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Stay-at-home-Aktien: Diese Unternehmen profitieren von den Folgen des Coronavirus

Aktien von Unternehmen, die das Zuhausebleiben leichter machen, legen in diesen Börsenzeiten zu. Fünf Beispiele im Überblick.

Die vergangene Woche war die schlimmste an den US-Aktienmärkten seit der Finanzkrise 2018. Doch es gab nicht nur Verlierer. Aktien von Unternehmen, die das Home-Office, den Verbleib im eigenen Heim oder gar die Quarantäne angenehmer gestalten, können sich derzeit gegen den Trend durchsetzen, glauben Analysten.

Sie fallen in die Kategorie „Stay-at-home-Aktien“ und sind gerade jetzt besonders gefragt, weil viele Großveranstaltungen abgesagt werden und Mitarbeiter von zu Hause arbeiten können oder gar müssen.

Das Investmenthaus MKM Partners hat einen Korb an Aktien zusammengestellt, die sich dem Abwärtssog an den Börsen entziehen könnten. Dazu gehören unter anderem der Video-Konferenz-Anbieter Zoom, Peloton, ein Anbieter von Fitnessbikes für zu Hause sowie der Streaming-Dienst Netflix.

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„Wir haben versucht, jene Produkte, Dienstleistungen und Unternehmen zu identifizieren, die potenziell in einer Welt von Menschen in Quarantäne profitieren könnten“, erläuterte JC O’Hara von MKM Partners. „Was würden Menschen tun, wenn sie den ganzen Tag zuhause eingesperrt sind?“ Der Korb enthält insgesamt 18 Werte.

Hier eine Auswahl:

Zoom

Das Unternehmen aus dem kalifornischen San José war im April an die Börse gegangen und hat sich auf Video- und Telefonkonferenzen spezialisiert. Gerade jetzt, wo viele Unternehmen ihren Mitarbeitern raten, von zu Hause aus zu arbeiten oder Dienstreisen abzusagen und stattdessen Meetings per Videokonferenz abzuhalten, ist Zoom stark gefragt.

„In den vergangenen 30 Tagen lagen die durchschnittlichen Downloads pro Tag 90 Prozent höher als in den 30 Tagen davor“, schreibt Bernstein-Analyst Zane Chrane in einer aktuellen Studie. In diesem Jahr habe das Unternehmen bereits mehr neue Nutzer gewonnen als im gesamten Jahr 2019.

In einer Woche, in der der breit gefasste Aktienindex S & P 500 rund 13 Prozent verlor, lag Zoom noch gut sieben Prozent im Plus. Doch den Panikverkäufen am Freitag konnte auch der Skype-Konkurrent nicht standhalten. Das Papier verlor rund sieben Prozent. Aufs Jahr gesehen liegt Zoom jedoch noch deutlich im grünen Bereich, mit einem Plus von rund 53 Prozent.

Slack

Ähnlich ist die Büro-App Slack positioniert, die die Team-Arbeit erleichtert, gerade auch, wenn Mitarbeiter über verschiedene Standorte verteilt sind. Slack ging ohne Verluste durch die schlimmste Börsenwoche seit der Finanzkrise und legte am Freitag noch mehr als drei Prozent auf gut 27 Dollar zu. Seit Jahresbeginn gewann das Papier damit 17 Prozent zu.

Anfang Februar bekam die Aktie nach einem positiven Analystenbericht Rückenwind. Der Bedarf an Software, die das Zusammenarbeiten einfacher macht, wachse. „Slack ist die führende Marke und setzt sich mit seinem Angebot von der Konkurrenz ab“, schrieb Alex Zukin von RBC Capital Markets. Er geht davon aus, dass der Umsatz in den kommenden Jahren um 30 Prozent steigen könnte.

Zu Slacks Kunden gehören unter anderem IBM und der Fahrdienstvermittler Uber. Das Unternehmen hat allerdings noch einiges aufzuholen. Slack ging im Juni für knapp 39 Dollar pro Aktie an die Börse. Davon ist das Start-up noch ein Stück entfernt.

Netflix

Was macht man, wenn man zu Hause blieben muss? Klar: Netflix schauen. Gerade jetzt, wo Konzerte, Sportevents und andere Großveranstaltungen abgesagt werden, ist der Streaming-Dienst besonders gefragt. Die Aktie gehört zu einigen wenigen, die in der vergangenen Woche zulegen konnte. Der Streaming-Dienst „profitiert eindeutig davon, dass die Menschen mehr Zeit zu Hause verbringen“, schrieb Dan Salmon, Analyst von BMO Capital Markets am Freitag in einem Report.

Der überraschende Wechsel an der Spitze von Disney könnte Netflix ebenfalls zugutekommen: Disney war erst vor wenigen Wochen mit einem eigenen Streaming-Dienst, Disney Plus, gestartet. Dass der langjährige CEO Bob Iger nun seinen Posten aufgab und von Bob Chapek, dem bisherigen Chef der Themenparks, ersetzt wird, sorgte für Unruhe. Mit der sechsteiligen Doku-Serie „Pandemic“, die seit Januar läuft, hat Netflix zudem unerwartet einen Nerv getroffen.

Peloton

Wer in Zeiten des Coronavirus auch das Fitnessstudio meidet, der könnte bei Peloton landen. Der Anbieter von teuren Fitness-Bikes und Unterrichtsstunden im Abo ist ein weiterer Profiteur der Corona-Lage. Analysten der Investmentbank Macquarie loben die hohe Qualität der Produkte und die starke Marke und haben ein Kursziel von 38 Dollar – 42 Prozent mehr als der Schlusskurs vom Freitag.

Scott Galloway, Professor der New York University, der den Börsengang von Peloton im September eng verfolgt hat, verweist zudem auf hohe Margen und wiederkehrende Umsätze, durch die Kurse, die Kunden im Abo bestellen können.

Grubhub

Das Corona-Virus könnte dem angeschlagenen Essens-Lieferdienst Grubhub einen willkommenen Auftrieb liefern. Die Aktie war Ende 2019 nach hohen Verlusten eingebrochen, gehört nun jedoch zu den Gewinnern der vergangenen Woche. Tom Forte vom Analysehaus D.A. Davidson geht davon aus, dass Grubhub im ersten und im zweiten Quartal davon profitieren wird, dass Nutzer sich lieber essen nach Hause liefern lassen, statt ins Restaurant zu gehen.

„Das könnte die kurzfristigen Umsätze steigern“, schrieb er an seine Kunden. Ähnlich sieht es auch für Blue Apron aus, das krisengeschüttelte Start-up, das Rezepte und Zutaten zum Selbstkochen liefert. Die Aktie hat seit dem Börsengang 2017 mehr als 95 Prozent an Wert verloren, konnte vergangene Woche jedoch leicht zulegen.