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SNB-Kampf gegen Inflation noch nicht beendet: Jordan zu SoZ

(Bloomberg) -- Laut dem Chef der Schweizerischen Nationalbank gibt es noch viel zu tun, um die Inflation in der Schweiz zu zähmen.

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“Der Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorüber. Wir müssen sicherstellen, dass wir sie nachhaltig wieder unter 2% bringen”, sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, im Interview mit der SonntagsZeitung. “Zum jetzigen Zeitpunkt können wir eine weitere Straffung der Geldpolitik nicht ausschließen.”

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“Wir haben immer noch ein Umfeld, in dem die Inflation zu hoch ist und es relativ breit zu Preiserhöhungen kommt”, betonte der Zentralbanker weniger als zwei Wochen vor der nächsten vierteljährlichen Zinssitzung der SNB.

Nachdem die SNB die Zinsen seit Juni 2022 um 225 Basispunkte erhöht hat, wird allgemein erwartet, dass sie die Sätze am 22. Juni erneut anheben wird. Wie es danach weitergeht, ist unklar, da sich die Inflation in der Schweiz — die bereits zu den niedrigsten in den Industrieländern gehört - langsam in Richtung des oberen Randes des Zielbereichs der Zentralbank bewegt.

Ein Element, das das Wachstum der Verbraucherpreise wieder ankurbeln könnte, ist der Schweizer Wohnungsmarkt: Der jüngste Anstieg des Referenzzinssatzes für Mieten — ausgelöst durch die Zinserhöhungen der SNB — führt dazu, dass Tausende von Mietern mit Mieterhöhungen rechnen müssen. Auf die Frage nach den Folgen der Straffung verteidigte Jordan die Maßnahmen der Zentralbank.

“Das ist kein neues Phänomen”, so Jordan. “Aber wir können deswegen nicht auf die Bekämpfung der Inflation verzichten. Denn dann würde die Teuerung nur noch stärker ansteigen, und wir müssten mit zeitlicher Verzögerung die Zinsen noch viel stärker anheben. Dies wäre für die Mieter viel problematischer. Es spricht alles dafür, die Inflation möglichst früh zu bekämpfen.”

Außerdem sagte der SNB-Chef der SonntagsZeitung:

  • Die SNB habe den Franken bereits aufwerten lassen, aber “wir wollen auch nicht, dass der Franken zu stark aufwertet.”

  • Die SNB habe ihre Bilanz reduziert und werde dies wieder tun, wenn “es aus geldpolitischen Überlegungen sinnvoll ist.”

    • “Unsere Bilanz ist nicht das grösste Risiko für die Schweiz. Es ist genau umgekehrt: Mit unserer Bilanz haben wir wesentliche Risiken von der Schweiz fernhalten können.”

Jordan äußerte sich in dem Interview auch zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS:

  • “Ich bin sicher, wenn die Übernahme durch die UBS nicht gelungen wäre, wäre es zu einer internationalen Finanzkrise gekommen.”

  • “Die Vorstellung, die SNB könnte hinstehen und ankündigen, einer Bank bedingungslos Liquidität zur Verfügung zu stellen und allfällige Verluste zu übernehmen, verkennt komplett die bestehende Rechtslage und die Rollenverteilung in der Schweiz.”

  • “Wir können zwar solventen Banken viel Liquidität gegen ausreichende Sicherheiten geben. Wir können aber weder die Depositen einer Bank sichern noch über den Einsatz von Steuergeldern entscheiden, noch können wir eine Bank einfach übernehmen.”

  • Zur Bankenregulierung: “Wir müssen sicher nochmals überlegen, wie viel Kapital es braucht und in welcher Form. Eine wichtige Frage ist auch, wie realistisch es ist, dass wandelbares Kapital auch wirklich gewandelt werden kann. Das muss man in Zukunft auch international genau anschauen.”

Überschrift des Artikels im Original:SNB’s Fight to Tame Inflation Not Yet Done, Jordan Tells SoZ

--Mit Hilfe von Bastian Benrath und Hugo Miller.

©2023 Bloomberg L.P.