit zwischen der Ceconomy AG und dem Minderheitsgesellschafter ihrer Tochter Media Saturn ist überraschend wieder aufgeflammt. Die Holding-Gesellschaft Convergenta der Familie Kellerhals, die zu rund 21 Prozent an Media Saturn beteiligt ist, will die geplante Berufung von Freenet-Chef Christoph Vilanek in den Ceconomy-Aufsichtsrat verhindern. Sie hat beim Amtsgericht Düsseldorf beantragt, stattdessen den Convergenta-Geschäftsführer Ralph Becker in das Kontrollgremium zu berufen.

Freenet ist mit 9,15 Prozent an Ceconomy beteiligt, war aber bisher nicht im Aufsichtsrat der Gesellschaft vertreten. Nach dem Ausscheiden des Aufsichtsrats Peter Küpfer hatte der Nominierungsausschuss des Ceconomy-Aufsichtsrats beim Amtsgericht Düsseldorf beantragt, Freenet-Chef Vilanek zu seinem Nachfolger zu berufen. Wie das Amtsgericht auf Anfrage mitteilte, hat es diesem Antrag mittlerweile stattgegeben. Diese Entscheidung sei aber anfechtbar.

Nach Paragraf 104 des Aktiengesetzes können einen solchen Antrag auch einfache Aktionäre stellen. Davon hat Convergenta jetzt Gebrauch gemacht. Sie stützt ihre Ablehnung von Vilanek auf kartellrechtliche Bedenken gegen den Einstieg von Freenet bei Ceconomy.

Die Ceconomy AG wollte sich zu den Vorwürfen von Convergenta nicht äußern. Auch Freenet lehnte einen Kommentar dazu ab.

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Dass Convergenta in dieser Frage die Konfrontation sucht, deutet darauf hin, dass sich die Fronten zwischen den Parteien erneut verhärten. Die Familie Kellerhals ist seit Jahren im Kampf gegen den Haupteigentümer von Media Saturn. Es geht um die Strategie des Unternehmens und die Besetzung von Posten.

Nach dem Tod des Media-Markt-Mitgründers Erich Kellerhals Ende 2017 hatten dessen Frau und Sohn die Auseinandersetzung mit der Ceconomy-Führung weitergeführt. Letztlich geht es wohl nur noch darum, ob und zu welchen Konditionen Ceconomy der Convergenta ihren Anteil abkauft. Dabei hatten Signale in jüngster Zeit eher auf eine Entspannung der Atmosphäre hingedeutet.

Die Ceconomy-Führung ist von dem Vorstoß der Convergenta offenbar überrascht worden. In Unternehmenskreisen hieß es, dass es vor dem Einstieg von Freenet im Juli vergangenen Jahres informelle Kontakte zum Kartellamt gegeben habe. Dabei seien keine Bedenken aufgetaucht, dass etwas angemeldet werden müsse.

Die Convergenta hatte damals öffentlich keinen Einspruch erhoben. Ein Sprecher sagte jedoch dem Handelsblatt: „Die Convergenta hat bereits direkt nach dem Einstieg von Freenet ihre kartellrechtlichen Bedenken gegenüber Aufsichtsrat und Vorstand geäußert.“ Diese seien jedoch ignoriert worden.

Convergenta argumentiert, der Beteiligungserwerb hätte beim Kartellamt angemeldet werden müssen. Es bestehe „die begründete Gefahr, dass Freenet und Herr Vilanek ihre Position ausnutzen, um Freenet Vorteile zu verschaffen, die zu Lasten der Convergenta gehen könnten“. Durch die geplante Tätigkeit von Vilanek im Aufsichtsrat verschärfe sich die Situation noch.

Zwischen Ceconomy und Freenet besteht ein Exklusivvertrag über die Vermittlung von Handyverträgen, der noch bis 2020 läuft. Durch den Verkauf von solchen Verträgen in den Läden von Media Markt und Saturn macht Freenet einen großen Teil seiner Umsätze.

Vilanek hatte deshalb den Einstieg bei Ceconomy auch eine „strategische Beteiligung“ genannt. Im Umfeld der Convergenta hieß es, es habe in der Vergangenheit Überlegungen bei Media Saturn gegeben, ob der Wegfall dieses Zwischenhändlers positive Effekte bringen könnte.