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So will Deutsche-Bank-Chef Sewing die Profitabilität der Deutschen Bank steigern

Der neue Vorstandschef der Deutschen Bank muss beweisen, dass das Geldhaus rentabel arbeiten kann. Vielen Analysten fehlt jedoch der Glaube.

Christian Sewing weiß ganz genau, was die Investoren von ihm erwarten. Immer wieder spricht der Vorstandschef der Deutschen Bank davon, dass das größte heimische Geldhaus seine Hausaufgaben erledigen müsse.

Was sich hinter dieser Metapher aus dem Pennäler-Milieu verbirgt: Sewing muss beweisen, dass die Deutsche Bank nach den heftigen Turbulenzen der vergangenen Jahre nicht nur stabil dasteht, sondern dass sie auch auskömmliche Renditen erwirtschaften kann. Das bedeutet, die Erträge zumindest zu stabilisieren und die Kosten endlich zu senken.

Dass es dabei keinen großen Sprung nach vorn geben wird, sondern die Deutsche Bank in vielen kleinen Schritten zur Profitabilität zurückfinden muss, hat der Vorstandschef den leidgeprüften Investoren ebenfalls bereits mehrfach erklärt. Im zweiten Quartal dieses Jahres gelang der erste dieser Schritte nach vorn, die Bank schaffte es, die Erwartungen des Marktes zu übertreffen. Im gerade zu Ende gehenden dritten Quartal könnte es allerdings einen kleinen Rückschritt für das Frankfurter Geldhaus geben, zumindest wenn man den Prognosen der Analysten Glauben schenkt.

Für die drei Monate von Anfang Juli bis Ende September sagen die von der Bank erfassten Expertenschätzungen einen leichten Rückgang der Einnahmen von 6,8 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf 6,3 Milliarden Euro voraus. Die bereinigten Kosten werden den Prognosen zufolge bei rund 5,5 Milliarden Euro stagnieren, und der Nettogewinn wird den Analysten zufolge von 650 Millionen Euro auf 169 Millionen Euro fallen. Das entspräche einer mageren Rendite auf das materielle Eigenkapital von 1,4 Prozent.

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Für das Gesamtjahr haben die Analystenschätzungen zumindest einen Trost für die Topmanager der Deutschen Bank parat. Zwar sagen die Experten einen weiteren leichten Rückgang der Erträge im Vergleich zum Vorjahr in Richtung 26 Milliarden Euro voraus, indes bliebe dem Frankfurter Geldhaus zumindest das vierte Verlustjahr in Folge erspart. Die Prognosen prophezeien im Schnitt einen Nettogewinn von knapp 580 Millionen Euro für das Institut.

Sewing hat den Investoren bis 2021 eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von rund zehn Prozent versprochen – unter der Voraussetzung, dass die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik normalisiert. Dafür hat er das Geschäftsmodell der Großbank noch einmal angepasst, mit Einschnitten in den Vereinigten Staaten und in Asien sowie im Aktiengeschäft.

Analysten bleiben allerdings skeptisch. Andrew Coombs von der Citigroup hält zwar die Sparpläne der Deutschen Bank für realistisch, zweifelt aber an den Ertragszielen des Vorstandschefs. Bislang seien die Einnahmen des Geldhauses deutlich schneller gefallen als die Kosten. Sewings Renditeziel sei nur realistisch, wenn die Zinsen in der Euro-Zone um mehr als drei Prozentpunkte stiegen. Die Citi prophezeit der Bank für 2021 lediglich eine Rendite von 5,6 Prozent.

Auch Eoin Mullany, Bankenexperte der Berenberg Bank, zweifelt an Sewings Ertragszielen. Mullany warnt, dass die Deutsche Bank in einer schrumpfenden Branche arbeite und dabei auch noch Marktanteile verliere. Deshalb traut er dem Institut bis 2020 nur eine Eigenkapitalrendite von drei Prozent zu.

Mullanys Kursziel für die Deutsche Bank liegt bei acht Euro, das wäre noch einmal niedriger als das historische Tief von 8,75 Euro aus dem Juni. Citi-Experte Coombs ist mit einem Kursziel von 7,50 Euro sogar noch pessimistischer als sein Kollege. Mullany und Coombs stehen mit ihrer Skepsis nicht allein da. Von den 33 Analysten, die der Informationsdienst Bloomberg erfasst, raten 17 zum Verkauf und nur drei zum Kauf der Aktie der Deutschen Bank.