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Stillstand statt Schrumpfung zu Jahresende dämpft Krisenängste

(Bloomberg) -- Die deutsche Wirtschaft hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres wahrscheinlich zwar stagniert, ist aber nicht geschrumpft. Das zerstreut Befürchtungen, dass der Krieg in der Ukraine und die steigende Inflation schon eine Rezession ausgelöst haben.

Für das gesamte Jahr stieg die Wirtschaftsleistung laut Statistischem Bundesamt um 1,9% — eine deutliche Verlangsamung gegenüber den 2,6% Wachstum im Jahr 2021 — und lag damit knapp über der durchschnittlichen Prognose von 1,8% in einer Bloomberg-Umfrage.

Noch deutlicher wird die Verlangsamung der Konjunktur im Vergleich zu den Erwartungen am Jahresanfang, als ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 4% prognostiziert wurde, unter anderem wegen Nachholeffekten in Folge der Pandemie. Die russische Invasion in der Ukraine machte einen Strich durch diese Rechnung.

Volkswirte begannen im September, eine Rezession zu prognostizieren, nachdem Vertrauensindikatoren in den Keller gegangen waren und Umfragen unter Einkaufsmanagern einen Produktionsrückgang signalisierten.

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In letzter Zeit hat sich jedoch wieder ein verhaltener Optimismus breit gemacht. Die Betriebe halten die Produktion trotz schwächerer Nachfrage aufrecht und arbeiten Aufträge ab, die zuvor wegen Engpässen in der Lieferkette liegengeblieben waren.

Auch die Gaspreise haben die Höchststande des Sommers wieder verlassen, nachdem alternative Quellen aufgetan wurden und milde Temperaturen den Verbrauch gebremst haben. Das Ende der Zero-Covid-Politik in China wird deutschen Unternehmen ebenfalls zusätzlichen Schub geben.

“Obgleich die Stimmung nach der russischen Aggression in der Ukraine und den hohen Energiepreisen phasenweise im Keller war, ist der konjunkturelle Absturz ausgeblieben”, sagt Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt bei der LBBW. “Dennoch liegt ein anspruchsvolles Jahr vor uns. Der Krieg dauert an, die Inflation ist weiterhin hoch und zuletzt hat der Auftragseingang den Rückwärtsgang eingelegt. Da kommt einiges auf uns zu.”

Laut von Bloomberg befragten Volkswirten soll die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 dennoch um 0,6% schrumpfen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft ist inzwischen optimistischer: Im Dezember korrigierte es seine Prognose für dieses Jahr auf ein Wachstum von 0,3% nach oben.

Überschrift des Artikels im Original:German Recession Fears Retreat Amid Surprise Year-End Stagnation

--Mit Hilfe von Kristian Siedenburg und Joel Rinneby.

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